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Überprägung verkehrt herum?
Verfasst: Sa 31.03.07 21:27
von Truben
Eigentlich wollte ich dem Thread ja den Titel: "Byzantinischer Herrscher mit Flitzebogen?" geben. Denn irgendwie sieht die Vorderseite ja auch so aus
Hier nun etwas zum knobeln, denn diese nicht sonderlich gut erhaltene Münze scheint dreimal geprägt zu sein. Der feine Rand passt nicht zur (linken?) Figur.
Auf der Figur ist am Knie das o von einem wagerechten ANNO zu sehen.
Neben dem K steht xx, darüber ein Kreuz und wieder ein Stück fein gestrichelter Rand, der nicht zum K gehört.
Die Münze ist immerhin 5,3 Gramm schwer und hat 20 bis 24 mm Durchmesser.
Wer sieht mehr als ich, denn ich komme mit dem Stück nicht klar
Gruß
Truben
Verfasst: Sa 31.03.07 22:29
von dionysus
Hallo Truben,
Also das Stück selbst scheint ja ein Sear 815 des Heraclius aus seinem 20 Regierungsjahr zu sein.
Zum Untergepräge: Vom waagerechten ANNo ist noch "NNo" erkennbar.
Auf dem Bauch der linken Figur sehe ich ein X, das ich als Jahreszahl deute. In diesem Fall könnte das Untergepräge zumindest kein Phocas sein, auch wenn der gestrichelte Rand das vermuten lässt.
Rechts unter den ANNo Resten scheinen mir weitere Schriftfragmente zu sein.
Soviel fürs Erste..
Lieben Gruß Maico
Verfasst: Sa 31.03.07 22:46
von Truben
Hallo Maico,
Zitat:"Auf dem Bauch der linken Figur sehe ich ein X, das ich als Jahreszahl deute." Das ist Spitze. Habe ich völlig übersehen!
Lieben Gruß
Truben
Verfasst: So 01.04.07 07:08
von Gast
Korrekt bestimmt !
petzi
Verfasst: Mo 02.04.07 00:42
von Truben
Lieber Maico, lieber Petzi,
so ganz ist das zwar für mich noch nicht geklärt. Unterlage ist Sear 815, Heraclius. Darüber geprägt ist Phocas. Zu dem gehört das X aber nicht. Aber das werden wir wohl genauer nicht klären können.
Danke und lieben Gruß
Truben
Verfasst: Mo 02.04.07 03:14
von dionysus
Lieber Truben,
Der Sear 815 ist nicht die Unterlage sondern das Obenauf geprägte Stück.
Der gute Phokas hatte zu diesem Punkt ja schon das Zeitliche gesegnet.
Ich gehe, wie du, auch davon aus das wir es hier mit drei Münzen zu tun haben.
Ich würde den gestrichelten Rand, das ANNo und das X aber schon als zusammengehörig betrachten. Wie genau es zu dem Eindruck kommt, das das X über den Heraclius geprägt erscheint, kann ich mir auch nicht erklären.
Ich bin allerdings der Meinung, dass es bei einer doppelten Überprägung (also z.B. von Phocas und Heraclius) komplett verschwunden sein müsste.
Von der Urmünze sind meines Erachtens nur noch die Umschriftfragmente auf etwa 4-5 h des Avers vorhanden (gelb)
Gibt es denn von irgendeinem vorangegangenen Herrscher Münzen die ein waagerechtes ANNo und einen gestrichelten Rand zeigen sowie im Jahr 10 geprägt wurden ?
Edit: Heute Morgen bin ich mit dieser Erklärung allerdings auch nicht mehr ganz zufrieden. Ich denke jetzt auch. dass das was ich gelb markiert hab wohl keine Schriftfragmente sind, sondern eher auch Reste der gestrichelten Einfassung..
Vielleicht hat ja noch jemand eine zündende Idee.
Lieben Gruß
Maico
Verfasst: Mo 02.04.07 19:11
von Truben
Lieber Maico,
mir fällt keine Münzer mit einem wagerechten Anno vor Phocas ein. Die gelb eingezeichneten Teile sind eindeutig ein Stück Zackenrand, der allerdings wegen seiner Lage nicht zu dem großen grünen passt. Das ist ein gutes Stichwort. Nicht immer sind die Merkmale so glücklich erhalten, dass man die Geschichte einer Münze rekonstruieren kann. Und bei dieser Münze lohnt es auch kaum die Zeit. Sie kommt in die Restekiste - und schon ist alles gut.

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und Hartnäckigkeit

Lieben Gruß
Truben