Anfängerfragen - Kauf/Verkauf

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Mathias.Laufer
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Anfängerfragen - Kauf/Verkauf

Beitrag von Mathias.Laufer » Mi 21.08.19 09:34

Hallo Numismatiker,

Firmen wie Reppa.de senden Mails zum Kauf von Polymer-Münzen zum "Tauschpreis" (5€ nominell/5€ Kaufpreis) und werben mit Wertsteigerung von "1400% in 2 Jahren". Witzigerweise kommen diese mails icht von Reppa.de, sondern über einen versender namens creativemail.eu.

Immerhin hat es mich darauf gebracht, über einen Kauf von Münzen nachzudenken. Meine Idee wäre es, Münzen als Anlageobjekt zu kaufen, nicht (nur) weil ich sie schön finde und mir gerne ansehe.
Nun habe ich aber eine Sammlung von Fragen zu dem Thema, die mir ein Bankberater oder eben solche Firmen wie Reppa.de nicht ohne Interessenkonflikt beantworten können, daher frage ich hier mal nach:

- Kann man tatsächlich Münzen zum Tauschpreis kaufen? Wo und was muss ich dafür tun? Muss ich mich irgendwo in eine Liste eintragen?
- Wo kann ich allgemein Münzen (Krügerrand oder andere) günstig kaufen, die Unterschiede im Kaufpreis sind ja riesig. Welchem Siegel (trusted shops und ähnlich) kann ich trauen
- Was ist von solchen (ich nenne es mal) Schmuckmünzen mit Polymer oder farblichem Aufdruck zu halten, wird man die wieder los?
- Wer kauft eigentlich später solche Münzen wieder auf, wenn ich die wieder zu Geld machen will? Gibt es da einen Ankauf im Internet oder muss ich zur Bank wenn ich nicht bei einem Münzsammlertreffen mit einzelnen Leuten verhandeln möchte? Den Krügerrand schicke ich zur Scheideanstalt, die gibt mir zumindest den Materialwert.
- Sollte man für besseren Werterhalt und spätere Absetzbarkeit Stempelglanz oder Polierte Platte kaufen?

Beste Grüße aus Hohenhameln, Mathias

shanxi
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Re: Anfängerfragen - Kauf/Verkauf

Beitrag von shanxi » Do 22.08.19 14:34

5 Euro mit Polymerring für 5 Euro (ohne Koziol-Box) gab es z.B. auch auf der Numismata, ohne dass ich deshalb in einer Kundendatenbank gelandet bin.
Die erste Ausgabe wird bei ebay tatsächlich höherpreisig gehandelt, aber keine 1400%. Bei den folgenden Ausgaben ist das lange nicht mehr so. Das ist im Ende doch Massenware. Wenn du daran Spaß hast, gut, als Geldanlage kaum.

Am schlimmsten sind private Gepräge, wo in der Reklame von kleinsten Auflagen, und Megararität gesprochen wird. Da kannst du von Glück reden wenn du irgendwann den Materialwert zurückbekommst, eine Tonne Kupfer-Nickel bringt dann schon ein paar Euro :)

Etwas besser ist es bei Sammlermünzen (Perth Mint) etc. Da gibt es tatsächlich Sammler, und diese Münzen werden auch etwas über dem Materialwert gehandelt, kosten im Einkauf aber auch mehr. Auch da sieht es mit der Geldanlage also auch eher mau aus.

Für Buillon Münzen solltest du die Verkäufer vergleichen die die Münzen zu aktuellen Tagespreisen anbieten, die dem Silber bzw. Goldpreis folgen. Da sind die Unterschiede dann meinst nicht mehr groß.

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Re: Anfängerfragen - Kauf/Verkauf

Beitrag von Numis-Student » Do 22.08.19 21:32

Hallo Mathias,

Ich würde definitiv dazu raten, Sammlung und Geldanlage strikt zu trennen.

Zur Geldanlage würde ich mich an übliches Anlagegold halten, möglichst in einer sinnvollen, aber kleinen Stückelung, also entweder 1/4, 1/2 und 1 Unze, Dukaten, Sovereigns, Vrenelis und sonstiges.

Zum Sammeln gibt es genügend Gebiete, so dass jeder Sammler sich sein Gebiet frei aussuchen kann.

Die 5-€-Münzen kannst Du Dir in jeder Bank (?), auf jeden Fall in jeder Landeszentralbank ohne Aufgeld kaufen, und Du brauchst Dich nirgendwo anmelden...

Diese ganzen privat veränderten Münzen (vergoldet, versilbert, teilvergoldet, mit Farbaufdruck, aufgeklebte Glassteinchen), noch schlimmer sind privat hergestellte Medaillen, Gedenkprägungen und unter ähnlichen Begriffen vertriebene Produkte, kannst Du vergessen, die sind im Zweifelsfall kaum verkäuflich, die Stücke haben dann nur noch den reinen Schmelzwert.

Wenn Du Anlagegold verkaufen willst, bekommst Du bei Goldhändlern in der Regel mehr als bei Scheideanstalten. Wenn Du hingegen Sammlermünzen verkaufen willst, kannst Du Dich mit anderen Sammlern treffen und einzelne Stücke verkaufen, da hast Du die meiste Arbeit und den höchsten Erlös. Ansonsten kannst Du Dich mit besseren Stücken an ein Auktionshaus wenden, die kümmern sich um alles, dafür gibt es prozentuale Gebühren. Noch bequemer und schneller, aber dafür mit geringerem Erlös geht der Verkauf an einen Händler. Eine Bank wechselt nur gültiges Geld zum Nennwert, mit Sammlerstücken können die nichts anfangen.

Zum Sammeln gibt es aber neben dem ganzen modernen Stempelglanz- und Polierte-Platte-Zeugs auch noch 2500 Jahre Münzgeschichte davor, die ich für viel interessanter und spannender halte ;-)

Wenn Du Anlage und Sammlung strikt trennst, kannst Du bei Bedarf etwas Gold verkaufen, und die eigentliche Sammlung kann bei Dir bleiben.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Mathias.Laufer
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Re: Anfängerfragen - Kauf/Verkauf

Beitrag von Mathias.Laufer » Fr 23.08.19 09:03

Hallo und Guten Morgen, vielen Dank für die guten Tips.

So werde ich es also machen: Ich schaue mal, wo ich den Krügerrand am günstigsten bekomme (der Laden sollte schon ein "Trusted Shops" Siegel haben oder gibts da was vertrauenswürdigeres?). Soviel zur Anlage.

Und zudem schaue ich mal, welche neuen Münzen so herauskommen und werde mich dann am Ausgabetag bei der Bundesbank am Schalter anstellen (oder reicht es auch einen Tag später (oder sollte ich einen Tag vorher schon dort zelten?)) und tausche 5€ gegen 5€. Darf ich da eigentlich auch mehrere Münzen gleichen Typs mitnehmen oder ist das dann auf eine pro Nase beschränkt?

Eine spannende neue Welt!

Beste Grüße, Mathias Laufer

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