Ach, da hätt´ich noch drei Fragen betreff...
Moderator: Wurzel
Ach, da hätt´ich noch drei Fragen betreff...
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1) Die Münze gleicht sehr dem Tiberios aus der 3. Folge "Die Umlaufmünzen...", doch will diese merkwürdige Legende nicht dazu passen.
vgl:. http://sjoppich.bei.t-online.de/images/y009.jpg
Die Münzstätte ist ebenfalls Theopolis / Antiochia
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2) Wer verbirgt sich in der Rostlaube aus Nikomedia ?
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3) Welches Kaiserpaar hält hier das Lirum, Labarum oder den Löffelstiel ?
Sind sie nicht wunderschön, die Eine wie die Andere
1) Die Münze gleicht sehr dem Tiberios aus der 3. Folge "Die Umlaufmünzen...", doch will diese merkwürdige Legende nicht dazu passen.
vgl:. http://sjoppich.bei.t-online.de/images/y009.jpg
Die Münzstätte ist ebenfalls Theopolis / Antiochia
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2) Wer verbirgt sich in der Rostlaube aus Nikomedia ?
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3) Welches Kaiserpaar hält hier das Lirum, Labarum oder den Löffelstiel ?
Sind sie nicht wunderschön, die Eine wie die Andere
Danke petzlaff !
Kannst Du bitte noch diese merkwürdige Legende von Mauricius Tiberius dechiffrieren. Die ist zwar gut leserlich, macht mir aber keinen Sinn.
Bei wildwinds ist für Sear 532 die Legende " PTINOC ~ ~ TIANTAPPIV" angegeben, auf meiner Münze ist "PITITN ~ ~ LTIARRY " zu lesen.
Was ist das für ein griechischer Buchstabe, der für das Regirungsjahr 5 steht (wie ein Epsilon siet er nicht aus) ?
Kannst Du bitte noch diese merkwürdige Legende von Mauricius Tiberius dechiffrieren. Die ist zwar gut leserlich, macht mir aber keinen Sinn.
Bei wildwinds ist für Sear 532 die Legende " PTINOC ~ ~ TIANTAPPIV" angegeben, auf meiner Münze ist "PITITN ~ ~ LTIARRY " zu lesen.
Was ist das für ein griechischer Buchstabe, der für das Regirungsjahr 5 steht (wie ein Epsilon siet er nicht aus) ?
@secundus
die Legenden bei dieser Münze sind "verwahrloste" Imitationen der Legenden auf den Folles des Vorgängerkaisers TIBERIUS II. Lediglich im Regierungsjahr 8 ist das Kauderwelsch halbwegs sinnvoll lesbar. Sear führt als Beispiel "PTINOC~~TIANTAPPIV." an, was so etwas wie "TIBERIUS CONSTANTINUS" bedeuten soll. Der syrische Stempelschneider war mit Sicherheit des Lesens und Schreibens der lateinischen Schrift und Sprache nicht mehr mächtig und imitierte einfach die gewohnten Umschriften älterer Münzen. Erst die späteren Ausgaben (ab Jahr UIII / VIII) lauten dann auf D.N.MAUTI.CN.P.AUT oder ähnlich, in einem Mischmasch aus lateinischen und griechischen Buchstaben.
Ich lese übrigens bei Deiner Münze mit viel Fantasie "PITITN~~ATAPPV".
Die Jahreszahl zeigt sich als griechische Schreibweise (U) der lateinischen 5 (V). Das rechts unten etwas eckige U läßt sich übrigens sehr schnell mit der griechischen 6 verwechseln - letztere sieht aus wie eine Sichel, bei der Griff nach unten zeigt oder ein französisches C mit Cedille. Auf byzantinischen Münzen kommen häufig parallel beide Schreibweisen der 6 vor: die griechische in einem Zeichen und die griechisch-lateinische UI (statt VI).
Dass es sich um MAURICIUS handelt erkennt man an der für ihn typischen Krone mit dem "Dreiblatt-Ornament", das in dieser Form bei keinem anderen Kaiser vorkommt.
