DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Solidus
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DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Solidus
Ihr Lieben im Forum!
Ich habe mir vor einigen Jahren in einem bekannten Auktionshaus einen hübschen byzantinischen Solidus geleistet: Sear 1751, klasse Erhaltung (Angabe: vz) mit wirklich(!) hübschem Christusportrait auf dem Avers. Allerdings erinnert die Legende auf dem Revers eher an Hieroglyphen denn an Buchstaben und ist wirklich völlig unleserlich, was ich jedoch erst deutlich später bemerkte, sonst hätte ich das reklamiert.
Daher meine Fragen nach eurer Einschätzung:
Kommt so etwas öfter vor und wie erklärt sich das? Verunreinigte Stempel?
Hätte das Auktionshaus darauf hinweisen müssen?
Und natürlich würde mich auch interessieren, inwieweit ihr das als wertmindernd anseht, denn billig war die Münze nicht wirklich.
Freue mich auf eure Antworten!
AS
Ich habe mir vor einigen Jahren in einem bekannten Auktionshaus einen hübschen byzantinischen Solidus geleistet: Sear 1751, klasse Erhaltung (Angabe: vz) mit wirklich(!) hübschem Christusportrait auf dem Avers. Allerdings erinnert die Legende auf dem Revers eher an Hieroglyphen denn an Buchstaben und ist wirklich völlig unleserlich, was ich jedoch erst deutlich später bemerkte, sonst hätte ich das reklamiert.
Daher meine Fragen nach eurer Einschätzung:
Kommt so etwas öfter vor und wie erklärt sich das? Verunreinigte Stempel?
Hätte das Auktionshaus darauf hinweisen müssen?
Und natürlich würde mich auch interessieren, inwieweit ihr das als wertmindernd anseht, denn billig war die Münze nicht wirklich.
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Zuletzt geändert von antisto am Do 03.09.15 08:58, insgesamt 4-mal geändert.
antisto
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Hallo,
wenn mich nicht alles täuscht, ist es ein leichter Doppelschlag, und der kommt immer mal wieder vor.
MR
wenn mich nicht alles täuscht, ist es ein leichter Doppelschlag, und der kommt immer mal wieder vor.
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Danke für die Rückmeldung!
Ja, es ist ein leichter Doppelschlag. Aber erklärt das, dass die Schrift überhaupt nicht mehr lesbar ist?
Viele Grüße aus der Heimat!
AS

Ja, es ist ein leichter Doppelschlag. Aber erklärt das, dass die Schrift überhaupt nicht mehr lesbar ist?
Viele Grüße aus der Heimat!
AS
antisto
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Sagen wir´s mal so: Es ist ein Byzantiner, da sind schwer lesbare, schwach geprägte und auch mies geschnittene Legenden immer mal drin. Zudem hängt die "Lesbarkeit" immer auch von der Erfahrung des Lesers mit solchen Sachen ab.
Wenn Du nach Vergleichexemplaren im Netz suchst, findest Du sicher einige mit ähnlichem Phänomen. Zur Bewertung: Was Vorzüglich bei Byzantinern ist, ist noch stärker Ermessenssache als bei vielen anderen Prägeepochen und - regionen. Ich persönlich hätte kein Problem, diese Seite als vz zu akzeptieren. Manch anderer würde sicher auch eine perfekte Legende erwarten. In A.U.Sommers Buch zu den byzantinischen Münzen gibt er die Preise in s-ss-vz mit 200-400-600 an. Auch bei dem abgeildeten Exemplar ist die Legende nicht astrein.
Bei acsearch findest Du weitere Vergleichexemplare dieser nicht seltenen Münze: http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0
Gruß Posa
Wenn Du nach Vergleichexemplaren im Netz suchst, findest Du sicher einige mit ähnlichem Phänomen. Zur Bewertung: Was Vorzüglich bei Byzantinern ist, ist noch stärker Ermessenssache als bei vielen anderen Prägeepochen und - regionen. Ich persönlich hätte kein Problem, diese Seite als vz zu akzeptieren. Manch anderer würde sicher auch eine perfekte Legende erwarten. In A.U.Sommers Buch zu den byzantinischen Münzen gibt er die Preise in s-ss-vz mit 200-400-600 an. Auch bei dem abgeildeten Exemplar ist die Legende nicht astrein.
Bei acsearch findest Du weitere Vergleichexemplare dieser nicht seltenen Münze: http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Danke für die ausführlichen Erklärungen.
Nach meiner Recherche ist für die Bewertung mindestens ebenso erheblich wie die Erhaltung die "Ästhetik" des Christusbildnisses, wobei die Wahrnehmungen da verständlicherweise sehr verschieden sein können. Jedenfalls kann hier eine Münze in ansonsten vergleichbarer Erhaltung (z.B. vz) aufgrund der X-Darstellung wenige hundert Euro kosten, im Extremfall aber auch das 10fache (so teuer war meine natürlich nicht...
).
Gruß, AS

