Frage zum Sammlen von antiken Münzen

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Berliner581
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Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von Berliner581 » Di 03.08.10 16:05

Hallo an alle!

Ich würde sehr gern demnächst mit dem Sammlen von antiken Münzen beginnen, da mich Münzen schon lange Zeit interessieren und auch die Geschichte für mich immer eine große Rolle gespielt hat.

Ich wollte nun mal die "Profis" fragen, wie ich am besten (und anfangs noch mit einem schmaleren Geldbeutel) anfangen sollte. Literatur ist natürlich immer wichtig, da habe ich bereits einige Tipps z. B. für römische Münzen finden können. Nun interessieren mich allerdings nicht nur Römer, sondern vorallem die Vielfalt der gesamten antiken Welt (also auch Perser etc.).

Ausserdem habe ich hier schon mehrfach gelesen, dass man von ungereinigten Lots lieber die Finger lassen sollte, also nun meine Frage an euch: Wie fange ich am besten an?

Vielen Dank im Voraus für die Antworten und schöne Grüße an alle Forums-Mitglieder!

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areich
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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von areich » Di 03.08.10 16:47

Hallo!
Herzlich willkommen im Forum und bei diesem, dem schönsten Hobby der Welt. ;)
Du wirst hier sicher versc hiedene Ratschläge finden, hier mal meine:

Kauf Dir ein paar Bücher zum Einstieg, ein gutes ist 'Geld in der antiken Welt' von Howgego, ich glaube Christopher.
Sei vorsichtig beim Münzkauf, fang klein (d.h. billig) and und benutze Deinen Verstand. Wenn ein Angebot zu gut ist um wahr zu sein...
Besonders gilt das für Ebay. Man kann dort gut und (teilweise) billig kaufen aber es ist auch voll mit Fälschungen und anderen Betrügereien.
Ob Du anfangen willst mit wenigen toll erhaltenen Münzen oder vielen weniger tollen ist Geschmackssache. Ersteres ist vernünftiger und dazu werden Dir viele raten, ich persönlich finde die zweite Variante aber für einen Neusammler interessanter und vor allem lehrreicher.

Die Sache mit den Ungereinigten ist leider, daß die Verkäufer derselben in der Regel nicht die ehrlichsten Menschen sind.
Dazu kommt, daß man den Großteil dieser Münzen gar nicht sinnvoll reinigen kann und so ein Heidengeld bezahlen kann für wenige identifizierbare Münzen,
besonders wenn man herausfindet, daß es die Schatzsuche und nicht die Reinigung ist, die einen reizt.

Leider ist die Lage in Berlin sehr schlecht, es gibt keine brauchbaren Händler. Aber Du hast Glück, im Oktober ist hier die Numismata, da solltest Du unbedingt hingehen. Nichts ist vergleichbar mit dem Münzkauf auf einer Börse. Ich liebe dort die Grabbelkisten, mit Geduld und Glück kann man dort billig interessante (und manchmal sogar schöne ;)) Münzen finden. Das ist die Schatzsuche aber man kann sich die besten Münzen herauspicken und bezahlt nicht für den Schrott mit, wie bei Ungereinigten.
Dann gibt es im Februar (eigentlich zu früh) die World Money Fair und dazwischen nur gähnende Leere.

Andreas

Berliner581
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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von Berliner581 » Di 03.08.10 17:30

Danke für die schnelle Antwort!

Was meinen Sie denn, welche Preislage für Münzen am Anfang in Ordnung sein sollte?

PS: Sollte ich mich auch gleich an viel Literatur wagen, oder dies mit dem Sammeln kontinuierlich steigern?

Sascha

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areich
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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von areich » Di 03.08.10 18:19

Hallo Sascha, hier Duzt man sich eigentlich und ich zumindest werde dabei bleiben. ;)
Was für Preise man bezahlen kann hängt von verschiedenen Faktoren ab, erstmal vom Budget dann davon wofür man sich interessiert.
Ich gebe auch deshalb meist den Ratschlag klein anzufangen, weil man sich mit der Zeit auch umorientiert, zu Anfang besonders aber auch später immer mal wieder. Hat man dann 1000€ in 5 Münzen investiert, die einen nicht mehr interessieren und die man in der Regel nur mit Verlust wieder verkaufen kann dann ist das schlecht.

Man kann, besonders auf Börsen, leicht gut erhaltene und bestimmbare, meist bronzene Münzen für unter 5€ das Stück kaufen.
Die willst Du dann vielleicht nicht unbegrenzt behalten und bevorzugst nach ein paar Jahren besser erhaltenen Münzen, das geht den meisten Sammlern so.
Aber dann kann man sie leicht wieder verkaufen bzw. weitergeben. Ich wühle mich auch nach 5 Jahren Sammlertätigkeit immer noch gern durch Grabbelkisten, auch wenn ich für mein Sammelgebiet darin so gut wie nie was finde. Auf eine Art beneide ich neue Sammler, weil zu Anfang alles neu ist und die antiken Münzen sind schon ein riesiges Gebiet.

