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Bestimmung: Kupfer(?münze?) 28mm
Verfasst: Mo 05.06.06 11:11
von rstoll
Hallo,
mein Sohn hat gestern bei Gartenarbeiten die in den nachfolgenden Bildern dargestellte ?Münze? gefunden. Nun muß ich ihm unbedingt ein Ergebnis liefern über das "was". Meine bisherigen Bemühungen über die Suchfunktion haben leider nicht gefruchtet, daher bitte ich um Mithilfe.
Beschreibung:
Durchmesser cs 29 mm
Material: Kupfer
Rand: "sägerauh"
Bilder anbei: Zur Kontrasterhöhung habe ich sie etwas mit Öl eingerieben, also am Glanz bitte nicht stören.
Meinen Dank vorab an alle Antworter.
Herzliche Grüße
Ralf
Verfasst: Mo 05.06.06 20:16
von chinamul
Hallo Ralf!
Zweifellos wird hier eine tatsächlich existierende antike Münze (dann wahrscheinlich griechisch) nachgeahmt, bzw. eine solche nachempfunden. Der Herr mit dem Rauschebart auf der Vorderseite ist wohl kein Herrscher, sondern eher ein Gott, während es sich bei dem Sitzenden auf der Rückseite um den Göttervater Zeus handeln dürfte.
Das vollkommene Rund dieser Münze und die filigranen Münzbilder weisen auf eine moderne Anfertigung hin. Dennoch: einen solchen Fund macht man nicht alle Tage, zumindest nicht im eigenen Garten. Also würde ich das Stück behalten und gut verwahren.
Ich wünsche dem Sohnemann noch weiteres Finderglück auf der väterlichen Scholle und würde mich sehr freuen, wenn er dadurch die Initialzündung für eine Beschäftigung mit garantiert echten antiken Münzen bekäme. Wir alle hier im Forum, besonders wir "Römer", würden ihn dann gerne unter unsere Fittiche nehmen!
Gruß
chinamul
Danke ...
Verfasst: Mi 07.06.06 15:04
von rstoll
... für die nette, ausführliche Antwort.
Verfasst: Mi 07.06.06 15:29
von KarlAntonMartini
Am oberen Rand sieht man ein Loch, da war offenbar ursprünglich ein Henkel. Also wohl eine Art Verdienst- oder Prämienmedaille, ich würde auf das 19. Jahrhundert tippen. Die lateinischen Buchstaben verraten vielleicht mehr, ich kann aber nur .....V I erkennen. Davor möglicherweise ein E, dann wäre das Foto aber spiegelverkehrt. Grüße, KAM
@kam: das mit der Medaille scheint mir plausibel, ...
Verfasst: Mi 07.06.06 16:41
von rstoll
... irgendwie hab ich den Eindruck, daß die Verfärbung in "Lochnähe" wohl irgend etwas mit einer thermischen Bearbeitung (löten?) zu tun haben könnte. Anbei noch zwei links, auf denen die Bilder größer und in höherer Qualität zu sehen sind. Vielleicht kann man noch das eine oder andere daraus ableiten. Seitenverkehrt ist jedoch nichts (zumindest nicht durchs fotografieren).
http://www.ralfstoll.de/div/mue/m1.jpg (276KB)
http://www.ralfstoll.de/div/mue/m2.jpg (406KB)
Grüße
Ralf
Verfasst: Mi 07.06.06 17:03
von Chippi
KarlAntonMartini hat geschrieben:Am oberen Rand sieht man ein Loch, da war offenbar ursprünglich ein Henkel. Also wohl eine Art Verdienst- oder Prämienmedaille, ich würde auf das 19. Jahrhundert tippen. Die lateinischen Buchstaben verraten vielleicht mehr, ich kann aber nur .....V I erkennen. Davor möglicherweise ein E, dann wäre das Foto aber spiegelverkehrt. Grüße, KAM
Hallo KAM, ich vermute, dass es sich um griechische Buchstaben und nicht um Lateinische handelt.
Gruß Chippi
Verfasst: Mi 07.06.06 18:12
von KarlAntonMartini
Du hast recht, rechts erkenne ich pi, lambda, epsilon, rho ? oder ein eta statt pi? - Vielleicht sollte man die Frage zu den Antike-Spezialisten geben, die wüßten wahrscheinlich, welches Münzbild hier zitiert wurde. Grüße, KAM
Verfasst: Sa 10.06.06 10:42
von chinamul
Da geht vermutlich nur etwas, wenn ein Griechensammler diese Münze - bzw. deren antikes Vorbild - kennt und dann rückschließend vom Original dieses Stück identifiziert. Sonst sehe ich eher schwarz, bin allerdings auch kein "Grieche", sondern habe es eher mit den Römern. Ich werde diese Diskussion jedenfalls auch weiterhin mit Interesse verfolgen und hoffe, daß doch noch eine Lösung gelingt.
Gruß
chinamul