Seht Ihr auch gerade "Troja" im Fernsehen?

Griechische Münzen des Altertums

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Pflock
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Seht Ihr auch gerade "Troja" im Fernsehen?

Beitrag von Pflock » So 01.04.07 22:36

Die legen hier ständig irgendwelchen Toten Münzen auf die Augen. Ich nehme an dies soll der Lohn für den Fährmann vom Styx sein.

Laut Wikipedia datiert man den Trojanische Krieg auf das 12. oder 13. Jahrhundert v. Christus. Die ersten Münzen in Europa wurden aber auch laut Wikipedia erst im 7 Jhd.v.Chr. von den Lydern geprägt.

Ist das nun von den Machern des Films schlecht recherchiert? Sind das evtl. keine Münzen? Oder sehe ich hier was falsch?

klaupo
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Beitrag von klaupo » So 01.04.07 23:13

Hallo KW,

ich habe den Film passagenweise gesehen und mich mehr und mehr gewundert. Und dann fiel mir ein, welches Datum wir heute schreiben: den 1. April. Das ZDF wird schon seinen Grund gehabt haben, den Film grade heute auszustrahlen. Die Münzen waren nämlich bei weitem nicht der einzige Scherz. Hoffentlich rotiert der brave Homer nicht im Grabe! :D

Gruß klaupo

B12
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Beitrag von B12 » Mo 02.04.07 14:28

wenn er das sieht, rotiert er !
Das hat mit Homers Troja wenig gemein....

Daniel

McBrumm
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Beitrag von McBrumm » Mo 02.04.07 15:52

Es gibt nicht viele Filme, die mit der historischen Tatsache zu 100% übereinstimmen. Ich denke, daß dann Hollywood keine Filme mehr verkaufen könnte :-)
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Beitrag von gorostiza » Mo 02.04.07 16:39

Diesen Film hat Homer nicht verdient! Da war das Lesne der Ilias doch ein ganz anderer Genuss, wie wurde doch die Fantasie angeregt bei den vorzüglichen
und spannenden Schilderung der Handlungen. Da wäre doch genügend Aktion drin. Noch schlechter aber sind die Filme über Alexander III. Magnus oder der Gladiator! Schade, dass die Geschichte so verdreht wird.

Gruss
Roland

n.......s
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Beitrag von n.......s » Mo 02.04.07 19:09

...ich glaube nicht , dass die Macher des Filmes wissenschaftlichen Ansprüchen genügend wollen . Desweiteren glaube ich mich zu erinnern , dass Schliemann zunächst mehrere Schichten früherer Kulturen freigelegt hatte ...
Gruß
Torsten

Chippi
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Beitrag von Chippi » Mo 02.04.07 19:15

Schliemann hatte sich etwas verdatiert, sein Schatz ist ein paar Jahrhunderte älter als Homer´s Troja. Hat er später aber selbst gemerkt, konnte es aber nicht mehr selbst korrigieren.

Die Filme heben keinen wissenschaftlichen Anspruch, denn dann wären es Dokumentationen. In einem Spielfilm, der in Ägypten des Jahres 1922 spielte, war ein LKW der Kriegszeit mit Ballonreifen zu sehen (2.Hälfte 30er Jahre).

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von taurisker » Mo 02.04.07 21:41

Hallo Leute :D
jetzt seid doch mal gnädig :wink: ich habe Troja und auch Alexander gesehen und ich denke, dass es wirklich gut gelungene Unterhaltung ist ... der Stuff der dort transportiert wird, ist "for the masses"!! Und in Grunde, durchschnittlich Gebildete bzw. Interessierte sind mit diesen Abbildungen allemal bestens bedient, für "Gurus" ergeben sich dabei jedoch vieleAnstoßpunkte ... also, ich denke, dass Machwerke wie diese, nur das Interesse erwecken können, keinesfalls aber den Anspruch der Vollständigkeit erheben, also bleibt mal logger, Freunde 8)
Filme wie diese, bringen u.U. viele Interessierte Uneingeweihte ans Eingemachte.
Gruß
taurisker

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Beitrag von gorostiza » Mo 02.04.07 22:06

Du hast schon recht, Herfried, der Film war spannend, gute Filmarbeit und ein grossartiges Spektakel. Nur meine ich, wenn man "Troja" von Homer gelesen hat (ich schon mehrere Male)vermisst man halt viele Dialoge. Wie Du sagst, animiert der Film den absoluten Durchschnittsfernseher, sich ein wenig für die geschichtlichen Abläufe zu interessieren. Nur viele Leute nehmen die Filme als pure Wahrheit wahr, da ist es schade, wenn sie in die Irre geleitet werden. Aber Spass machen diese Monumentalfilme allemal!
Gruss
Roland

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Beitrag von Zwerg » Mo 02.04.07 22:24

Ich sehe dies auch nur als Unterhaltung - wobei Troja m. E. grottenschlecht war.

