Aufgewacht ! - und die Sinne für das Besondere schärfen !!

Münzen des alten Byzanz

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Aufgewacht ! - und die Sinne für das Besondere schärfen !!

Beitrag von Gast » Mo 28.06.04 16:00

@Byz-Freunde

ich weiss, es ist Saure-Gurken-Zeit, aber es würde mir schon Freude machen, wenn Einer von euch mal über das abgebildete Stück nachdenkt.

Zugegeben - ist nicht ganz einfach, eher schwer - sieht man nicht so häufig - ist auch nicht so gut erhalten (für diese Prägung normal) - und den Kaiser hatten wir noch nicht.

Na dann los - bei diesem herrlichen 2004er Sommerwetter ist das doch ein schöner Zeitvertreib, den Kerl mit der Pudelmütze auf dem Avers zu identifizieren. Nominal ????

Kleiner Hinweis: wir befinden uns im 7. Jahrhundert und die Münze hat ca. 24mm (!!) Durchmesser.

Viel Spass beim Stöbern - petzlaff
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secundus
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Beitrag von secundus » Do 01.07.04 03:46

Gehe ich recht mit der Annahme, dass das, was auch immer das darstellen soll - sagen wir mal so etwas wie ein Porträt - Uns seine rechte Schokoladenseite darbietet die auf 2 Uhr verdreht ist ???

Gast
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Beitrag von Gast » Do 01.07.04 05:07

@secundus - das ist so - ist wir beim Scannen etwas verdreht

petzi

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Beitrag von secundus » Do 01.07.04 16:37

Abgesehen vom Regenten, der mir noch rätselhaft bleibt, scheinen Münzen aus dem 7. Jhd. mit seitlichen Porträt ungewöhnlich zu sein.

Petzlaff, bist Du Sehrfrühaufsteher, Spätinsbettgeher oder hat´s Dir die Uhr verdreht ?

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Beitrag von Gast » Do 01.07.04 18:11

Secundus,

da hast du nicht ganz unrecht. Vielleicht ein kleiner Tipp am Rande: besagter "fast frontal" abgebildete Kaiser war einer derjenigen, die mal wieder ein Münzreform versucht haben - deswegen sind die Kupferbrocken auch so durchmessermässig gross ausgefallen.

Gruß - petzi

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Beitrag von secundus » Fr 02.07.04 15:58

Also doch ein frontales Porträt !
Nach Constans II wurden wohl keine Münzen mit seitlichem Porträt mehr geprägt ?

Zugegeben, ohne die Hinweise 7. Jhd., Münzreform und durchmessermäßig große Kupferbrocken, wäre ich jetzt aufgeschmissen, aber so lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster und wage zu behaupten:

Constans IV (688-685)
Decanummium !
Constantinopel ?

Ein beindruckender Kupferbrocken von Constans IV zu einem nicht minder beiendruckenden Preis ist mir bei der Recherche ins Netz gegangen:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 3&Lot=1106

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Beitrag von Gast » Fr 02.07.04 20:57

@secundus

Du bereitest mir Freude - aber nun mach mal aus dem guten alten CONSTANTINUS IV keinen "CONSTANS" !!!

Der nette C IV aus der Sippe des HERACLIUS hat fast nur beeindruckende Kupferbrocken auf den Markt geschmissen.

Lieber Secundus - ich bin begeistert.

Genaue Katalogisierung folgt am Montag - bin übers Wochenende ausser Haus, fernab meiner Sammlung+Literatur - und ich habe keinen Katalog im Kopf.

Lieben Gruß - petzlaff

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Beitrag von Gast » Mo 05.07.04 18:27

So - heute ist Montag, und ich bin euch, wie versprochen die Bestimmung schuldig:

CONSTANTIN IV (668-685), Sohn des CONSTANS II.

Dekanummion Constantinopel - Sear 1182;DOC 38 , keine Legende

viele dieser Stücke wurden auf Münzen des CONSTANS II überschlagen.

Dieses Exemplar ist das einzige C IV, welches ich in meiner bescheidenen kleinen Sammlung beherberge. ---- Schade ----

petzi

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Beitrag von heripo » So 11.07.04 21:28

... will einfach ein liebes H a l l o den Byzanzfreunden zurufen - lieber
"Petzi" - nach wie vor, superfleißig und tolle Beiträge - lese gerne mit,
wenn ich auch derzeit nur selten am PC sitze.
Gruß auch an den Hall'ischen Nike - und bis bald mal wieder ! heripo

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noch einer !

Beitrag von Gast » Mi 01.09.04 18:04

So, liebe Freunde,

hier ist noch ein Deka von CONSTANTIN IV, diesmal etwas besser zu erkennen - ich denke, der ist selten.

... was man nicht so alles findet 8)

Wer hat Lust, die passende Sear- und DOC-Nummer aufzuspüren ???

Petzi
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Beitrag von Gast » Fr 10.09.04 08:49

Noch eine kurze Erklärung hinterher:

Münzen des CONSTANTIN IV (668-685) sind recht selten und leicht mit den noch selteneren des TIBERIUS III (698-705) zu verwechseln. Der grundlegende Unterschied ist, daß CONSTANTIN den Speer hinter dem Rücken, TIBERIUS jedoch den Speer vor der Brust trägt.

CONSTANTIN unternahm zu Beginn seiner Regentschaft eine Währungsreform, die zwei alte Folles gleich einen neuen Follis setzte. Das muß für die damalige Zeit revolutionär gewirkt haben, zumal das Volk nach einer Zeit der unscheinbaren, hässlichen Kupferbrocken eines CONSTANS II plötzlich wieder richtiges, großes und ansehnliches Kleingeld in der Tasche hatte. Vielleicht war die Verwirrung ähnlich wie die durch unsere Währungsumstellung von DM auf EUR verursachte, die uns immer noch mehr oder weniger bewusst von der neuen in die alte Währung umrechnen lässt.

Die Regierung sah sich deshalb veranlasst, neben den neuen Nominalwert den alten Wert zu prägen. In der zweiten gezeigten Münze seht ihr z.B. das "I" für "neues Dekanummion" und rechts daneben klein das "K" für "alten Halbfollis = 1 neuer Deka". Eine Maßnahme, die auch bei uns z.B. auf Briefmarken (gleichzeitiger Aufdruck von DM- und EUR-Wert) die Verwirrung beseitigen sollte.

petzi

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