Nach meiner Recherche ist für die Bewertung mindestens ebenso erheblich wie die Erhaltung die "Ästhetik" des Christusbildnisses, wobei die Wahrnehmungen da verständlicherweise sehr verschieden sein können. Jedenfalls kann hier eine Münze in ansonsten vergleichbarer Erhaltung (z.B. vz) aufgrund der X-Darstellung wenige hundert Euro kosten, im Extremfall aber auch das 10fache (so teuer war meine natürlich nicht...

Gruß, AS
Zuletzt geändert von antisto am Do 03.09.15 08:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
... aber das ist doch insgesamt ein schönes Stück, da muss man nichts verstecken. Meinen Glückwunsch dazu! Aber Du hast natürlich recht. Toller Christus, teure Münze, so einfach ist das oft, wenn zwei den Christus gleich toll finden.
Gruß Posa
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Danke für die "Würdigung".
Eigentlich meine ich auch, dass der Fehler bei der Rv-Legende nicht (oder nur kaum) den Gesamteindruck schmälert.
Viele Grüße,
AS

Viele Grüße,
AS
antisto
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Ich bin gerade dabei, den "Sommer", Münzen des Byzantinischen Reiches", durchzublättern. Hier finde ich eine interessante Entdeckung zu meiner Frage: Unlesbare Rückseitenlegenden bei diesem Münztyp sind gewollt! Es handelt sich hier um die späteren und selteneren Prägungen des Romanus II, bei denen der Name des Vorgängers Constantinus VII auf dem Revers unlesbar gemacht worden ist. Vergleiche Sommer, Kap. 37, S. 288.
Die letzten Solidusprägungen überhaupt nach einer über 600 Jahre währenden Erfolgsgeschichte wären demnach gewissermaßen "Notmünzen", so auch Sear.
Sollte das stimmen, würde die unlesbare Legende allerdings keine Wertminderung bedeuten, sondern im Gegenteil eine deutliche Wertsteigerung (wenngleich ich die Wertangaben im Sommer - das 3 1/2 fache des Sear 1751 - mit Blick auf Auktionsergebnisse für überhöht halte(?)).
Kann das jemand aufgrund der von mir eingestellten Bilder bestätigen?
AS
Die letzten Solidusprägungen überhaupt nach einer über 600 Jahre währenden Erfolgsgeschichte wären demnach gewissermaßen "Notmünzen", so auch Sear.
Sollte das stimmen, würde die unlesbare Legende allerdings keine Wertminderung bedeuten, sondern im Gegenteil eine deutliche Wertsteigerung (wenngleich ich die Wertangaben im Sommer - das 3 1/2 fache des Sear 1751 - mit Blick auf Auktionsergebnisse für überhöht halte(?)).
Kann das jemand aufgrund der von mir eingestellten Bilder bestätigen?
AS
Zuletzt geändert von antisto am Do 03.09.15 19:54, insgesamt 2-mal geändert.
antisto
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Übrigens ist als Unterscheidungsmerkmal bei der Christusbüste vermerkt: "Verhaltener Gesichtsausdruck, flaches Relief, kleinere Augen mit fein gezeichneten Ober- und Unterlidern".
antisto
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Re: Unleserliche Legende byzant. Solidus
Noch eine Ergänzung: Nach meiner Einschätzung trifft die Beschreibung im Sommer zu Romanus II genau - mit einer Ausnahme: Laut Sommer fehlt hier auf dem Revers der erste Buchstabe der Legende, das C von dem unlesbaren CONSTANT; bei meiner Münze ist es, wie mir scheint, vorhanden. Andere Variante oder doch die frühere und normale Prägung SEAR 1751?
Allerdings denke ich: Sollte diese Legendentilgungs-Theorie stimmen, dürfte das Auffinden eines dritten Rückseitenstempels (mit sichtbarem erstem Buchstaben "C") dieser Variante signifikant deutlich wahrscheinlicher sein als die Vermutung, in DIESEM Fall sei die Legende "zufälligerweise" missglückt. Das Erscheinungsbild dieser vor allem im ersten Teil völlig unleserlichen Truglegende korrespondiert völlig mit Füegs Theorie einer "gewollten" Tilgung der Revers-Legende des Herrscher-Vorgängers und -Vaters Constantinus VII, auf die Sommer Bezug nimmt.
Übrigens glaube ich inzwischen nicht mehr an den "leichten Doppelschlag" auf dem Revers. Das, was danach aussieht, kommt mir eher wie leichte Überprägungsspuren vor.
Und hier noch Beispiele der Romanus-Prägungen:
http://www.acsearch.info/search.html?id=2233055
http://www.acsearch.info/search.html?id=240540
http://www.acsearch.info/search.html?id=14402
AS
Allerdings denke ich: Sollte diese Legendentilgungs-Theorie stimmen, dürfte das Auffinden eines dritten Rückseitenstempels (mit sichtbarem erstem Buchstaben "C") dieser Variante signifikant deutlich wahrscheinlicher sein als die Vermutung, in DIESEM Fall sei die Legende "zufälligerweise" missglückt. Das Erscheinungsbild dieser vor allem im ersten Teil völlig unleserlichen Truglegende korrespondiert völlig mit Füegs Theorie einer "gewollten" Tilgung der Revers-Legende des Herrscher-Vorgängers und -Vaters Constantinus VII, auf die Sommer Bezug nimmt.
Übrigens glaube ich inzwischen nicht mehr an den "leichten Doppelschlag" auf dem Revers. Das, was danach aussieht, kommt mir eher wie leichte Überprägungsspuren vor.
Und hier noch Beispiele der Romanus-Prägungen:
http://www.acsearch.info/search.html?id=2233055
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http://www.acsearch.info/search.html?id=14402
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Re: DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Sol
Um bei dieser offenbar schwierigen Frage weiterzukommen, habe ich auf Empfehlung eines Forumsmitglieds Prof. Hahn angeschrieben. Ich bin gespannt, ob und welche Antwort kommt.
AS

