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Bestimmungshilfe- Baktrien ?

Verfasst: Do 23.11.06 09:24
von entenhirn
Mein eigentliches Interesse gilt der Frühgeschichte: MESOPOTAMIEN und INDIEN. Münzen sind in diesem Zusammenhang neu für mich. Kann jemand bei der Bestimmung der beiden Münzen helfen? Ich habe sie vor zwei Wochen in der Nähe von Varanasi (Indien) erworben. Denke ca. 250 bis 200 B.C. aus Baktrien bzw. dem Indisch-Griechischen Reich ? Und wer ist abgebildet ?

Verfasst: Do 23.11.06 10:11
von Dapsul
Beide sind von Hippostratos (ca. 80-60 v. Chr.); die erste hat die Legende BASILEWS SWTHROS IPPOSTRATOY, die zweite BASILEWS SWTHROS MEGALOY IPPOSTRATOY. Auf den Rückseiten wohl einmal eine opfernde Stadtgöttin, einmal den König zu Pferd. Das sind übliche baktrische Rückseiten. Literaturzitate kann ich nicht geben, mit Baktrern kenne ich mich nicht aus.

Gruß - Frank

Verfasst: Mo 01.01.07 17:11
von elchtest
Hallo Dapsul, Danke für die schnelle Antwort. Bin sehr glücklich über die schönen Teile. Bin Ende Februar wieder in Indien. Vielleicht habe ich ja noch mal Glück. :onfire:
Gruß "entenhirn" Sylvi und Claudia

Verfasst: Mo 01.01.07 23:51
von Peter43
Hallo!

Schau mal hier rein
http://www.grifterrec.com/coins/coins.html
http://prabhu.50g.com/

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Di 02.01.07 19:06
von Homer J. Simpson
Äh... tut mir leid, wenn ich Euch Wasser in den wein gießen muß, aber durch Zufall besitze ich das dafür zuständige Buch (von einem Herrn Bopéarachchi), und aus dem geht eindeutig hervor, daß es die Münzen dieses Typs (Hippostratos, Rs. stehende Göttin) durchaus gibt, aber nur in Silber als Drachmen. Wenn diese Stücke also, wie das Bild es zu zeigen scheint, Kupfer sind, paßt das zu dem, was ich von der Oberflächenstruktur schon geahnt hatte, daß es sich nämlich um moderne gegossene Nachahmungen handelt. Also: Kauft Euch sowas als Beleg- und Schaustücke, aber gebt nicht viel Geld dafür aus!

Übrigens: Wir hatten hier im Forum auch schon Bilder von Leuten, die die Münzen direkt aus Afghanistan (Baktrien) mitgebracht hatten, von Bauern auf dem Markt gekauft. ALLES Gußfälschungen, großenteils viel schlechter als diese hier. Die richtig guten echten Münzen haben die Taliban für viel Geld im Westen verkauft (seufz).

Homer

Verfasst: Do 04.01.07 16:18
von entenhirn
Homer, danke für die Antwort. Aber weißt du, ich habe diese Münzen in der Nähe von Varanasi für 10 Rupien gekauft, das ist auch in Indien "nichts". Macht es Sinn für die paar Pfennige so einen Aufwand zu betreiben?
Ich habe diese Münzart auch nur als Tetradrachme gefunden. Stimmt schon.
Kann man an irgend etwas erkennen das es Fälschungen sind, außer das sie nicht aus Silber sind?
Gruß Entenhirn :( Sylvi

Verfasst: Do 04.01.07 16:49
von pyrhus
entenhirn hat geschrieben:Homer, danke für die Antwort. Aber weißt du, ich habe diese Münzen in der Nähe von Varanasi für 10 Rupien gekauft, das ist auch in Indien "nichts". Macht es Sinn für die paar Pfennige so einen Aufwand zu betreiben?
Ich habe diese Münzart auch nur als Tetradrachme gefunden. Stimmt schon.
Kann man an irgend etwas erkennen das es Fälschungen sind, außer das sie nicht aus Silber sind?
Gruß Entenhirn :( Sylvi

90% der Baktrischen Münzen im Umlauf sind Fälschungen !!!
Sogar 10 Rupien ist ein rendables Einkommen für den Indo-Baktrischen Raum.
Vor allem wenn per Guß aus einem Muster Tausende entstehen,
die folglich lokal sowie weltweit verteilt werden können ...

Gruß
Pyrrhus

Verfasst: Do 04.01.07 17:15
von Homer J. Simpson
entenhirn hat geschrieben:Homer, danke für die Antwort. Aber weißt du, ich habe diese Münzen in der Nähe von Varanasi für 10 Rupien gekauft, das ist auch in Indien "nichts". Macht es Sinn für die paar Pfennige so einen Aufwand zu betreiben?
Ich habe diese Münzart auch nur als Tetradrachme gefunden. Stimmt schon.
Kann man an irgend etwas erkennen das es Fälschungen sind, außer das sie nicht aus Silber sind?
Gruß Entenhirn :( Sylvi
1. Schön, daß Du nicht viel Geld dafür ausgegeben hast. Dann kannst Du's immer noch als Reiseandenken betrachten, ohne Dich zu sehr wo hin beißen zu müssen.

2. Im Original gibt's die Münzen als Drachme (knapp 2,5g) und Tetradrachme (knapp 10g).

3. Es ist nicht nur das Material, sondern auch die Machart. Die Stücke sind gegossen, während die echten geprägt sind und daher schärferes Relief haben. Schau Dir mal ein paar echte an:
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... hippostrat

Laß Dir den Spaß am Reisen und an Münzen nicht vermiesen,

Homer

Verfasst: Do 04.01.07 18:33
von entenhirn
Hallo Homer, du hast recht, es sind keine scharfen Kanten!
:puppydogeyes:
Lieben Gruß von
Sylvia