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Moderator: Wurzel
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@dionysus,
die von Dir eingesetzte Münze ist eindeutig Huszar Nr. 72.
Nr. 73 kann es nicht sein, da es sich bei der Münze um eine gänzlich andere handelt.
Hier die Beschreibung der Nr. 73 aus dem Huszar. Du wirst feststellen das es nicht passen kann.
die von Dir eingesetzte Münze ist eindeutig Huszar Nr. 72.
Nr. 73 kann es nicht sein, da es sich bei der Münze um eine gänzlich andere handelt.
Hier die Beschreibung der Nr. 73 aus dem Huszar. Du wirst feststellen das es nicht passen kann.
Huszar hat geschrieben:Vs: An arabische Schrift erinnernde unlesbare Inschrift
Rs: Wie die Vs.
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824
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- dionysus
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@Tournois
danke schön für die genaue Einordnung.
Stimmt es eigentlich das es diese Münzen in Scyphatenform und als Normale Münzen gibt?
Viele Grüße
Maico
danke schön für die genaue Einordnung.
Stimmt es eigentlich das es diese Münzen in Scyphatenform und als Normale Münzen gibt?
Viele Grüße
Maico
Zuletzt geändert von dionysus am Di 13.02.07 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -
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Hallo zusammen,
hier wie versprochen zwei Huzsar 72, ein schüsselförmiger und ein flacher mit Lochung. Letzterer weist keinerlei Spuren einer nachträglichen Glättung auf, wurde also original auf einem fachen Schrötling geprägt. Das Kupfer dieser Stücke ist übrigens so hart, dass eine absichtliche Glättung mit ziemlicher Sicherheit zu sehen wäre.
@dionysus: damit dürfte deine letzte Frage beantwortet sein.
Die Stücke wiegen übrigens exakt 4 Gramm, sind also wesentlich schwerer als deins. Die auf der Vorderseite abgebildete Person auf der 72 wird in der "arabisch anmutenden Legende" eindeutig als SANCTA MARIA bezeichnet (deutlich lesbar), während das von Wurzel gezeigte Dortmunder Stück CHRISTUS darstellt (Legende IC XC). Für mich ein klares Indiz dafür, dass es sich NICHT um die Nr. 72 handeln kann.
Offenbar gibt es für die 72 unterschiedliche Typen. Die beiden von mir eingestellten Stück zeigen z.B. unterschiedliche Formen des Kreuzzepters welches die Muttergottes seitlich hält. Bei dem gelochten Stück ist der Zepterkopf lilienförmig. Außerdem gibt eine unglaubliche Vielzahl von unterschiedlichen Beizeichen in verschiedener Stellung, insbesondere in Form von kleinen Kreisen. Des weiteren gibt es die Zeichnung des Herrscherpaares mit und ohne kreisförmigen "Schulterklappen" (s. auch hierzu meine beiden Scans). Auf der flachen Münze fehlen diese, während sie auf der anderen sehr stark an Details eines weiblichen Korsetts erinnern . Interessant auch die "hakenkreuzähnlichen" Symbole links und rechts des Paares, die nur auf einer der beiden Münzen vorhanden sind.
Ich gehe immer stärker davon aus, dass es sich bei Wurzels Münze um einen imitativen Beischlag handelt (oder halt eben meine erstgeäusserte Vermutung zutrifft, nämlich dass es sich um gar keine Münze handelt).
Ich denke, das Geheimnis des Stückes wird uns noch längere Zeit verborgen bleiben. Dafür hat mich die Faszination des Huzsar 72 mit seiner schönen Zeichnung und seinen vielfältigen Beizeichen gepackt
Ich habe die Seiten mit dem Herrscherpaar noch einmal in höherer Auflösung nachgelegt !
