Danke für die schnellen Antworten. Also doch ein M und kein Reiter

Ja, dann 1 Follis zu 40 Nummi (hab mal was zu Follis ("Geldbeutelmünzen") gelesen nach Eurem Hinweis) und an den Rändern dann noch beschnitten und auch noch übergeprägt? Was hatten die Leute blos damals für Probleme. Bei "Reppa Münzen" steht: "Die kleinen Teilstücke des Follis wurden aufgrund der Inflation nicht lange ausgegeben." (Reppa Lexiokonteil). Hängt das dann damit zusammen?
Ich hab mal gemessen und gewogen: bringt noch 3,9 g auf die Wage. an der kürzesten Diagonale 20 mm, an der längsten 27 mm.
Über den Follis heisst es, dass er nach der Reform durch Anastasios I. der ja das M für 40 Nummi eingeführt hat, 36 Folles (an anderer Stelle auch mal 42) 1 römisches Pfund ergaben. Also 36-42 Münzen aus 1 Pfund Kupfer (Bronze?) geprägt werden konnten. Das Gewicht wird mit 9-13 g (durchschnittlich 9,1 g für 1 Follis) angegeben. Ab 512 verdoppelte man das Gewicht dann sogar: Gewicht eines Follis über 18 g. So gesehen ist das Gewicht der Münze die ich hier eingestellt habe, eher zu gering? Obwohl ich im Internet einen Follis aus der Zeit um 800 gesehen habe, der hatte sogar nur 2,8 g.
Was ich gelesen habe:
Z.B. in einem "Katalog der Byzantinischen Münzen (Göttingen, Urs Sommer, S. 15): "Kaiser Anastasius I. (491–518) bereitete mit einer großen Münzreform 498 den unklaren Verhältnissendes spätrömischen Kleingeldwesens ein Ende.(Vgl. dazu 5) Nun galt ein Follis (Plural: Folles) aus Kupfer den 420. Teil eines Solidus und war selbst hinwiederum das 40fache des Nummion oder Nummus, einer sehr kleinen Kupfermünze, die bald nicht mehr ausgeprägt wurde. Im Jahre 512 verdoppelte man das Gewicht des Follis, so daß zunächst 8400 Nummi bzw. 210 Folles auf einen Solidus kamen, bald jedoch nur noch 7200 Nummi bzw. 180 Folles. Dieser Standard wurde bis ins frühe 8. Jahrhundert hinein mehr oder weniger beibehalten, während das Gewicht des Follis selber großen Schwankungen unterlag."
Und (MGM Münzlexiokon - Stichwort "Follis"): "Durch die Reform der byzantinischen Kupferprägung unter Kaiser Anastasios I. (491– 518) geschaffene Kupfermünze im Nominalwert von 40 Nummia. Charakteristisch für diese F. war die große Wertbezeichnung „M“ (= 40) auf der Rs. der Münzen, die über Jahrhunderte beibehalten wurde. Ab dem Jahr 537 wurden die Folles neben dem „M“ mit den Regierungsjahren des Kaisers datiert. Ursprünglich wurden 36 Folles aus dem römischen Pfund Kupfer ausgebracht, was einem Durchschnittsgewicht des F. von 9,1 g entsprach. Diese Folles wurden Terunciani (Drittelunzer) genannt, weil die römische Uncia = 1⁄12 römischen Pfund entsprach. Der Preis des Solidus war 360 Folles zu 40 Nummia = 10 römische Pfund. Doch im Jahr 512 wurde das Gewicht der Kupfermünzen verdoppelt. 1 F. hatte danach ein Gewicht von 1⁄18 römischem Pfund = 18, 19 g. Damit wurde der Solidus mit 20 römischen Pfund Kupfer bewertet. Das Grundgewicht des F. unterlag in der Folgezeit zahlreichen Änderungen. Im 9. Jh., unter Kaiser Theophilos (829 – 842), wechselte auch das Rs.-Bild. Die Wertangabe „M“ wurde – allerdings nicht bei allen Ausgaben – von einem mehrzeiligen Text verdrängt (letzte Folles mit der Wertbezeichnung „M“ unter Kaiser Michael III., der Säufer [842 – 867], aus der Münzstätte Syrakus)." Kaiser Michael der Säufer...
Sommer schreibt ja: "...während das Gewicht des Follis selber großen Schwankungen unterlag." Vielleicht ist es das, aber genaueres kann man nicht dazu sagen? Bei MGM steht auch: "...Das Grundgewicht des F. unterlag in der Folgezeit zahlreichen Änderungen." Und über den zuvor gültigen "Diocletian-Follis" steht bei MGM: "Weißgesottene Kupfermünze nach der Münzreform (293 – 296) des Kaisers Diocletianus (284 – 305), zunächst mit 27 bis 30 mm Durchmesser und 9 bis 13 g Gewicht, bis 311 auf 20 bis 21 mm Durchmesser und 4 bis 5 g Gewicht abgesunken („reduzierter Follis“). Am Ende der Prägung 345 wog ein F. nur noch rund 1,5 Gramm." Gab es bei dem "Anastasius-Follis" auch so einen "Gewichts-Absturz"? Andererseits ist das gezeigte Exemplar ja auch noch beschnitten, wenn max. 1/3 oder gar die Hälfte fehlen würde, käme man bei diesem Exemplar trotzdem nur auf 5,8 bis max. 7,8 g.
Auf dem Bild unten sieht man vielleicht wieviel abgeschnitten wurde. Ich stell mir grad vor, der Euro wird immer kleiner und wir sitzen zuhause alle mit einer Metallsäge vor dem Geldbeutel ...

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