Winzling, Pentanummium, Anastasius ?

Münzen des alten Byzanz

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Marius
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Winzling, Pentanummium, Anastasius ?

Beitrag von Marius » Do 28.12.06 13:07

Hallo Byzanzexperten,

habe aus einem Lot einen winzigen Byzantiner erworben:

Ein Referenzstück meine ich hier gefunden zu haben:

http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb0029.html

Auf meinem Stück lese ich Offizin gamma (dann wohl auch Konstantinopel, da ohne Münzstättenkürzel) und auf dem Avers schwach erkennbar ...AST...(?), was auf Anastasius I hindeuten würde. AE 13, 2,4g.

Liege ich mit meiner Bestimmung richtig oder reicht der Erhaltungsgrad dieser Minimünze für eine genaue Bestimmung nicht mehr aus ?

Gruß
Marius
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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Do 28.12.06 13:44

Hallo Marius,

ich lese auf dem Avers ebenfalls ..ANAS T?S

Daher gehe ich davon aus, das Du mit deiner Bestimmung richtig liegst, Sear Nr. 29, Münzstätte Konstantinopel 3. Offizin.

Die MIBE Nr. und ggf DOC reiche ich gerne noch, falls benötigt, nach da ich gerade auf dem Sprung bin.
Da das Stück noch voll bestimmbar ist halte ich es durchaus für sammelwürdig.

Liebe Grüße Michael
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Marius
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Beitrag von Marius » Do 28.12.06 13:57

Hallo Wurzel,

Danke für die Bestätigung meiner Münzbestimmung. Die Sear-Nummer reicht mir aus. Ist dieser Münztyp angesichts der längeren Regierungszeit des Anastasius I (491-518) von der byzantinischen Numismatik genauer datiert worden ?

Gruß
Marius

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Do 28.12.06 14:03

Hi Marius,

Sear schweigt sich zu einer genaueren Datierung aus, daher werde ich heute abend, schon alleine aus Neugierde, in den MIBE und DOC nachschauen.

Da neben diesem Typ auch noch 2 Andere Pentanummi-Typen in Konstantinopel geprägt wurden kann ich mir da eine bessere zeitliche Eingrenzung wohl gut vorstellen. Aber dazu ist der Sear nicht geeignet, dieser bietet lediglich eine gröbere Sortierung nach unterschiedlichen Münztypen zur besseren Übersicht für den Sammler, wird es spezieller muss man zu anderen Werken greifen.

Liebe Grüße Michael
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Scheleck
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Beitrag von Scheleck » Do 28.12.06 17:56

Hallo Marius,
Dein eingestelltes Pentanummion datiert ab 01.09.512 lt. M.I.B. Im M.I.B heißt es dazu:
Im Jahre 512 erfolgte die Umstellung auf einen doppelt so schweren Fuß (zur Bedeutung dieser Maßnahme...). ...Das neu geschaffene 5 Nummien-Stück trägt in CON (von Ausnahmen unter Justinus I. ...) keine Münzstättensigle. Die 5. Offizin signiert auf den 5ern nicht weil ihr Offizinsbuchstabe mit der Wertzahl zusammenfällt.
Weiter heißt es, dass mit dem nächsten Lustrum (ab 517) als Beizeichen die Punkte ober- und unterhalb des E-Balkens hinzukommen.
Im DOC ist der Prägezeitraum relativ unpräzise mit 498 - 518 angegeben.
Sollten bei Deinem Stück über und unter dem mittleren E-Balken je 1 Punkt sein, so fällt das Stück in den Prägezeitraum ab 1.9.517 bis 1.7.518.
Nun habe ich Wurzel ein wenig Arbeit abgenommen.
Viele Grüße Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

Marius
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Beitrag von Marius » Do 28.12.06 18:10

Hallo Scheleck und Wurzel,

Danke für die Erläuterungen. Aufgrund der Hinweise von Scheleck ist eine sehr genaue Datierung möglich, da sich über und unter dem mittleren E-Balken meiner Münze je 1 Punkt befindet. Damit wäre der Prägezeitraum auf 1.9.517 bis 1.7.518 einzugrenzen.

Viele Grüße
Marius

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Beitrag von Wurzel » Do 28.12.06 18:19

Scheleck hat geschrieben: Nun habe ich Wurzel ein wenig Arbeit abgenommen.
Lieber Scheleck, das ist auch vollkommen in Ordnung, denn schließlich sind wir ja eine Gemeinschaft :D die, wie ich finde, sehr gut zusammen arbeitet.

Außerdem habe ich ja kein Beantwortungsabo hier :wink: und möchte es auch gar nicht haben.

Danke für deine Mühen.

Liebe Grüße Michael
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Beitrag von spätrömer » Do 28.12.06 20:36

Hallo,

der Vollständigkeit halber, weil MIB hier drei verschiedene "Katalognummern" unterscheidet: Es handelt sich um MIB 39.

Viele Grüße von spätrömer
Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt (Fehler vermeidet der Tor und rennt in entgegengesetzte; Sallust)

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