Lateiner
hier wie versprochen zwei Huzsar 72, ein schüsselförmiger und ein flacher mit Lochung. Letzterer weist keinerlei Spuren einer nachträglichen Glättung auf, wurde also original auf einem fachen Schrötling geprägt. Das Kupfer dieser Stücke ist übrigens so hart, dass eine absichtliche Glättung mit ziemlicher Sicherheit zu sehen wäre.
@dionysus: damit dürfte deine letzte Frage beantwortet sein.
Die Stücke wiegen übrigens exakt 4 Gramm, sind also wesentlich schwerer als deins. Die auf der Vorderseite abgebildete Person auf der 72 wird in der "arabisch anmutenden Legende" eindeutig als SANCTA MARIA bezeichnet (deutlich lesbar), während das von Wurzel gezeigte Dortmunder Stück CHRISTUS darstellt (Legende IC XC). Für mich ein klares Indiz dafür, dass es sich NICHT um die Nr. 72 handeln kann.
Offenbar gibt es für die 72 unterschiedliche Typen. Die beiden von mir eingestellten Stück zeigen z.B. unterschiedliche Formen des Kreuzzepters welches die Muttergottes seitlich hält. Bei dem gelochten Stück ist der Zepterkopf lilienförmig. Außerdem gibt eine unglaubliche Vielzahl von unterschiedlichen Beizeichen in verschiedener Stellung, insbesondere in Form von kleinen Kreisen. Des weiteren gibt es die Zeichnung des Herrscherpaares mit und ohne kreisförmigen "Schulterklappen" (s. auch hierzu meine beiden Scans). Auf der flachen Münze fehlen diese, während sie auf der anderen sehr stark an Details eines weiblichen Korsetts erinnern . Interessant auch die "hakenkreuzähnlichen" Symbole links und rechts des Paares, die nur auf einer der beiden Münzen vorhanden sind.
Ich gehe immer stärker davon aus, dass es sich bei Wurzels Münze um einen imitativen Beischlag handelt (oder halt eben meine erstgeäusserte Vermutung zutrifft, nämlich dass es sich um gar keine Münze handelt).
Ich denke, das Geheimnis des Stückes wird uns noch längere Zeit verborgen bleiben. Dafür hat mich die Faszination des Huzsar 72 mit seiner schönen Zeichnung und seinen vielfältigen Beizeichen gepackt
Ich habe die Seiten mit dem Herrscherpaar noch einmal in höherer Auflösung nachgelegt !
Lateiner
Zuletzt geändert von Gast am Di 13.02.07 16:24, insgesamt 2-mal geändert.
Als Ergänzung noch ein Wiki-Link zu BELA III von Ungarn:
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9la_III._(Ungarn)
Die Bindung BELAs an Frankreich erklärt die Liliensymbolik auf der Münze.
Lateiner
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9la_III._(Ungarn)
Die Bindung BELAs an Frankreich erklärt die Liliensymbolik auf der Münze.
Lateiner
Möglicherweise habe ich eine Spur bezüglich der Herkunft von Wurzels Münze gefunden.
In der Zeit zwischen ca. 1000 und 1200 gab es das Fürstentum Halitsch in den Karpaten. Es ist überliefert, dass in Halitsch (dessen latinisierte Schreibweise "Galizien" ist und von der Donaumonarchie übernommen wurde) Münzen im byzantinisch-ungarischen Stil und orientalischen Einflüssen geprägt hat. Diese werden wohl seit geraumer Zeit dort ausgegraben. Halitsch fiel später an die Osmanen und wurde als Bestandteil der Ukraine eine Region der UdSSR.
Die Quellen sind sehr spärlich und meist in ungarischer Sprache, derer ich nicht unbedingt geläufig bin. Zwischen Halitsch und den Fürsten BELA und GEZA von Ungarn gab es enge Beziehungen. Andererseits könnten die Turkvölker der osteuropäischen Steppen Halitsch kulturell beeinflusst haben.
Ich weiss - bis jetzt reine Spekulation, aber ich kann mir wirklich keinen Reim auf Wurzels Münze machen. Möglicherweise findet der eine oder andere ja mehr Informationen.
