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Was ist das ?
Verfasst: Di 22.05.07 14:09
von Scheleck
Liebe Byzanzfreunde,
heute erreichte mich dieses Stück. Die Rückseite ähnelt der Rückseite des Anonymen Follis Klasse C (Sear 1825). In den Armen des Kreuzes ist erkennbar IC - XC und unten NI - ?. Der Anbieter hat es mit Fragezeichen zu Sizilien gelegt, ohne weitere Hinweise. Auf der Vorderseite befindet sich eine Inschrift in 3 Zeilen, darüber 1 Kreuz.
Das Stück ist aus Kupfer und wiegt 3, 56 gr.. Der Dm.: beträgt 25,6 mm.
Weiß von euch jemand weiter ?
Viele Grüße Scheleck
Verfasst: Di 22.05.07 14:48
von Wurzel
Interessantes Stück,
irgendwie denke ich an einen Beischlag, vielleicht von den Normannen, nachdem sie Sizilien erobert hatten? Die Schrift sieht nicht so aus, als hätte der Stempelschneider lesen können.
Micha
Verfasst: Di 22.05.07 15:17
von dionysus
Hallo,
Die Schrift scheint wirklich nicht viel Sinn zu machen. Ich lese z.B. in der ersten Zeile HVO.. oder HVC.. - Das kann ich nirgendwo unterbringen.
Ein Beischlag scheint mir auch sehr wahrscheinlich. Ich hab allerdings auch an ein Tetarteron aus Thessaloniki gedacht, hab aber dort auch nichts Entsprechendes gefunden.
Liebe Grüße
Maico
Verfasst: Di 22.05.07 15:32
von Scheleck
Hi Micha,
mit den Normannen könntest Du recht haben.

Im "Rodolfo Spahr" habe ich unter Ruggero II. (1105-1154) Abb. mit Beschreibung gefunden, die mit dem Revers nahezu identisch ist. Danach könnte es sich um einen Follaro (Follis) aus Sizilien handeln. Da ich kein italiensch lesen kann, muß ich den Google Dolmetscher aktivieren.
Gruß Scheleck
Verfasst: Mi 23.05.07 11:45
von ghost of anastasius
Hochinteressant !
Ich habe ein ähnliches Stück, bin aber noch nicht sehr weit gekommen.
Nur eines, die Vorlage war kein Anon. C sondern der letzte Byzantinische Follis überhaupt, geprägt unter Alexius I ( Sear 1911 )
Ich würde die Münze auch eher im weitläufigen Osten ( Gross-Syrien ) ansiedeln als im Normannischen Westen,
Bei Roger II, Spahr 54 ist die Legende IC XS NI KA im Uhrzeigersinn umlaufend geprägt, nicht 2 zeilig.
Gruss
Anastasius
Verfasst: Mi 23.05.07 12:50
von dionysus
Hallo,
Hier ein Link zu einem ähnlichen Stück mit Münzstätte Salerno:
http://www.ateliersmonetairesnormands.o ... rticle=570
und ein weiteres Stück mit anderer Averszeichnung aus Sizilien:
http://www.ateliersmonetairesnormands.o ... rticle=571
Viele Grüße
Maico
Verfasst: Mi 23.05.07 14:22
von ghost of anastasius
Nein, da ist der Stil ja vollkommen anders, das passt nicht ...
Schau Dir mal die Kreuze an.
Anastasius
Verfasst: Mi 23.05.07 18:34
von dionysus
Der Stilunterschied ist mir auch aufgefallen.
Schelecks Stück macht wirklich einen "östlicheren" Eindruck.
Wenn du in meinem Link links auf Antioche klickst, wird dort auch Roger II. de salerne aufgeführt, allerdings ohne Beispiele. Vielleicht könnte man das Stück hier unterbringen?
Gruß
Maico
Was ist das ?
Verfasst: Mi 23.05.07 19:40
von Scheleck
Lieber Ghost, lieber Dionysus,
Das Teil wurde unter Sizilien mit ? angeboten. Mein erster Eindruck war, dass es sich möglicherweise um einen Beischlag eines Follis handelt und daher wollte ich es so ohne weiteres nicht nach Sizilien legen. Zunächst verglich ich das Stück mit dem Follis von Alexius I. (Sear 1911), das Du, lieber Ghost, eher als Vorlage betrachtest als den Anon. Follis der Klasse C, immer bezogen auf das Avers der Münze. Aufgrund der Gestaltung des Kreuzes bei Alexius I., das dort auf zwei Stufen steht, war ich eher geneigt den Anon. Follis der Klasse C als mögliche Vorlage anzusehen, zumal das Kreuz nicht auf Stufen steht und die Kreuzenden auch in etwa dem der eingestellten Münze ähnelt. Als Wurzel das Stichwort "Normannen auf Sizilien" brachte, fiel mir ein, das ich den Rodolfo Spahr habe und schlug dort nach. Dort fand ich unter Ruggero II. eine nahezu identische Abbildung des Kreuzes, allerdings, wie Du erwähnst, mit der Legende im Uhrzeigersinn IC-XC-NI-KA. Bei nochmaliger genauerer Betrachtung der Münze insbesondere der Stellung der Avers zur Reversseite erinnerte ich mich an eine Eigenart der nordafrikanischen Prägungen, auf die mich Petzlaff bei anderer Gelegenheit aufmerksam machte, nämlich das die Stempeldrehung des Revers zum Avers etwa 90° beträgt. Vielleicht ein Indiz für einen Beischlag aus der Region. Das Rätselraten geht weiter. Ach ja, auch in Hinblick auf die Inschriften des Revers fehlen noch mögliche Interpretationen.
Viele Grüße Scheleck
Verfasst: Mi 23.05.07 19:45
von Basil
Hallo Byzantiner,
habt Ihr schon einmal unter den Kreuzfahrern gesucht? Die Kreuze und
NI-KA würden dazu passen
Gruß Basil
Verfasst: Fr 25.05.07 17:54
von ghost of anastasius
Basil hat geschrieben:Hallo Byzantiner,
habt Ihr schon einmal unter den Kreuzfahrern gesucht?
ja habe ich, passt aber nichts.
Weder bei Schlumberger, noch bei den neueren Autoren.
Gruss
Anastasius