Numismatikforum

Hallo,

das folgende Stück habe ich so bestimmt:

Heraclius, Heraclius Constantine and Heraclonas. AE Follis. 610-641 AD. Sear 811

Ich kann das Prägejahr (Revers links) nicht erkennen (bzw. lesen). Ist die Münzstätte Konstantinopel (keine Signatur) und stimmt mein Sear-Zitat ?

Ich hoffe, nochmals eine fachkundige Antwort zu erhalten.

Danke und Gruß
Marius

Hallo Marius,
ich versuche es noch mal. Sear 811 ist es nicht, denn da ist ein Monogramm über dem M, bei Deiner aber ein Kreuz. Solche Stücke mit Kreuz über dem M haben wir bei Sear 806 und 807, da sind aber auch Kreuze zwischen den Köpfen auf der Vorderseite und Martina trägt deutlich eine Haubenkrone. Dein Stück sieht eher nach einem syrischen Beischlag aus, wie ich ihn im Katalog von Sommer unter 11.132 finde; das könnte auch die verunglückte V auf der Rückseite erklären.
Mal sehen, was posa dazu sagt.
Gruß ischbierra

Hallo ischbierra,

Danke für Deine Einschätzung. Deine Idee mit dem syrischen Beischlag ist gut, zumal es stilistisch hinkommen könnte (Bildvergleich mit Sommer 11.132). Vielleicht kann Posa ja hierzu etwas sagen.

Viele Grüße
Marius

Ganz richtig, ischbierra, das dürfte ein syrischer Beischlag sein, konkret wir hierbei ein Vorbild aus Zypern kopiert: Sear 849 ist die Zauberformel, das Jahr XUII ist da sehr häufig. Ich bin etwas zögerlich, weil ohne Münzstättenangabe mitunter die Frage, was ist Beischlag und was Original nicht wirklich befriedigend gelöst werden kann. Ich würde aber auf Beischlag tippen.
Sommer listet die Typen unter 11.85 (Original) und 11.86 (Beischlag).

Gruß Posa

Posa hat geschrieben:Ganz richtig, ischbierra, das dürfte ein syrischer Beischlag sein, konkret wir hierbei ein Vorbild aus Zypern kopiert: Sear 849 ist die Zauberformel, das Jahr XUII ist da sehr häufig. Ich bin etwas zögerlich, weil ohne Münzstättenangabe mitunter die Frage, was ist Beischlag und was Original nicht wirklich befriedigend gelöst werden kann. Ich würde aber auf Beischlag tippen.
Sommer listet die Typen unter 11.85 (Original) und 11.86 (Beischlag).

Gruß Posa

Danke für die Ergänzung, Posa !

Gruß
Marius

Ich habe mal in meiner "umfangreichen" Literatur (2 Bücher) zur arabisch-byzantinischen Münzprägung nachgesehen und da eine Zuweisung zu den ganz frühen arabisch-byzantinischen Prägungen gefunden, der Eintrag KYMP oder CMP im Abschnitt könnte in der Prägeschwäche dort verloren gegangen sein.
Der Rest passt, bzw. die Variationen würde ich einfach den eher schwierigen Produktionsumständen in dieser wirren Zeit zuordnen.
Alternativ, ist es ein Vorläufer der im Katalog abgebildeten Münzen, ich hab da so die Vorstellung das die Jungs sich quasi langsam an das gewünschte Münzbild rantasteten.

Quelle Clive Foss "Arab-Byzantine Coins- An Introduction, with a Catalogue of the Dumbarton Oaks Collection"

https://www.amazon.de/Arab-Byzantine-In ... clive+foss


Schönes Wochenende
Micha