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interessante Bulgaren

Verfasst: So 25.11.07 13:16
von petzlaff
Liebe Freunde,

ich habe heute unter meinen Beständen Bulgarischer "Imitationen" zwei hochinteressante Stücke gefunden, die ich gern zur Diskussion stellen möchte.

Ich bin mal gespannt, was euch daran auffällt:

Mein Favorit ist auf alle Fälle der untere ISAAK :) , abere der andere hat auch was 8)

Ich wünsche euch auf alle Fälle ein schönes Restwochenende.

Verfasst: So 25.11.07 16:50
von dionysus
Hallo Petzi,

Ich find beide recht schwierig zu interpretieren.
Da besser erkennbar, hab ich mir den Unteren vorgenommen.

Als Erstes sticht einem natürlich der Gürtel ins Auge. Es sollte sich um ein Andreaskreuz handeln. Auf der Brust meine ich eine Perle unterbringen zu können. Über den Kragen bin ich mir nicht sicher, entweder 5 oder 6 Perlen.
Den Zepterschaft kann ich nicht erkennen.
Den Maßen nach ist es wohl ein small module.
Diese Angaben bringen mich zur Nummer B6.5a2 (?/1/A). Normal wären hier 6 Perlen im Kragen zu finden. Auf jeden Fall ein rares Stück.

Gruß
Maico

Verfasst: So 25.11.07 17:41
von petzlaff
Genau: der Gürtel ist bei der ISB_1 der springende Punkt. Hier ist das Andreaskreuz mit ganz normalen ububterbrochenen Balken dargestellt. Das kannte ich bisher nur von den ALEXIOS-Imitationen.

Beí der anderen Münze habe ich mich auch erst von der Gürteldarstellung irritieren lassen, die aber wohl ein etwas kauderwelscher 5-Punkter ist. Dann firl mir etwas ganz anderes auf, was ich bisher bei ISSAK-Imitationen in dieser Form noch nicht gesehen habe 8)

Verfasst: So 25.11.07 17:44
von dionysus
Die Balken waren mir auch aufgefallen, ich meine aber in der Mitte des Andreaskreuzes eine Verdickung in Form einer Perle zu erkennen, daher hatte ich es nicht gesondert erwähnt, sondern für eine Zufälligkeit gehalten.

Verfasst: So 25.11.07 17:47
von dionysus
Bei der anderen Münze dürfte es sich um eine B6.5a1 handeln. Gürtel 5 P. , Brust 3 P.. Weiter komme ich leider nicht.

Verfasst: So 25.11.07 17:51
von petzlaff
Ein Hinweis zu dem anderen Stück:

Mir scheint das eine Überprägung auf einer ganz anderen Münze zu sein. Aber woher sollte die wohl stammen und wann könnte die dann wohl frühestens entstanden sein :?:

Die vpn mir vermutete Lösung dürfte auch ohne ein deutlicheres Foto fu finden sein.

Verfasst: So 25.11.07 17:56
von Wurzel
Ins Blaue geraten, überprägt auf einem Tetaerton?

Liebe Grüße
Micha

Verfasst: So 25.11.07 18:04
von dionysus
edit

Verfasst: So 25.11.07 18:26
von petzlaff
... oder ist das vielleicht gar kein Bulgare und auch kein ISAAK-Typ 8)

Leider ist das Avers nicht besonders gut zu erkennen (wie bei diesen Stücken üblich).

Sorry, ich habe euch möglicherweise etwas in die Irre geführt - das Rätsel ist aber lösbar. Ein kleiner Tipp: das Stück entstand mit Sicherheit nicht vor 1203

Verfasst: So 25.11.07 18:33
von dionysus
Dann könnte es ein Lateiner sein.. Die Form spricht auch dafür.
Bloß welcher ?

Maico

Verfasst: So 25.11.07 18:42
von petzlaff
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es ein Bulgare ist, sondern nur, dass ich ihn unter meinen Bulgarenbeständen gefunden habe. War eine kleine Augenübung fürs Detail.

Es ist tatsächlich ein Lateiner, Typ D, und zwar ein beschnittenes large Module Sear 2024.

Beim genauen Hinschazuen kann man den durch die Überprägung etwas ramponierten Kreuzglobus anstelle der Akakia erkennen, Ausserdem ist der Arm des Herrschers weitaus abgewinkelter als bei einem ISAAK. Die 7-eckige Form des Beschnitts kommt so nur bei den Lateinern vor.

Bingo :D

Verfasst: So 25.11.07 19:19
von dionysus
Hallo Petzi,

beim Stichpunkt Lateiner fällt mir grad ein, dass ich da auch noch mal zwei eingestellt hatte. Irgendwie war der Thread untergegangen. Falls du einen Moment hast könntest du vielleicht dort noch mal reinschauen? Es sind die beiden ganz unten.
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... oter+zwerg

Gruß
Maico

Verfasst: So 25.11.07 19:51
von petzlaff
Lieber Maico,

ich hatte die wohl gesehen, konnte aber zum damaligen Zeitpunkt herzlich wenig damit anfangen - danach sind sie in Vergessenheit geraten (asche über mein Haupt).

Der erste (den du als Typ J vermutest) ist mit ziemlicher Sicherheit kein Lateiner, es sei denn ein unedierter - Typ J hätte den Arm in die andere Richtung gebogen und dieser trüge ein über die Schulter gelegtes Schwert. Ich denke eher an eine Bulgarische Prägung (IVAN ALEXANDROV o.so ä.) - Mir fehlt aber nach wie vor jegliche Vorstellung. Leider ist auch nicht zu erkennen, ob sich auf dem Revers vielleicht noch ein Heiliger tummelt.

Der Kleine ist ein sehr später Lateiner Typ A im MANUEL-Muster (wahrscheinlich in Ragusa nach 1235 geprägt). Zu dieser Zeit verwilderten die Darstellungen immer mehr. Der kleine Typ A ist wohl die häufigste jemals geprägte Kleingeldmünze der ersten Hälfte des 13. Jhs. (zumindest auf dem Balkan).

Verfasst: So 25.11.07 19:58
von dionysus
Vielen Dank. Jetzt hab ich zumindest eine grobe Vorstellung.

Gruss
Maico

Verfasst: So 25.11.07 20:37
von dionysus
Ich schätze auf dem Bulgaren dürfte evtl. eine Maria dargestellt sein ? Auf jeden Fall eine humanoide Darstellung.

Maico