Irgendwie hab ich das im Bauch, dass das Stück aus dem weiteren Donauraum stammt.
Lateiner
In der Zeit zwischen ca. 1000 und 1200 gab es das Fürstentum Halitsch in den Karpaten. Es ist überliefert, dass in Halitsch (dessen latinisierte Schreibweise "Galizien" ist und von der Donaumonarchie übernommen wurde) Münzen im byzantinisch-ungarischen Stil und orientalischen Einflüssen geprägt hat. Diese werden wohl seit geraumer Zeit dort ausgegraben. Halitsch fiel später an die Osmanen und wurde als Bestandteil der Ukraine eine Region der UdSSR.
Die Quellen sind sehr spärlich und meist in ungarischer Sprache, derer ich nicht unbedingt geläufig bin. Zwischen Halitsch und den Fürsten BELA und GEZA von Ungarn gab es enge Beziehungen. Andererseits könnten die Turkvölker der osteuropäischen Steppen Halitsch kulturell beeinflusst haben.
Ich weiss - bis jetzt reine Spekulation, aber ich kann mir wirklich keinen Reim auf Wurzels Münze machen. Möglicherweise findet der eine oder andere ja mehr Informationen.
Irgendwie hab ich das im Bauch, dass das Stück aus dem weiteren Donauraum stammt.
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Das hab ich ja garnicht gezeigt.Lateiner hat geschrieben: während das von dionysus gezeigte dortmunder Stück CHRISTUS darstellt
Die Symbole gehören meist mit zur Umschrift: REX BELA links und REX STS (König Stefan)rechts. Womit auch die dargestellten Personen Identifiziert sind.Lateiner hat geschrieben: Interessant auch die "hakenkreuzähnlichen" Symbole links und rechts des Paares, die nur auf einer der beiden Münzen vorhanden sind.
bei deinem Stück bin ich nicht sicher ob das Symbol wirklich mit zur Legende gehört. Sehr interessant.
Bei meiner Recherche habe ich auch beobachtet , dass die Umschriften manchmal sehr wirr gestaltet sind.
Viele Grüße
Maico
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????dionysus hat geschrieben:@Mumde
danke schön für die genaue Einordnung.
Die Frage hat unser (Wasch-)Bär Dir ja schon freundlicherweise hinlänglich beantwortet!dionysus hat geschrieben: Stimmt es eigentlich das es diese Münzen in Scyphatenform und als Normale Münzen gibt?
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Sorry @ Tournois - war ein wenig übermüdet und hab wohl nicht richtig hingeschaut. habs korrigiert.
-Mein Exemplar ist absolut unschüsselig, wenn auch etwas gewellt.
gruß
maico
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Wie verhält es sich denn eigentlich mit dieser "Schüssel"??
Die eine Seite sieht mir auch nicht sehr byzantinisch aus, oder muß das so??
Hier die Artikelnummer --> 220079645049
Hier die Suchseite --> http://search.ebay.de/ws/search/AdvSear ... vsearch:DE
Die eine Seite sieht mir auch nicht sehr byzantinisch aus, oder muß das so??
Hier die Artikelnummer --> 220079645049
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- Wurzel
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Das ist ein Manuel I
AV: Thronender Christus auf einem Thron ohne Lehne. (Hier iritiert mich der Punkt neben dem Thron)
RV: Manuel (links) wird von Muttergottes gekrönt.
Petzlaff 3.4b4 DOC 13d Sear 1966
Die Nasen sind durch abnutzung so breit geworden.
Michael
AV: Thronender Christus auf einem Thron ohne Lehne. (Hier iritiert mich der Punkt neben dem Thron)
RV: Manuel (links) wird von Muttergottes gekrönt.
Petzlaff 3.4b4 DOC 13d Sear 1966
Die Nasen sind durch abnutzung so breit geworden.
Michael
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/
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