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Re: DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Sol
Hm, ich weiß nicht, ob das des Rätsels Lösung sein wird. Erstens sind Hahn Rückmeldungen reichlich rar geworden. Und zweitens ist Hahn eine Kapazität fürs frühe Byzanz. Zu Mittelbyzanz .... ? Da wäre es vielleicht besser, Du knöpfst Dir mal den von Sommer ziterten Aufsatz Füegs vor, dann seine weiteren Arbeiten und dann könnte man, wenn man selbst zu keiner Lösung gekommen ist, bei Füeg selbst nachfragen...
Mir selbst scheint das immer noch ein Constantin mit normaler Legende zu sein, ich bin aber bei Gold nicht der große Kenner der Materie.
Gruß Posa
Mir selbst scheint das immer noch ein Constantin mit normaler Legende zu sein, ich bin aber bei Gold nicht der große Kenner der Materie.
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Re: DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Sol
Danke für die Rückmeldung, habe schon gar nicht mehr damit gerechnet...
Mangels Antwort von Hahn habe ich Sommer gefragt, und erhielt auch prompt eine freundliche Antwort von ihm.
Angesichts des Umstandes, dass wir abgesehen von zwei offensichtlich nur als Probe oder Sonderprägung überlieferten Solidi (Sear 1773 und 1774) ansonsten keine Goldprägung von Romanus II. haben, erscheine die Fortsetzung der Prägetätigkeit in seine Alleinherrschaft hinein plausibel. Man scheine, wenn man tatsächlich den Typ Sear 1751 fortgeprägt habe, einfach auf die Kontinuität und damit dynastische Legitimation gesetzt zu haben, so dass auch nicht von einer Notprägung gesprochen werden könne. Allerdings glaubt Sommer nicht an diese klare Zäsur, von der Füeg schreibt, von Münzen mit lesbarer Legende vor der Alleinherrschaft des Romanus und unlesbarer Legende während der Zeit seiner Alleinherrschaft. Die Legenden seien eher kontinuierlich schlechter lesbar geworden zu sein. So seien bei meiner Münze, die Sommer als „Grenzfall“ bezeichnet, die ersten vier Buchstaben „COnS“ noch ansatzweise zu erkennen, was bei späteren Prägungen nicht mehr der Fall gewesen wäre.
Davon ausgehend ließe sich „das Rätsel“ dahingehend lösen, dass meine Münze aus der Anfangszeit der Alleinherrschaft Romanus II stammt (959 a.D.), als sich durch den Tod Constantin VII ein Machtvakuum abzeichnete, aber (zumindest in der Prägestätte) noch unklar war, wer es füllen würde. Die Qualität byzantinischer Stempel dieser Zeit, wie sie auch auf der Vorderseitenlegende sichtbar ist, lässt meines Erachtens keine andere Theorie zu als die bewusste Tilgung der Legende. Allemal eine historisch interessante Münze. Und Teil der allerletzten Solidusprägungen der Geschichte noch dazu.
AS

