Miliaresion Basileios II. - Frage zur Bestimmung

Münzen des alten Byzanz

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spätrömer
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Miliaresion Basileios II. - Frage zur Bestimmung

Beitrag von spätrömer » Mi 08.02.12 20:47

Liebe Byzanz-Freunde,

nach längerer Zeit möchte ich mich mal wieder mit einer Frage an Euch wenden. Ich habe gerade von einem professionellen Händler das abgebildete Silber-Miliaresion von Basileios II. erworben - aber ohne genaue Bestimmung. Wegen der Randausbrüche war es sogar erschwinglich... Die Münze hat ein Gewicht von 2,81 g und einen maximalen Durchmesser von 25 mm. "Die axis" 180°. Die Grob-Bestimmung ist nicht schwer, es handelt sich um Sear 1810, 1811 oder 1812. Nach dem Katalog von Andreas Urs Sommer: Nr. 41.9, 41.10, oder 41.11. Die genaue Zuordnung fällt mir aber schwer, nach meiner Meinung vereint die Münze nämlich Merkmale verschiedener Katalog-Nummern. Auf dem Revers im Text, Zeile 4, steht - leider nicht sehr gut lesbar, aber m. E. eindeutig - P(i)ISTOI bAS, das Ornament auf der Rückseite ist eine Raute aus 4 Punkten.

Nach der Beschreibung von Sommer für 41. 9: (1) Auf dem Revers im Text, Zeile 4, PISTOI bAS; (2) Ornamente im Rv.: Kreuz aus 5 Punkten; (3) "die axis" 0°; (4) Beispiel: Gewicht niedrig (1,79 g) und stark beschnitten = fehlende Randlinien. Zuordnung zu Sear 1810. Die gleiche Münze nach Sear: variierende Ornamente, PISTOI, normalerweise auf auf 21 mm Durchmesser beschnitten (d. h., nur eine Randlinie). Das passt zu meiner Münze gemäß Sommer nach (1) ja, nach (2) nicht und nach Sear insgesamt schlecht.

Nach der Beschreibung von Sommer für 41.10: (1) Auf dem Revers im Text, Zeile 4, PISTV bAS; (2) Ornamente im Rv.: Raute aus 4 Punkten; (3) "die axis" 180°; (4) Beispiel: Gewicht niedrig (1,99 g) und stark beschnitten = fehlende Randlinien. Zuordnung zu Sear 1811. Die gleiche Münze nach Sear: variierende Ornamente, PISTV, normalerweise 25 mm. Das passt zu meiner Münze gemäß Sommer nach (1) nicht und nach (2) ja, nach Sear gar nicht - wegen des Textes.

Sear 1812 = Sommer 41.11 passt zu meiner Münze nur wegen der Größe und der "die axis" = 180°, die Legende auf der Rückseite ist hier PISTV, das Ornament ein Kreis, daher kommt eine Zuordnung zu 1812 nicht in Frage.

Aber - wer kann mir das Durcheinander bezüglich einer Zuordnung zu Sear 1810 oder 1811 auflösen?

Viele Grüße von spätrömer
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Re: Miliaresion Basileios II. - Frage zur Bestimmung

Beitrag von Posa » Mi 08.02.12 22:28

Lieber Spätrömer,

Glückwunsch zu deiner Neuerwerbung! Du hat völlig recht, dass Sear 1812 nicht in Frage kommt. Auch ich lese deine Legende PISTOI bAS. Damit bleibt nur Sear 1810, Sommer 41.9. Byzantiner sind mithin sehr variabel in Gewicht und "die axis". Sear gibt auch für den 1810er an: "Ornaments of varying form above and beneath; triple border. (Sommer spricht allgemein von "Ornamente") Dass die Münze häufig beschnitten und leichter ist, sollte dich nicht in der Zuschreibung verunsichern sondern für deine Erhaltung erfreuen: Randausbruch hin oder her: Deine Münze HAT immerhin einen Rand und ein ordentliches Gewicht!
Das DOC kennt auch deine Variante mit der Vierpunktraute (DOC 17a). Die Gewichte liegen bei diesem Typ zwischen 2.98 und 2,16 Gramm - aber keine der abgebildeten Münzen hat so einen schön erhaltenen Rand wie dein Exemplar!

Gruß Posa

spätrömer
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Re: Miliaresion Basileios II. - Frage zur Bestimmung

Beitrag von spätrömer » Mi 08.02.12 22:48

Herzlichen Dank, damit ist mir schon prima geholfen!

Viele Grüße von spätrömer
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