Zeigt her eure Byzantiner

Münzen des alten Byzanz

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Posa
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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von Posa » Fr 13.08.10 21:25

Nein, muss dich leider enttäuschen, das wird nichts mit unpubliziert. Das ist eine ganz normale abgewetzte Frontalbüste
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1889.html

Gruß Posa

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von indiacoins » Fr 13.08.10 21:33

Nein, den habe ich auch( siehe unten), aber die Büste der ersten Münze schaut nach rechts. Ich erkenne hier schon einen Unterschied. Aber ich werde die Münze mal chemisch behandeln, damit die Vertiefungen frei werden.
Dateianhänge
Nico.jpg
vorne.jpg

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von indiacoins » Fr 13.08.10 21:46

Vielleicht ist es auch möglich, daß die Münzseiten mit einem anderen Regenten überprägt wurden? - Wie hier:
Dateianhänge
MÜNZE6.JPG

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Posa
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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von Posa » Fr 13.08.10 22:03

Aber das Kerlchen hat einen Heiligenschein, außerdem wurde zu Nikephoros Zeiten bereits seit grob 400 Jahren nicht mehr mit Seitenansichten geprägt und die Restdauer des Byzantinischen Reiches auch nicht mehr.
Die Vertiefungen sind eine Frage des Zusammenspiels zwischen Prägetiefe und Abnutzung: Da kann schonmal so was rauskommen.
Ein Halbfollis wird das auch nicht sein. Diese Münzen sind mitunter ganz knappe Plättchen.
Überprägung ist gut möglich, die Bestimmung macht in diesem Zustand aber keinen Spaß.

Gruß Posa

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von indiacoins » Fr 13.08.10 22:20

Ok, das letzte ist wohl ein neuaufgeprägter Alexius I. mit Jungfrau Maria auf keine Ahnung. Und durch das Überprägen ist die Münze so platt geworden.

Gewicht: 4,6g
Größe: 28-31mm


Je nachdem,welche Prägung man jetzt bestimmen will. Das andere darunter zu bestimmen, wird schon schwieriger.
Ich denke mal, daß die Rohstoffe damals plötzlich knapp waren und man schnell Geld brauchte.
Und über Alexius berichtet man ja, daß er " wieder Ordnung ins Reich und in das Finanzwesen gebracht hat"
Daher tippe ich auf Ihn als Überpräger



Dann will ich hier auch mal eine schönere Münze zeigen. Wie selten oder wertvoll und ob überhaupt, weiß ich nicht. Den hohen Angaben bei Wildwinds traue ich nicht.

Meine gefundene Bestimmung dazu ist:

Constantine X 1059-1067 AD
Anonymous Follis.
AV: Christ on throne
RV:/ IS XS \ bASILE \ bASIL in three lines.
Dateianhänge
MÜNZE9.JPG

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von silberbeagle » Do 23.12.10 15:58

Hallo,bei den Römern wurde mir bisher immer gut geholfen,ich hoffe das dies bei euch auch so ist.
Anbei ein Bild eines anonymen Follis(Basillus II.,33mm,13,06 Gramm),der,obwohl noch recht gut erhalten,mir, anhand des Revers,Rätsel aufgibt.
Die Buchstaben verjüngen sich bis zum Wort Basillus immer mehr,woran kann das gelegen haben?
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Dateianhänge
Münzen Antike 195 byzanz 2.JPG
Münzen Antike 193 byzanz.JPG

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von Wurzel » Do 23.12.10 16:31

Hallo silberbeagle,

das ist ein Anonymer Folles Typ A2

http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1813.html

Diese Münzen sind sehr oft durch überprägen alter Münzen hergestellt worden, das was augenscheinlich eine Verjüngung der Schrift darstellt ist diesem Umstand geschuldet.
Durch das Bild der Vorgängerprägung ist das Schriftbild der neuen Münze nicht deutlich ausgeprägt.

Diese Münzen sind recht häufig anzutreffen, dein Exemplar ist aber recht hübsch :-)
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von silberbeagle » Do 23.12.10 16:52

Herzlichen Dank für die schnelle Antwort bzw.Erklärung.

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von dionysus » Mo 31.01.11 20:44

In einem anderen Thread ging es ja grad um Karthago..
In diesem Zusammenhang stelle ich hier mal eine Münze vor, die mich seit etwa einem Jahr immer wieder begeistert. (Aufgrund der glänzenden, schwarzen Patina ist eine saubere Abbildung nicht sehr leicht)

Constans II. (641-668)
1/2 Follis, Karthago

Avers:
Herrscher frontal stehend, er hält Kreuzglobus und Zepter.
Legende: ENTOT - ONIKA.

Revers:
Wertzahl K zwischen drei Kreuzen, im Abschnitt CRTG.

Referenz: Sear 1056
Ex. Schulman b.v. #2503

Liebe Grüße,
maico
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sear 1056.jpg
Zuletzt geändert von dionysus am Di 14.08.12 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von nostronomo » Di 17.05.11 21:42

Hallo zusammen,
wende mich an die Byzantiner Experten um meine Zuordnung zu bestätigen,
es sind vermutlich keine Besonderheiten aber meine 2 ersten Byzantiner.

