Ravenna Halb-Siliqua
Moderator: Wurzel
Ravenna Halb-Siliqua
Hier ist eine aussergewöhnlich schöne Halb-Siliqua aus Ravenna. Ich habe sie erst kürzlich in San Marino erworben. Das Stück ist mit 1.52 Gramm ziemlich schwer und hat mit 14.5mm einen auffallend grossen Durchmesser.
DN IVSTINIAN P AVG // Christogramm
Münzstätte: Ravenna
Ravenna fiel im Mai 540 an die Byzantiner. Ich vermute, dass die vorliegende Münze kurz nach dem Fall Ravennas entstanden ist. Der Stil ist noch völlig "gotisch". Die Münze reiht sich nahtlos an die Prägungen von Witiges an. Nach 540 begann der Stil der Münzen aus Ravenna sich allmählich vom gotischen Stil zu entfernen.
Gruss
Dirk
DN IVSTINIAN P AVG // Christogramm
Münzstätte: Ravenna
Ravenna fiel im Mai 540 an die Byzantiner. Ich vermute, dass die vorliegende Münze kurz nach dem Fall Ravennas entstanden ist. Der Stil ist noch völlig "gotisch". Die Münze reiht sich nahtlos an die Prägungen von Witiges an. Nach 540 begann der Stil der Münzen aus Ravenna sich allmählich vom gotischen Stil zu entfernen.
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Dirk
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Re: Ravenna Halb-Siliqua
Alle Wetter, ein Prachtexemplar, ohne Zweifel! Meinen Glückwunsch, Dirk.
Hahn (mt 2005) schiebt ja zwischen Ostgoten und diese Variante (MIB 77.1) noch die Variante MIB v77 mit IX-Monogramm. Verstehe ich dich recht, dass Du das zeitlich anders ordnen würdest?
Man kennt die Dualität ja gleichfalls von den Dekas MIB 239.1 und 239.2, die Hahn später (ab 547), wohl aber zeitgleich anordnet.
Gruß Posa
Hahn (mt 2005) schiebt ja zwischen Ostgoten und diese Variante (MIB 77.1) noch die Variante MIB v77 mit IX-Monogramm. Verstehe ich dich recht, dass Du das zeitlich anders ordnen würdest?
Man kennt die Dualität ja gleichfalls von den Dekas MIB 239.1 und 239.2, die Hahn später (ab 547), wohl aber zeitgleich anordnet.
Gruß Posa
Re: Ravenna Halb-Siliqua
Ja, dieses Münzlein begeistert mich richtig - auch wegen des grossen Flans den man in dieser Zeit und bei dieser Serie sonst nur selten findet.
Ich habe nur Hahn MIB (1973). Nach diesem Werk wäre es MIB 77, dass ab 540 geprägt wurde. Ich dachte eigentlich, dass die IX-Monogramme nur auf den Halb-Siliquae die im Namen des Anastasius und wohl auch des Justinus I geprägt wurden, auftreten und die entsprechend Theoderich dem Grossen zuzuweisen sind.
Gruss
Dirk
Ich habe nur Hahn MIB (1973). Nach diesem Werk wäre es MIB 77, dass ab 540 geprägt wurde. Ich dachte eigentlich, dass die IX-Monogramme nur auf den Halb-Siliquae die im Namen des Anastasius und wohl auch des Justinus I geprägt wurden, auftreten und die entsprechend Theoderich dem Grossen zuzuweisen sind.
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Dirk
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Re: Ravenna Halb-Siliqua
Ich zitier mal:
"Auf dem selben schweren Müzfuß wie die ältere Schichte der römischen Halb- und Viertelsiliquen stehen Silbermünzen, die anstelle der ostgotischen Rückseiten mit dem Königsbezug im Kranz nicht eine Wertzahl wie die Römer, sondern ein nominalienspezifisches Christus-Symbol (Monogramm) führen. Auf den Halbsiliquen /MIB V77) ist dies zuerst eine Ligatur aus I(esus) X(ristus), ein Typ, der schon mal unter Theoderich auf diesem Nominale verwndet worden war (MIB Ostgoten 37,41). Dieser Übergangstyp (7) wurde alsbald zu einem XP-Monogramm verdeutlicht (MIB 77), womit eine gewisse Parallele zu den Solidi des Jahres 540 gegeben ist.