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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von Berliner581 » Di 03.08.10 22:21

Alles klar, dann hab ich erst mal eine ungefähre Ahnung.

Hast du evtl. noch ein paar weitere Literatur-Tipps, damit ich mich ein wenig "eindecken" kann? Und eine wichtige Frage noch, wie sollte man antike Münzen am besten unterbringen?

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areich
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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von areich » Mi 04.08.10 09:52

Die Unterbringung spielt nicht so eine große Rolle. Es gibt BEBA-Kästen, Schuber von Lindner und Leuchtturm, diverse Plastikhüllen (wichtig ist, daß die PVC-frei sein müssen), sonst kleine Tütchen aus (säurefreiem) Papier. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu hoch sein. Zu Anfang tut es sicher irgendein billiger Münzkoffer. Ich hätte sogar einen gebrauchten BEBA-Kasten (habe ich schon gebraucht gekauft, trotzdem teuer!) zu verschenken, ich mag die Dinger nicht.

Wegen der Literatur, melde Dich doch richtig an und frage das im Römerforum, hier liest kaum jemand.
Ich habe hauptsächlich im Internet gelesen, kenne deshalb nicht so viel Einsteigerliteratur.

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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von Berliner581 » Mi 04.08.10 17:45

So, ich habe mich nun mal richtig registriert, da ich denke, dass ich hier noch so einige Zeit verbringen werde.

Dir möchte ich übrigens ganz herzlich für die schnellen und guten Antworten danken!

Sascha

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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von Numis-Student » Mo 09.08.10 14:36

areich hat geschrieben:Ich hätte sogar einen gebrauchten BEBA-Kasten (habe ich schon gebraucht gekauft, trotzdem teuer!) zu verschenken, ich mag die Dinger nicht.
Hallo,
falls der Bebakasten noch keinen Abnehmer gefunden hat, schreie ich mal laut HIER ;)
Schöne Grüße,
MR
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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von areich » Mo 09.08.10 17:15

Der geht zu Sascha, habe noch einen Grund gefunden warum ich die nicht mag, als mir aus einer Schublade die ganzen Filzteile rausgefallen sind. :x

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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von Numis-Student » Di 10.08.10 02:48

Ok, für einen Sammler-Neuling ist das auch gut :)
Wenn ich bedenke, was ich vorher an Alben etc hatte :(
Beba ist meines Wisens aber das einzige Produkt, das chemisch neutral ist (auch wenn mir die grauen Klötze auch nicht wirklich gefallen, aber immer noch besser als SCHÖNE, SCHÄDLICHE Kisten...).
Schöne Grüße,
MR
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Re: Frage zum Sammlen von antiken Münzen

Beitrag von chinamul » Di 10.08.10 11:16

Die BeBa-Filze sind wirklich das Allerletzte. Es empfiehlt sich meiner Meinung nach nicht, die vom Hersteller zu den Schubladeneinteilungen passend angebotenen Filzunterleger zu verwenden. Sie sind viel zu lappig, so daß man bei Entnehmen einer Münze meist auch den Filz ungewollt mit herausklaubt, und außerdem treffen die lieferbaren, auf mich persönlich etwas zu „unseriös“ wirkenden Bonbonfarben nicht unbedingt jeden Geschmack. Man kaufe stattdessen im Tapetenhandel selbstklebende Veloursfolie in der gewünschten Farbe, beklebe damit farblich mit der Folie abgestimmten Zeichenkarton und schneide sich dann fest in die Fächer passende Einlegequadrate selbst zu. Damit an den Schnittkanten keine andersfarbigen Ränder sichtbar werden, sollten Folie und Karton farblich einigermaßen übereinstimmen. Häufig reagieren nämlich Folie und Karton auf wechselnde Luftfeuchtigkeit mit unterschiedlicher Ausdehnung, so daß der Karton auch schon einmal unter dem Rand der Folie sichtbar werden kann. Es ist darüber hinaus ratsam, von der einmal gewählten Veloursfolie über den unmittelbaren Bedarf hinaus einen gewissen Vorrat gleich mitzukaufen, da sich erfahrungsgemäß die Farben und Oberflächenstrukturen bei späteren Nachkäufen auch von derselben Herstellerfirma inzwischen so stark verändert haben können, daß bei einer Erweiterung der Sammlung der Unterschied zwischen den alten und neuen Kästen sofort störend ins Auge fällt.
Außerdem läßt sich die für Kleinmünzen nicht immer geeignete Größe der Fächer zumindest teilweise ausgleichen, indem man die Filze in der abgebildeten Weise faltet, wozu allerdings ein scharfes Lineal und ein bißchen Übung gehört.

Gruß

chinamul
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