Beurteilung von großen Ebay-Händlern

[Romanos]

Hallo,
ich bin neu hier und sammle schon seit gut 3 Jahren byzantinische Münzen. Ich habe also schon etwas Erfahrung, aber würde jetzt auch nicht sagen, dass ich Profi bin. Nicht selten kaufe ich auch bei Ebay ein, schaue mir dabei aber immer ganz genau den Verkäufer an. Bei einem großen Händler, der immer wieder durchaus interessante Stücke anbietet, bin ich etwas stutzig geworden als ich mir seinen "Auftritt" genauer angeschaut habe.

http://www.ebay.de/itm/251742403759?_tr ... EBIDX%3AIT

1. Er gibt keine Echtheitsgarantie

2. Er gibt keine Beschreibung ab (nur gegen Aufgeld von 10 Euro)

3. Einige (wenige) Käufer haben ihn bereits negativ bewertet aufgrund von Fälschungen.

Kennt vielleicht einer von euch diesen Händler? Und wenn nicht, was habt ihr bei ihm für ein Gefühl?

Danke schon mal für die hoffentlich aufschlussreichen Antworten!

[kijach]

Also mit savoca war ich bis jetzt immer zufrieden
Ne detailierte beschreibung gibts da nie aber dann hat man was zuhause zum nachforschen
Fälschnunge hatt ich noch keine.

[Katja]

Ich habe auch schon öfters bei ihm eingekauft (Römer).
Alles echt.
War immer sehr zufrieden mit ihm.
MfG

[stampsdealer]

Die Erwähnung einer Echtheitsgarantie ist auch rechtlich problematisch, weil die Echtheit nach Maßgabe der Rechtsprechung eine Selbstverständlichkeit ist. Die Erwähnung von Selbstverständlichkeiten wäre eine unzulässige Beeinflussung des Kaufinteressenten, so dass diese Handlungsweise ein Abmahnungsgrund sein kann.

Laut meinem Gedächtnis findet sich mehr dazu auf der Seite der Münchener IT-Rechtkanzlei.

[Posa]

Hallo Romanos,

um es ganz krass auszudrücken: Die Echtheitsgarantie ist ein Witz. Wenn Du ein Produkt: "Nicephorus Stauracius Solidus" kaufst, hast Du Anrecht auf einen "Nicephorus Stauracius Solidus". Wichtiger ist das Rückgaberecht. Bei Zweifel ohne Gründe sofort zurückschicken. Natürlich bist Du bei echten, zertifizierten Münzhändlern besser dran, da Du bei denen auch nach Ablauf der Rückgabefrist ggf. noch Echtheit reklamieren kannst. Wenn ich all Jahr meine Doubletten und den Beifang bei ebay verscherble, schreibe ich immer dazu: "Ich gehe von der Echtheit meiner Münzen aus, falls sich aber doch..." Mehr kann man nicht "garantieren".
Generell: bei Zweifel nich bieten, falls Du zockst, trägst Du auch zumindest einen Teil des Risikos. Die Mentalität: Ich steigere unreflektiert allen Mist und im Fälschungsfall mache ich großes Trara: Der Händler ist schuld, Betrüger usw. ist auch problematisch.
Savoca hat manchmal Fälschungen drin, ich glaube persönlich aber nicht an vorsätzliches Tun. Das bringt halt die Masse. Was glaubst Du, was bei so einem Münzhändler alles vorbeitgertagen wird? Ich möchte den Mist nicht sortieren müssen. Meine Erfahrungen mit ihm sind auch recht gut. Lanz unterlaufen auch immer wieder Fälschungen... Die beste Mischung haben für mich G&N: Etablierte Händler, kaum Fälschungen, unproblematische Rückabwicklung und fast frei von Brearbeitungsschrott. Naumann ist mit Byzantinern auch ziemlich fit.

Gruß Posa

PS.: der Nikephoros ist m.E. unverdächtig

[Romanos]

Ah, super. Vielen Dank euch, vor allem Posa.

G&N finde ich auch irgendwie am besten und warte immer ganz gespannt auf die neuen Auktionen von denen (bei Pecunem). Dann ist das aber klar mit Savoca, ich habe auch zu eurer Meinung tendiert, bin dann auch doch etwas stutzig geworden und wollte die paar Zweifel ausräumen.

[Posa]

Ach, was ich noch vergessen habe zu sagen: 10 Euro für eine Bestimmung/Beschreibung ist natürlich rausgeschmissenes Geld. So etwas macht man selbst und holt sich notfalls Rat hier im Forum. Ich habe wunderbare Bestimmungen/Beschreibungen von Händlern, die das gratis mitliefern, die aber nicht zu Münze passen, weil sie falsch bestimmt wurde
Und Falschbestimmungen kommen einfach sehr regelmäßig vor. Hinzu kommt, dass die meiste Forschungsliteratur - und dazu gehören auch relativ aktuelle Sachen, wie das MIBEC - hinter dem tatsächlichen Münzaufkommen hinterherhinkt, sprich: veraltet ist. D.h., wenn jemand 10€ für die Bestimmung einer Palaiologenmünze nach Sear hinlegt, hat er unter Umständen nichts in der Hand... und wenn der Münzhändler dann noch, was nicht unbedingt bös gemeint sein muss, daneben liegt, dann sind die 10,- wirklich in den Wind gepfiffen.

Gruß Posa

[Romanos]

Ja, das sehe ich auch so. Ich werde demnächst eine reinstellen zur Bestimmung.