Welche Kaufkraft hatte das Geld in Byzanz ??
Moderator: Wurzel
Welche Kaufkraft hatte das Geld in Byzanz ??
Zum Wochenende noch etwas zum Nachdenken.
Immer wieder stellen Laien wie Sammler die Frage: welche Kaufkraft hatten eigentlich im Altertum die Münzen ?
Grundsätzlich ist das nicht leicht zu beantworten. Erstens fehlt es oft an verlässlichen Quellen, des Weiteren haben sich in den Jahrhunderten die Vorstellungen vom "Wert" der Waren und Dienstleistungen grundlegend gewandelt und nciht zuletzt ist nicht bekannt, welchen prozentualen Anteil der Tausch von Waren und Dienstleistungen neben dem dem gemünzten Geldumlauf in früheren Zeiten hatte.
Ganz besonders wenig Quellen gibt es über den realen Wert der byzantinischen Währung.
Es gibt Quellen, die behaupten, dass für das Existenzminimum pro Tag und Person etwa 10 Folles ausreichten. Im 8. Jh. bekam ein Schmied 9 goldene Solidi im Jahr. Das Jahresgehalt des afrikanischen Präfekten betrug 100 Pfund in Gold (= 7200 Solidi). Ein Solidus entsprach übrigens 180 Folles. Der Lebensunterhalt kann also von den einfachen Leuten nicht nur durch Geld beglichen worden sein.
Im späten 6. Jh. erhielten die kaiserlichen Soldaten einen Zusatzsold von 9 Solidi pro Mann, wenn ein neuer Kaiser gekrönt wurde. Das muss dann wohl so etwa ein zusätzlicher Bonus von drei Monatsgehältern gewesen sein. Soldaten und Offiziere verdienten überdurchschnittlich - schließlich waren die Kaiser in ihrem Machterhalt ganz besonders auf sie angewiesen. Vermutlich mussten die meisten Soldaten ihre Familien von ihrem Einkommen unterstützen.
Übrigens: Das Wort "Soldat" stammt von "Sold" und dieser Begriff wiederum von "Solidus" - der Sold wurde ja in Solidi ausgezahlt!
Fazit: der kulturelle und ökonomische Einfluß des byzantinischen Reichs der Romaiaon begegnet uns auch heute noch vielfach in unserem täglichen Leben und Sprachgebrauch.
petzlaff
Immer wieder stellen Laien wie Sammler die Frage: welche Kaufkraft hatten eigentlich im Altertum die Münzen ?
Grundsätzlich ist das nicht leicht zu beantworten. Erstens fehlt es oft an verlässlichen Quellen, des Weiteren haben sich in den Jahrhunderten die Vorstellungen vom "Wert" der Waren und Dienstleistungen grundlegend gewandelt und nciht zuletzt ist nicht bekannt, welchen prozentualen Anteil der Tausch von Waren und Dienstleistungen neben dem dem gemünzten Geldumlauf in früheren Zeiten hatte.
Ganz besonders wenig Quellen gibt es über den realen Wert der byzantinischen Währung.
Es gibt Quellen, die behaupten, dass für das Existenzminimum pro Tag und Person etwa 10 Folles ausreichten. Im 8. Jh. bekam ein Schmied 9 goldene Solidi im Jahr. Das Jahresgehalt des afrikanischen Präfekten betrug 100 Pfund in Gold (= 7200 Solidi). Ein Solidus entsprach übrigens 180 Folles. Der Lebensunterhalt kann also von den einfachen Leuten nicht nur durch Geld beglichen worden sein.
Im späten 6. Jh. erhielten die kaiserlichen Soldaten einen Zusatzsold von 9 Solidi pro Mann, wenn ein neuer Kaiser gekrönt wurde. Das muss dann wohl so etwa ein zusätzlicher Bonus von drei Monatsgehältern gewesen sein. Soldaten und Offiziere verdienten überdurchschnittlich - schließlich waren die Kaiser in ihrem Machterhalt ganz besonders auf sie angewiesen. Vermutlich mussten die meisten Soldaten ihre Familien von ihrem Einkommen unterstützen.
Übrigens: Das Wort "Soldat" stammt von "Sold" und dieser Begriff wiederum von "Solidus" - der Sold wurde ja in Solidi ausgezahlt!
Fazit: der kulturelle und ökonomische Einfluß des byzantinischen Reichs der Romaiaon begegnet uns auch heute noch vielfach in unserem täglichen Leben und Sprachgebrauch.
petzlaff
Moment mal:
lies Dir mal meine Byzanzbeiträge genau durch:
Die Byzantiner waren die Ersten, die Ihre Münzen durchgängig mit Nominalen versahen. Dazu benutzten sie für das Kleingeld meist griechische Zahlzeichen, z.B. M (40), K (20), I (10), E (5), B (2) usw.
Die Goldmünzen Solidus, 1/2 Solidus und 1/3 Solidus unterschieden sich durch die immer wieder einheitliche bildliche Darstellung auf der Rückseite. Und seit der (byzantinischen) Reform des alten römischen Münzwesens gab es erstmals eine gesetzlich garantierte Relation zwischen Gold- und Kupfermünzen. Die Kupfermünzen waren übrigens genau wie unser Geld heute Scheidemünzen, d.h. der Nominalwert war durch die Wertbezeichnung festgelegt und nicht vom Metallwert abhängig.
Jawoll - und was hat das bitte schön mit den "alten" Römern zu tun ?????
petzlaff
lies Dir mal meine Byzanzbeiträge genau durch:
Die Byzantiner waren die Ersten, die Ihre Münzen durchgängig mit Nominalen versahen. Dazu benutzten sie für das Kleingeld meist griechische Zahlzeichen, z.B. M (40), K (20), I (10), E (5), B (2) usw.
Die Goldmünzen Solidus, 1/2 Solidus und 1/3 Solidus unterschieden sich durch die immer wieder einheitliche bildliche Darstellung auf der Rückseite. Und seit der (byzantinischen) Reform des alten römischen Münzwesens gab es erstmals eine gesetzlich garantierte Relation zwischen Gold- und Kupfermünzen. Die Kupfermünzen waren übrigens genau wie unser Geld heute Scheidemünzen, d.h. der Nominalwert war durch die Wertbezeichnung festgelegt und nicht vom Metallwert abhängig.
Jawoll - und was hat das bitte schön mit den "alten" Römern zu tun ?????
petzlaff
@intef - war ja nicht gemeint !!!!!!!!
ich finde es immer wieder wunderbar, wie sich aufgrund solcher Diskussionen immer wieder bestätigt, dass meine Entscheidung, irgendwann einmal den Sammlerschwenk von den Modernen zu den Antiken zu vollziehen, richtig war.
Nicht, was draufsteht macht an, sondern das, was drin ist - und das ist Geschichte pur !
petzlaff
ich finde es immer wieder wunderbar, wie sich aufgrund solcher Diskussionen immer wieder bestätigt, dass meine Entscheidung, irgendwann einmal den Sammlerschwenk von den Modernen zu den Antiken zu vollziehen, richtig war.
Nicht, was draufsteht macht an, sondern das, was drin ist - und das ist Geschichte pur !
petzlaff
Re: Welche Kaufkraft hatte das Geld in Byzanz ??
sog. Kopfgeld ...kein Wunder, wenn so manche Amtszeit abrubt endete.petzlaff hat geschrieben:Im späten 6. Jh. erhielten die kaiserlichen Soldaten einen Zusatzsold von 9 Solidi pro Mann, wenn ein neuer Kaiser gekrönt wurde.
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