4 Schüsselchen 12. Jhdt?

Münzen des alten Byzanz

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Dietemann
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4 Schüsselchen 12. Jhdt?

Beitrag von Dietemann » Do 08.05.08 14:25

Hallo zusammen,

beiliegend meine ersten Schüsselchen von Byzanz (Was waren das eigentlich? - Pfennige?)

Kann man näheres Aussagen zum Zeitraum machen, könnten es z.B. bulgarische Imitationen sein oder sind die für diese Bestimmung zu schlecht erhalten?

Anhand der Gewichte (1,70 - 0,76 - 1,14 und 0,62) kann man wohl annehmen, dass die Münzen nicht mehr vollständig sind (oder waren dies von Anfang an?)

In welches Jahrhundert muss ich die einordnen?

Gruß Dietemann
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Beitrag von dionysus » Do 08.05.08 14:56

Hallo Dietemann,

bei den beiden rechten Münzen vermute ich, dass es Ausgaben der lateinischen Kaiser sind. Wahrscheinlich beide dem Typ A zuzuschreiben (Sear 2044).

Oben links könnte eine bulgarische Prägung im Muster der Isaak II. Ausgaben sein.

Zum Stück unten links hab ich bisher keine Idee.

Die Stücke gehören auf jeden Fall alle ins 13. Jahrhundert. Der bulgarische Isaak in das erste Viertel, die Lateiner kann ich leider nicht genauer eingrenzen, hier fehlt mir noch Literatur.


Mit lieben Grüßen
Maico
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Beitrag von Dietemann » Do 08.05.08 22:40

Danke Maico,

wie nennst Du die Münzen? Kleinfollis?

Numispedia und Wikipedia geben nichts her.


Gruß Dietemann

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Beitrag von Wurzel » Do 08.05.08 22:45

Hallo Dietemann,

im allgemeinen spricht man von Skyphaten oder Schüsselmünzen, ebenso spricht man von Trachys.

http://www.numismatikforum.de/ftopic17490.html

Micha
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Beitrag von dionysus » Do 08.05.08 23:05

Hallo Dietemann,

dieser Münztyp wird meist als Aspron Trachy bezeichnet.
Die Münzen sind aus Billon geprägt. Obschon der Silbergehalt bei diesen späten Stücken verschwindend gering war, wurden sie trotzdem als Silbermünzen betrachtet. Unter der Herrschaft des Alexius III. (1195-1203) lag der offizielle Wert einer Trachy bei 1/184 des Gold Hyperpyrons. Im 13. Jahrhundert gab es dann Inflationsbedingt praktisch fast keine Goldmünzen mehr im Zahlungsverkehr, die Trachy wurde zur Hauptmünze und der ohnehin schon geringe Silberwert, denn danach wurde sie gerechnet, wurde durch beschneiden älterer Münzen immer weiter reduziert.

Lieben Gruß
Maico

Wurzel war schneller, ..
Zuletzt geändert von dionysus am Fr 09.05.08 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Dietemann » Do 08.05.08 23:50

Danke Euch beiden!

Wie kommt man an das Handbuch von Petzlaff? Alle Beiträge von ihm weisen keine PN auf und im normalen Buchhandel scheint es das Werk nicht zu geben, oder habe ich falsch gesucht?

Gruß Dietemann

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Beitrag von Wurzel » Fr 09.05.08 00:31

Hallo Dietemann,

bezüglich des Buches habe ich dir eine PN geschrieben.

Micha
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Beitrag von Wurzel » Fr 09.05.08 00:52

dionysus hat geschrieben: Wurzel war schneller, ..
Dafür war deine Info gehaltvoller ;-)


lass dich also bloß nicht davon abhalten zu schreiben.

Micha
Zuletzt geändert von Wurzel am Fr 09.05.08 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von dionysus » Fr 09.05.08 11:30

Im Endeffekt wars ja nur eine kurze Zusammenfassung des Textes den du verlinkt hast.

Ich lass mich schon nicht abhalten... :)

Lieben Gruß
Maico
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Beitrag von Locnar » So 11.05.08 14:23

@Dietemann

Warum soll es dir anders gehen als mir, nur umgekehrt.

Ich habe zwar die Literatur, aber keine Zeit die noch 65 neuen Münzen zu bestimmen.
Gruß
Locnar

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