Die Rv Legende ist nicht ganz erhalten, ich habe versucht anhand von Vergleichsmünzen die Lücken zu vervollständigen
und bin zu diesem Resultat gekommen:

Justin II
Av.: DN IVSTINVS PP AV
Rv.: grosses K
links: ANNO / rechts: III
oben: Kreutz / Abschnitt: T epsilon S
SB 365, MIB 68
IMG_3660 alle.JPG
Grüsse Juan
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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von dionysus » Di 17.05.11 22:18

Hallo Nostronomo,

absolut richtige Bestimmung von dir!
Tatsächlich sind beide keine Seltenheiten, obwohl die Frontalbüsten von Justinus nicht so häufig vorkommen wie die Darstellungen von J. mit Sophia (es gibt sie ja auch nur aus 6 Prägejahren), aber doch in durchaus sammelwürdigem Zustand.

Lieben Gruß,
Maico
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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von Sesterzchen » Do 02.06.11 12:19

Halo Ihr Lieben.

Auch bei mir liegt ein Byzantiner rum.
Darf ich den Euch mal vorstellen?
Evtl. kann mir hier jemand ein bisschen was über diese Münze erzählen:
Mal die Vorderseite:
Münze 7 (2) [1024x768] [800x600] [640x480].JPG
Hier die Rückseite:
Münze 7 [1024x768] [800x600] [640x480].JPG
Zum Schluß eine dämliche Frage:
Ich meine festzustellen,
dass die älteren Münzen der Römer wesentlich besser erhalten oder geprägt wurden.
Kann das wirklich sein, oder irre ich da?

LG
Sesterzchen. :wink: :wink: :wink:
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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von leodux » Do 02.06.11 14:26

Hallo Sesterzchen,

es handelt sich um folgende Münze:

Byzanz
Anonymer Follis, class B
wird normalerweise Romanus III. (1028-1034) zugewiesen
Vorderseite: Brustbild Christi
Rückseite: Kreuz auf Stufen mit der Inschrift IS XS / bAS ILE / bAS ILE
Ich denke, die Inschrift auf der Rückseite kann man mit "Jesus Christus, König der Könige" übersetzen.
Sear 1823
Sesterzchen hat geschrieben:Ich meine festzustellen, dass die älteren Münzen der Römer wesentlich besser erhalten oder geprägt wurden. Kann das wirklich sein, oder irre ich da?
Was die Erhaltung betrifft, da kommt es sehr darauf an, unter welchen Bedingungen die Münzen die Jahrhunderte überdauert haben und wie sie nach dem Finden behandelt wurden.
Es gibt auch byzantinische Münzen die fast wie neu aussehen.
Aber was die Prägung betrifft, da hast du völlig Recht. Die Römer scheinen sich mit dem Prägen meist wirklich mehr Mühe gegeben zu haben als die Byzantiner. Byzantinische Münzen sind oft einfach auf ältere Stücke überprägt und auch sonst häufig etwas schlampig hergestellt. Aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel, denn es gibt auch wunderbar geprägte Byzantiner.

Viele Grüße
Peter

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von Scheleck » Do 02.06.11 14:32

Hallo Sesterzchen,
bei dem eingestellten Byzantiner handelt es sich um einen sogenannten "Anonymen Follis" anonym deshalb, weil der Kaiser selbst auf der Münze nicht erscheint, sondern nur der über dem Herrscher (Kaiser) stehende Jesus Christus ( siehe Avers ). Auf der Rückseite das Stufenkreuz über dem Querbalken die Inschrift IS-XS, unter dem Querbalken Basile, Basile was soviel heißt wie Jesus Christus König der Könige. Der von Dir eingestellte "Anonyme Follis" gehört zur Klasse B die Romanus III. ca. 1030-1040 n.Chr. zugeschrieben wird. Katalg Sear 1830, Sommer 40.4, DOC Seite 676-681.
Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Re: Zeigt her eure Byzantiner

Beitrag von Scheleck » Do 02.06.11 14:55

Hier war Leodux ein wenig schneller.
Was die Qualität der byzantinischen Prägungen angeht, ist die Ursache darin zu sehen, das es hinsichtlich der Ausbildung und Fertigkeit der Stempelschneider erhebliche Unterschiede gibt, so gab es im byzantinischen Reich 2 Kategorien von Münzämtern a) die sogenannten Gold-Münzämter (Montetare auri) mit hochqualifizierten Münzfachpersonal und die sogenannten Kupfer-Münzämter (Monetare publicae). In diesen waren weniger qualifizierte Münzarbeiter niedrigen Standes beschäftigt. Die dort beschäftigten Münzer waren im allgemeinen nicht so hochqualifiziert ausgebildet worden, das spiegelt sich auch in der Qualität der ausgeprägten Kupfermünzen wieder.
Mit besten Grüßen Scheleck
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