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Justin I, Antiochia, verschiedene Stile?

Verfasst: So 02.02.25 01:16
von Homer J. Simpson
Ein Münztyp, den ich mag, ist das Pentanummium (Justin I - Justinian I) aus Antiochia mit der Tyche im Schrein auf der Rückseite - einer der letzen Münztypen mit einer heidnisch-antiken Rückseitendarstellung. Nun schauen diese Münzen ja im Stil meist so aus wie das Stück oben. Neulich habe ich jedoch eines erworben, wo sich der Stempelschneider nicht nur Mühe gegeben hat, nicht nur fehlerfrei schreiben konnte, sondern auch noch sein Handwerk außergewöhnlich beherrschte - der Stil wäre selbst 150 Jahre früher überdurchschnittlich gewesen. Ist etwas bekannt, wodurch es zu solchen Ausnahmemünzen kam?

Homer

Re: Justin I, Antiochia, verschiedene Stile?

Verfasst: So 02.02.25 19:19
von minimee
jo mei....
Leider sieht man bei den allermeisten Pentas den Palmzweig in der rechten Hand der Tyche nur schlecht. Ganz selten ist der unter ihr befindliche Flussgott Orontes zu sehen.
Es gibt wohl so viele Stile wie es Stempelschnitzer gibt. Der eine ist ein echter Könner, der andere halt ned.
Und mit Latein haben es die meisten Prägestätten östl. von Byzanz eh ned. Die Schrift wird nur mehr oder minder gut kopiert, ohne sie wirklich lesen zu können.
Grüßle
minimee

Re: Justin I, Antiochia, verschiedene Stile?

Verfasst: Mo 03.02.25 00:17
von Homer J. Simpson
Meine Arbeitshypothese bei so was ist ja immer, daß sie einen Stempelschneider von der Solidusproduktion zu den Kleinbronzen strafversetzt haben... ;-)

Homer

Re: Justin I, Antiochia, verschiedene Stile?

Verfasst: Mo 03.02.25 04:10
von Chippi
Es gibt nur keine dort. Könnte aber ein Stempelschneider aus Konstantinopel gewesen sein.

Gruß Chippi

Re: Justin I, Antiochia, verschiedene Stile?

Verfasst: Mo 03.02.25 17:18
von minimee
man muss sich immer vor Augen halten, dass Dekas-Nummis Massenartikel waren. Die ausgeprägten werden wiesig gewesen sein. Zudem waren die dinger mehr oder weniger für den regionalen Umlauf gedacht.
Ich vermute auch, dass seinerzeit noch nicht mit Kopierfräsen für die Stempel gearbeitet wurden, bei denen das Original 10 x größer aus die Münze war.
Und selbst bei den Tremisses ist die Qualität der Prägung und des Stils meisten hundig.