Hier sind zwei Athalarich Nummi aus meiner Sammlung. Der erste ist ein ganz gewöhnlicher Nummus im Namen des Justinus mit dem üblichen Monogramm des Athalarich auf der Rückseite. Das Monogramm enthält alle Buchstaben für den Namen: ATHALARICVS.
Der zweite Nummus ist ungewöhnlich. Das Stück ist dünner und deutlich grösser als die normalen Nummi; er besteht aber auch aus Bronze. Der Hauptunterschied ist das Monogramm. Diesem wurden die Buchstaben D (retrograd) und N hinzugefügt für DOMINUS NOSTER. Allerdings wurde wurde auf die Buchstaben H und V (also U) verzichtet. Der A-Strich wurde nicht als H-Strich bis zum T verlängert und die Buchstabengruppe links (A-R-L) wurde an der Basis nicht mit der Buchstabengruppe rechts (T-I) verbunden und bildet somit kein V (U). Die Auflösung wäre also DN ATALARICS
Die Buchstaben DN treten auch auf den Viertelsiliqua nicht auf und sind ansonsten nur von den Halbsiliquae bekannt. In den einschlägigen Werken von Hahn und Metlich ist der Nummus nicht verzeichnet. Hat jemand eine Idee, wie er einzuordnen ist?
Gruss
Dirk
Rätselhaftes Athalarich-Monogramm
Moderator: Wurzel
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Re: Rätselhaftes Athalarich-Monogramm
Naja, einem ggf. gotischen Stempelschneider dürfte ohnehin schleierhaft gewesen sein, wofür man die Buchstaben - oder zumindest Laute - H und V in Athalarichs Namen brauchen sollte. Da wäre ein solches Versehen durchaus dankbar.
Ansonsten sind doch auch bei den Goten noch weitere Monogrammformen als die bislang bekannten denkbar..
Gruß Posa
Ansonsten sind doch auch bei den Goten noch weitere Monogrammformen als die bislang bekannten denkbar..
Gruß Posa
Re: Rätselhaftes Athalarich-Monogramm
Hallo Posa,
danke für die Antwort. Ich bin gerade vom Weihnachtsurlaub zurück und melde mich daher verspätet.
Ich stimme zu, dass Fehler des Stempelschneiders möglich sind. Allerdings wurde dieser Monogramm-Typ nie auf Nummi verwendet. Die Abweichung im Monogramm ist m.E. nach zu gross um als Fehler durchzugehen. Zudem ist die Münze für einen "normalen" Nummus zu dünn und zu gross. Ich vermute, dass dieser Nummus von einer Münzstätte produziert wurde, die ansonsten keine Nummi ausgeprägt hat - möglicherweise als kleine Versuchsserie, die aber schnell wieder aufgegeben wurde.
Gruss
Dirk
danke für die Antwort. Ich bin gerade vom Weihnachtsurlaub zurück und melde mich daher verspätet.
Ich stimme zu, dass Fehler des Stempelschneiders möglich sind. Allerdings wurde dieser Monogramm-Typ nie auf Nummi verwendet. Die Abweichung im Monogramm ist m.E. nach zu gross um als Fehler durchzugehen. Zudem ist die Münze für einen "normalen" Nummus zu dünn und zu gross. Ich vermute, dass dieser Nummus von einer Münzstätte produziert wurde, die ansonsten keine Nummi ausgeprägt hat - möglicherweise als kleine Versuchsserie, die aber schnell wieder aufgegeben wurde.
Gruss
Dirk
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Re: Rätselhaftes Athalarich-Monogramm
Tja, da hätte man nun die Schöne Aufgabe, Stil- und Büstenvergleiche herzustellen. Gruppen zu bilden und dann Zuordnungen vorzunehmen... Hast Du irgend eine - unverbindliche - Zuschreibungsidee?
Gruß Posa ... der demnächst im Neujahrsurlaub verschwindet
Gruß Posa ... der demnächst im Neujahrsurlaub verschwindet
Re: Rätselhaftes Athalarich-Monogramm
Nein, nicht wirklich. Mein Tipp wäre Mediolanum oder Sirmium. In Sirmium wurde intensiv Silber geprägt. Die Münzstätte fiel um 530 an die Gepiden. Diese haben die Silberprägungen noch bis in die 560er Jahre fortgeführt. Eine Zuweisung von Bronzeprägungen nach Sirmium ist nie überzeugend gelungen. Die grosse Zahl der, häufig auch minderwertigen, Silbermünzen die in Sirmium geprägt wurden lässt aber vermuten, dass dort Kleinhandel bestand, der auch nach Bronzemünzen verlangte. Mein Nummus könnte kurz vor dem Verlust Sirmiums als ein letzer Versuch dort auch Bronzemünzen zu etablieren entstanden sein. Mit der Ankunft der Gepiden wurde dieses Projekt dann möglicherweise aufgegeben.
Viel Spass im Neujahrsurlaub.
Gruss
Dirk
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Dirk
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