EVIL ???? oder nicht ????

Münzen des alten Byzanz

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EVIL ???? oder nicht ????

Beitrag von Gast » Di 15.02.05 08:48

Liebe Gemeinde,

ich plage mich seit Monaten mit dem hier vorgestellten Sear 518, MAURICIUS TIBERIUS, Follis, Kyzikus B, Christogramm, Jahr 20 herum.

Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob der echt sein könnte oder vielleicht doch ein Plagiat einer nicht ganz so häufigen Münze ist. Mein persönliches Bauchgefühl ist überhaupt nicht eindeutig :oops:

Was mich irritiert, ist die Tatsache, daß das Avers extrem gleichmäßig flach ausfälllt.

Masse: 33mm, 12,95g

Bin für jeden Hinweis dankbar.

petzi
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518qrv.jpg
518qav.jpg
Zuletzt geändert von Gast am Di 15.02.05 11:00, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Scheleck » Di 15.02.05 11:31

Grüß Dich Petzi,
ich habe mal in meiner Literatur herumgeblättert und und in den nachstehenden Publikationen ein ähnliches Stück gefunden und zwar im BMC (Wroth) unter der Nr. 162, im Tolstoi unter der Nr. 156, im Kö./Osb. unter der Nr. 919, im MIB unter der Nr. 86 D und im DOC unter der Nr. 134 b. Die Sear-Nr. 518 hast Du bereits angeführt. Im Ratto und Sabatier nicht aufgeführt. Allerdings, und das ist sehr bemerkenswert, da kann ich Dein Bauchgefühl sehr gut nachvollziehen, ist in der von mir zitierten Literatur das Avers der Münze mit der Darstellung der Mauricius-Büste in der Consularkleidung und nicht in der cuir. Form vorhanden. Dennoch ist nicht auszuschließen das im Off. B der Münzstätte Cyzikos mit wechselnden Aversstempeln (möglicherweise) auch irrtümlich geprägt wurde. Nach dem eingestellten Bild zu urteilen könnte das Stück durchaus echt sein. Vielleicht weiß Anastasius mehr und Du solltest das Stück bzw. ein Bild Herrn Prof. Hahn zwecks Beurteilung zusenden. Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Beitrag von Anastasius » Di 15.02.05 12:06

@petzi und Scheleck:
auf die Schnelle, muss noch ein Geburtstagsgeschenk kaufen gehen ...

Ich habe keinerlei Zweifel an der Echtheit dieser Münze, Sear 518 ist richtig,
Jahr 20 mit Off. B ist ganz regulär, aber MIB 87D ( nicht 86D ) mit Helm und normaler "Militär"-Büste.
Einziger Nachweis bei MIB ist Slg. Bates, daher ist das Stück im Gegensatz
zu der recht häufigen Sear Nr. 519 mit Consularbüste auf jeden Fall sehr selten.

Bis später
Anastasius

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Beitrag von Scheleck » Di 15.02.05 13:12

... das Stück in der Sammlung Bates (Nr. 655) stammt aus dem Off. A. Bates widerum zitiert Tolstoi Nr. 156 (das Stück ist ebenfalls aus dem Off. A). Unter der Nr. 157 existiert bei Tolstoi das Stück mit Consularbüste aus dem Jahr 20 auch mit dem Off. B. Bei Hahn wird die Münze sowohl mit Consularbüste als auch mit Helm+Busch aus dem Jahr 20, Off. A, B mit dem Pentagramm anstelle des Kreuzes über dem "M" in der tabellarischen Übersicht aufgeführt. Allerdings eine Abbildung der Münze mit Helm + Busch aus dem Off. B, mit dem Jahr 20, mit dem Pentagramm anstelle des Kreuzes liegt bislang in keiner mir zugänglichen und bekannten Publikation vor. Insoweit sehe ich die Münze in dieser Form zum ersten Mal. Herzliche Gratulation zu diesem Stück.
Gruß Scheleck
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Beitrag von Anastasius » Di 15.02.05 13:39

Lieber Scheleck,

die von mir erwähnte und bei Prof. Hahn / MIB zitierte "Sammlung Bates"
( G.E. Bates, A Byzantine Coin Collection, Boston 1981 )
ist nicht identisch mit
Bates, Archaeological Exploration of Sardis, Byzantine coins welches Du jetzt zitierst.
Leider ist die Publikation von Bates´ Privatsammung für mich unerreichbar,
sodass ich das nicht direkt überprüfen kann,
nehme aber doch an, dass Hahn das korrekt zitiert hat.
Ich gehe daher nach wie vor davon aus, dass Bates in seiner privaten Sammlung
die MIB 87D mit normaler Büste aus dem Jahr 20 und mit Off. B hatte.



Gruss
Anastasius

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Beitrag von Scheleck » Di 15.02.05 14:06

Hallo Anastasius vielen Dank für den Literaturhinweis, war mir entfallen, das es diese Sammlung gibt. Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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