Mangels Antwort von Hahn habe ich Sommer gefragt, und erhielt auch prompt eine freundliche Antwort von ihm.
Angesichts des Umstandes, dass wir abgesehen von zwei offensichtlich nur als Probe oder Sonderprägung überlieferten Solidi (Sear 1773 und 1774) ansonsten keine Goldprägung von Romanus II. haben, erscheine die Fortsetzung der Prägetätigkeit in seine Alleinherrschaft hinein plausibel. Man scheine, wenn man tatsächlich den Typ Sear 1751 fortgeprägt habe, einfach auf die Kontinuität und damit dynastische Legitimation gesetzt zu haben, so dass auch nicht von einer Notprägung gesprochen werden könne. Allerdings glaubt Sommer nicht an diese klare Zäsur, von der Füeg schreibt, von Münzen mit lesbarer Legende vor der Alleinherrschaft des Romanus und unlesbarer Legende während der Zeit seiner Alleinherrschaft. Die Legenden seien eher kontinuierlich schlechter lesbar geworden zu sein. So seien bei meiner Münze, die Sommer als „Grenzfall“ bezeichnet, die ersten vier Buchstaben „COnS“ noch ansatzweise zu erkennen, was bei späteren Prägungen nicht mehr der Fall gewesen wäre.
Davon ausgehend ließe sich „das Rätsel“ dahingehend lösen, dass meine Münze aus der Anfangszeit der Alleinherrschaft Romanus II stammt (959 a.D.), als sich durch den Tod Constantin VII ein Machtvakuum abzeichnete, aber (zumindest in der Prägestätte) noch unklar war, wer es füllen würde. Die Qualität byzantinischer Stempel dieser Zeit, wie sie auch auf der Vorderseitenlegende sichtbar ist, lässt meines Erachtens keine andere Theorie zu als die bewusste Tilgung der Legende. Allemal eine historisch interessante Münze. Und Teil der allerletzten Solidusprägungen der Geschichte noch dazu.

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Re: DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Sol
Ja, ich war ein paar Tage weg, daher die späte Antwort.
Tja, der Herr Sommer, ein numismatischer Salomon, wie er im Buche steht! Da können wir also am Verschwinden der Anfangsbuchstaben der Legende den Verwesungsgrad des verblichenen Constantinus ablesen.
Im Ernst: Die These hat natürlich einiges für sich, wobei der Übergang nicht nur zeitlich gesehen werden darf. Wenn Sommer das Stück in die Übergangszeit legt, gehört das da hin. Zu welchem Zeitpunkt der Übergangszeit das entstanden ist, möchte ich nicht an der Legende ablesen wollen... Aber das ist meine Privatmeinung, die nicht mit Sommers Kennerschaft konkurrieren will.
Jedenfalls schön, dass Du uns hier mit spannenden Stücken beglückst und dran bleibst!
Gruß Posa
Tja, der Herr Sommer, ein numismatischer Salomon, wie er im Buche steht! Da können wir also am Verschwinden der Anfangsbuchstaben der Legende den Verwesungsgrad des verblichenen Constantinus ablesen.

Im Ernst: Die These hat natürlich einiges für sich, wobei der Übergang nicht nur zeitlich gesehen werden darf. Wenn Sommer das Stück in die Übergangszeit legt, gehört das da hin. Zu welchem Zeitpunkt der Übergangszeit das entstanden ist, möchte ich nicht an der Legende ablesen wollen... Aber das ist meine Privatmeinung, die nicht mit Sommers Kennerschaft konkurrieren will.
Jedenfalls schön, dass Du uns hier mit spannenden Stücken beglückst und dran bleibst!
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Re: DES RÄTSELS LÖSUNG!!? - Unleserliche Legende byzant. Sol
Um etwas richtig zu stellen: Der Versuch der Datierung stammt von mir. Sommer schrieb lediglich von einer Übergangszeit und einer sukzessiven "Verunleserlichung" (MEINE Wortschöpfung!
) der Reverslegende.
Und schließlich:
Kompliment zurück. Leider gibt es in diesem Unterforum nur Wenige, die sich so in die "Materie" hineingekniet haben und hier einbringen.

Und schließlich:
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