Gruß - petzlaff
die Legenden bei dieser Münze sind "verwahrloste" Imitationen der Legenden auf den Folles des Vorgängerkaisers TIBERIUS II. Lediglich im Regierungsjahr 8 ist das Kauderwelsch halbwegs sinnvoll lesbar. Sear führt als Beispiel "PTINOC~~TIANTAPPIV." an, was so etwas wie "TIBERIUS CONSTANTINUS" bedeuten soll. Der syrische Stempelschneider war mit Sicherheit des Lesens und Schreibens der lateinischen Schrift und Sprache nicht mehr mächtig und imitierte einfach die gewohnten Umschriften älterer Münzen. Erst die späteren Ausgaben (ab Jahr UIII / VIII) lauten dann auf D.N.MAUTI.CN.P.AUT oder ähnlich, in einem Mischmasch aus lateinischen und griechischen Buchstaben.
Ich lese übrigens bei Deiner Münze mit viel Fantasie "PITITN~~ATAPPV".
Die Jahreszahl zeigt sich als griechische Schreibweise (U) der lateinischen 5 (V). Das rechts unten etwas eckige U läßt sich übrigens sehr schnell mit der griechischen 6 verwechseln - letztere sieht aus wie eine Sichel, bei der Griff nach unten zeigt oder ein französisches C mit Cedille. Auf byzantinischen Münzen kommen häufig parallel beide Schreibweisen der 6 vor: die griechische in einem Zeichen und die griechisch-lateinische UI (statt VI).
Dass es sich um MAURICIUS handelt erkennt man an der für ihn typischen Krone mit dem "Dreiblatt-Ornament", das in dieser Form bei keinem anderen Kaiser vorkommt.
Gruß - petzlaff
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@secundus
Nach neueren Theorien ist die Crew der Prägestätte Antiochia nach der
Eroberung der Stadt durch die Perser mit Sack und Pack nach Caesarea
( heute Israel ) umgezogen und hat dort ( halboffiziell ) weiter produziert.
Diese halboffiziellen "Imitationen" der Heracliuszeit ( nach 610 ) sind Gegenstand
eines sehr spannenden Buches, das demnächst erscheinen wird.
Dazu gegebenenfalls später mehr !
Anastasius
Du ahnst gar nicht wie Recht Du möglicherweise hast.Zum Glück hat Antiochia 610 dicht gemacht, sonst wären warscheinlich noch arabische Zeichen hinzugekommen.
Nach neueren Theorien ist die Crew der Prägestätte Antiochia nach der
Eroberung der Stadt durch die Perser mit Sack und Pack nach Caesarea
( heute Israel ) umgezogen und hat dort ( halboffiziell ) weiter produziert.
Diese halboffiziellen "Imitationen" der Heracliuszeit ( nach 610 ) sind Gegenstand
eines sehr spannenden Buches, das demnächst erscheinen wird.
Dazu gegebenenfalls später mehr !
Anastasius
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all in one:
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http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 52&Lot=845
Jerusalem:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 6&Lot=1459
Spanien:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 7&Lot=1429
Gold aus Afrika (kann Jemand aus der Legende etwas Sinnvolles extrahieren ? )
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 6&Lot=1189
Sicherlich wird sich noch einiges an babylonischem Sprachwirrwarr in Alexandria so kurz nach 642 finden lassen.
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Jerusalem:
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Spanien:
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Gold aus Afrika (kann Jemand aus der Legende etwas Sinnvolles extrahieren ? )
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 6&Lot=1189
Sicherlich wird sich noch einiges an babylonischem Sprachwirrwarr in Alexandria so kurz nach 642 finden lassen.
Übrigens ....
... da habe ich doch neulich bei Ebay USA (Herkunft Libanon - eigentlich ein relativ seriöser Anbieter) folgendes Stück gesehen und mich spontan darin verliebt (war ja nicht so teuer) - deswegen liegt es jetzt in meiner Asservatenkammer:
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Sieht irgendwie echt aus, dieser HERACLIUS: Überprägung CON auf NIKA (Jerusalem Offizin 1) - gab es sowas jemals in dieser Form ???? ???? (Frage an:) @Anastasius
petzi
... da habe ich doch neulich bei Ebay USA (Herkunft Libanon - eigentlich ein relativ seriöser Anbieter) folgendes Stück gesehen und mich spontan darin verliebt (war ja nicht so teuer) - deswegen liegt es jetzt in meiner Asservatenkammer:
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Sieht irgendwie echt aus, dieser HERACLIUS: Überprägung CON auf NIKA (Jerusalem Offizin 1) - gab es sowas jemals in dieser Form ???? ???? (Frage an:) @Anastasius
petzi
Zuletzt geändert von Gast am So 08.02.04 07:27, insgesamt 1-mal geändert.