Anm.7) Zwei im Avers stempelidentische Exemplare sind bekannt, die in Kopenhagen und St. Petersburg liegen. Das selbe IX-Monogramm findet sich übrigens auf Säulenkapitellen in der Kirche San Vitale zu Ravenna (aus den 540er Jahren)." Hahn, 2005, S.96, Anm. S.99-100
Gruß Posa
"Auf dem selben schweren Müzfuß wie die ältere Schichte der römischen Halb- und Viertelsiliquen stehen Silbermünzen, die anstelle der ostgotischen Rückseiten mit dem Königsbezug im Kranz nicht eine Wertzahl wie die Römer, sondern ein nominalienspezifisches Christus-Symbol (Monogramm) führen. Auf den Halbsiliquen /MIB V77) ist dies zuerst eine Ligatur aus I(esus) X(ristus), ein Typ, der schon mal unter Theoderich auf diesem Nominale verwndet worden war (MIB Ostgoten 37,41). Dieser Übergangstyp (7) wurde alsbald zu einem XP-Monogramm verdeutlicht (MIB 77), womit eine gewisse Parallele zu den Solidi des Jahres 540 gegeben ist.
Anm.7) Zwei im Avers stempelidentische Exemplare sind bekannt, die in Kopenhagen und St. Petersburg liegen. Das selbe IX-Monogramm findet sich übrigens auf Säulenkapitellen in der Kirche San Vitale zu Ravenna (aus den 540er Jahren)." Hahn, 2005, S.96, Anm. S.99-100
Gruß Posa
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Re: Ravenna Halb-Siliqua
W. Hahn:
Zur Münzprägung des frühbyzantinischen Reiches
Verlag: money trend Verlag Gesellschaft m.b.H (1. Januar 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3950162054
ISBN-13: 978-3950162059
Gruß Posa
Zur Münzprägung des frühbyzantinischen Reiches
Verlag: money trend Verlag Gesellschaft m.b.H (1. Januar 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3950162054
ISBN-13: 978-3950162059
Gruß Posa
Re: Ravenna Halb-Siliqua
Vielen Dank! Habe es soeben bestellt.
Das es Halbsiliquae im Namen des Justinian mit IX-Monogramm gibt war mir nicht bekannt. Ich bin sehr gespannt, wie die aussehen. Vermutlich war die Emission aber klein und schnell wieder vorbei, so dass dann die Emissionen mit XP-Monogramm folgten. Wenn ich den Auszug aus Hahns Buch richtig deute, dann geht er auch davon aus, dass die XP-Prägung schon 540 aufgenommen wurde.
Gruss
Dirk
Das es Halbsiliquae im Namen des Justinian mit IX-Monogramm gibt war mir nicht bekannt. Ich bin sehr gespannt, wie die aussehen. Vermutlich war die Emission aber klein und schnell wieder vorbei, so dass dann die Emissionen mit XP-Monogramm folgten. Wenn ich den Auszug aus Hahns Buch richtig deute, dann geht er auch davon aus, dass die XP-Prägung schon 540 aufgenommen wurde.
Gruss
Dirk
Re: Ravenna Halb-Siliqua
Hier ist eine Viertelsiliqua aus meiner Sammlung, passend zu der Halbsiliqua. Bei dem Stück erkennt man gut, wie sich der Stil im Laufe der Zeit vom "gotischen" Stil entfernte. Die Halbsiliqua wurde vermutlich noch von den Stempelschneidern produziert, die auch für Witigis und dessen Vorgänger gearbeitet hatten. Die Viertelsiliqua ist später entstanden, vielleicht in den 550er Jahren.
Gruss
Dirk
Gruss
Dirk
Re: Ravenna Halb-Siliqua
Hier ist noch eine weitere Viertelsiliqua im Namen des Justinian I. Angeblich stammt diese Münze auch aus Ravenna. Ihr Stil unterscheidet sich aber komplett von der zuvor gezeigten Viertelsiliqua. Dieser Stil ist sehr fein und sorgfältig ausgeführt. Ich frage mich ob diese Münze überhaupt in Ravenna geprägt wurde.
Gruss
Dirk
Gruss
Dirk
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