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@ secundus:
Die von Dir gezeigten Beispiele sind schon der übernächste Schritt, also Münzen,
die in der Zeit nach der Arabischen Eroberung Syriens ( und Nordafrikas ) entstanden sind.
Die Caesarea-Imitationen datieren zwischen 610 und ca 635
@ petzlaff:
Hier muss ich Dich wohl leider enttäuschen, aber wie kommst Du auf Jerusalem ??
Das ist ein Sear 806 von CON, überprägt auf einem früheren Heraclius von NIC, vermutlich Sear 834
Gruss Anastasius
Die von Dir gezeigten Beispiele sind schon der übernächste Schritt, also Münzen,
die in der Zeit nach der Arabischen Eroberung Syriens ( und Nordafrikas ) entstanden sind.
Die Caesarea-Imitationen datieren zwischen 610 und ca 635
@ petzlaff:
Hier muss ich Dich wohl leider enttäuschen, aber wie kommst Du auf Jerusalem ??
Das ist ein Sear 806 von CON, überprägt auf einem früheren Heraclius von NIC, vermutlich Sear 834
Gruss Anastasius
Nachtrag zur Rostlaube aus Nikomedia:
Nach petzlaff "Während die Münzen aus dem ersten Regierungsjahr noch das gewohnte lateinische M (bzw. K und I) für die Denomitation der Kupfermünzen trugen..." Kann mein Tiberius II nur aus dem Jahr II/II = 578 stammen. Schräg ins Licht gehalten, kann man auch I?/I? erkennen.
Nach petzlaff "Während die Münzen aus dem ersten Regierungsjahr noch das gewohnte lateinische M (bzw. K und I) für die Denomitation der Kupfermünzen trugen..." Kann mein Tiberius II nur aus dem Jahr II/II = 578 stammen. Schräg ins Licht gehalten, kann man auch I?/I? erkennen.
@secundus
da liegst Du absolut richtig - ich hatte ursprünglich "Jahr ????" geschrieben, weil das auf dem Scan nicht zu erkennen ist.
Manches wird klarer, wenn man es ans Licht hält
@all
Nach eingehender Diskussion erkenne ich meinen "Libanesen" erstens echt und zweitens hat er wohl nichts mit Jerusalem zu tun (dann würde da irgendwo statt "NIKA" "XC NIKA" zu erkennen sein). Stattdessen hat mich Freund Anastasius überzeugt, daß es sich um einen HERACLIUS Sear 806 CONstantinopolis (Offizin 3) überprägt auf HERACLIUS Sear 834 NIKomedia (Offizin 1) handelt.
Die ursprüngliche Prägung stammt aus dem Jahr 3, 4 oder 5 (612-615), die Überprägung aus der Zeit zwischen 616 und 623 a.D.
Gruß - petzlaff
da liegst Du absolut richtig - ich hatte ursprünglich "Jahr ????" geschrieben, weil das auf dem Scan nicht zu erkennen ist.
Manches wird klarer, wenn man es ans Licht hält
@all
Nach eingehender Diskussion erkenne ich meinen "Libanesen" erstens echt und zweitens hat er wohl nichts mit Jerusalem zu tun (dann würde da irgendwo statt "NIKA" "XC NIKA" zu erkennen sein). Stattdessen hat mich Freund Anastasius überzeugt, daß es sich um einen HERACLIUS Sear 806 CONstantinopolis (Offizin 3) überprägt auf HERACLIUS Sear 834 NIKomedia (Offizin 1) handelt.
Die ursprüngliche Prägung stammt aus dem Jahr 3, 4 oder 5 (612-615), die Überprägung aus der Zeit zwischen 616 und 623 a.D.
Gruß - petzlaff
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@ secundus:
Noch einmal zum Thema Antiochia Imitationen nach 610:
http://www.tritonauctions.com/coin.asp?ITEM_ID=43880
Gruss
Anastasius
Noch einmal zum Thema Antiochia Imitationen nach 610:
http://www.tritonauctions.com/coin.asp?ITEM_ID=43880
Gruss
Anastasius
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