Aber die "300" werde ich mir in Kürze im Kino ansehen: ist sicherlich Geschmackssache - die Trailer auf dem Riesenflachbildschirm meines Sohnes waren schon beeindruckend.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/326/108218/
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/341/108233/

Grüße
Zwerg
Zuletzt geändert von Zwerg am Mo 02.04.07 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von taurisker » Mo 02.04.07 22:29

Hallo Roland,
ja, hast schon wahr, die Ilias gibt viel viel mehr her, aber was willst verlangen von Geschichte bzw. Hochkultur auf knapp 2,5h komprimiert? Ich meine, der wirklich Interessierte wird daraufhin tiefer schürfen und den Nektar der Wahrheit schlürfen wollen, alle anderen haben gutes Kino miterlebt. Ich bin da ganz auf der Erlebnisseite, bei solchen Filmevents, der Spass und die Spannung sind dabei ganz ok ... für die Seele nehme ich mir dann das Original von Homer!!!
LG
Herfried
Zuletzt geändert von taurisker am Mo 02.04.07 22:40, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag von Pscipio » Mo 02.04.07 22:36

Troja war schrecklich, Gladiator war gute Unterhaltung, und Alexander... da hatte ich schon einige Biere intus, den sollte ich mir besser nochmals anschauen.

300 werde ich mir sicher auch anschauen, obwohl die Perser ja anscheinend völlig unter Wert dargestellt werden - und die Spartaner wohl über Wert.

Pscipio
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Beitrag von taurisker » Mo 02.04.07 22:40

Ja, Gladiator hab ich auch als gelungen empfunden, gutes Spektakel !
taurisker

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Beitrag von Pflock » Di 03.04.07 20:08

ohoh, da habe ich ja was losgetreten :roll:

Ich wollte den Film gar nicht so sehr in der Kritik wissen. Ich finde ihn eigentlich auch gut gemacht. Das besondere an dem Film ist halt, das er Homers Geschichte vom Mystischen (Götter, Ungeheuer, unglaubliche Heldentaten) befreit hat und die Geschichte in einen nachvollziehbaren Rahmen gestellt hat. So hätte es wirklich sein können - abgesehen von den Münzen, um auf unser Thema zurückzukommen. :turn-l:

Ich halte jede Wette, daß, als die Ilias und die Odyssee vor 2700 Jahren veröffentlicht wurde, in den damaligen Foren exakt die gleiche Diskussion stattgefunden hat. :wink: : "Wie kann Homer nur die gute alte Story von Troja so verhunzen!", "Das von Odysseus glaubt doch kein Mensch!" :wink: , ...

Homer hat ja schließlich auch "nur" eine Geschichte aufgeschrieben, vielleicht wahr, vielleicht auch nur erfunden. Wer weiß in welchem Licht in 3000 Jahren "Der Herr der Ringe" oder "Rambo 1-?" gesehen wird? :snipersmile:

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Beitrag von gorostiza » Di 03.04.07 20:44

KW, Du hast nichts ... losgetreten, im Gegenteil, so hat sich eine lebhafte Diskussion entwickelt! Vielleicht hab eich mich auch ein wenig klar ausgedrückt, der Film selber war sehr eindrücklich mit all den Szenerien, die Kameraführung dramatisch und spannend, kaum je langweilig und die Liebesszenen gehören halt nun mal zu einem Film, auch ich habe meine helle Freude an den darauf zusehenden Schönen Frauen und kernigen Männern.
Ich habe die Ilias anfangs der 50er Jahre erstmals gelesen, mich beeindruckten die Vorstellungen von Homer, der Kampf der Götter, das Abwägen der Götter, wem der Sieg zustehen sollte. Homer lebte ja noch in der Zeit, als die Götter das Mass aller Dinge und allen Tuns waren. Alles bestimmten die Götter fast für jede Blume gab es entweder eine Nymphe oder ein Gott der dafür zuständig war. Sicher sind die Schilderungen Homers nach mündlichen Überlieferungen geschrieben worden, man sollte aber die Genauigkeiten dieser Überlieferungen nicht unterschätzen, die Leute kannten nicht die Zersteuungen unseres modernen Lebens. Da wurden den Kindern immer wieder die gleichen Geschichten erzählt und Homer hat sie in einer Art Zeitraffer aufgeschrieben und zusammengefasst. Wenn man z. B. die Aufgaben eines Herakles oder die Unternehmungen des Odysseus liesst, war es gar nicht möglich, dies alles während eines Menschenlebens zu schaffen. Dieses Mythische macht es eben aus, unsere Fantasie zu entwickeln und sich die Abenteuer im Geiste ablaufen zu lassen. Ich lebte damals ja auch noch in einer
Zeit wo die damals alten Leute noch von Hexen, Dämonen und Geister erzählten und teilweise auch noch daran glaubten. Immer wenn etwas schief lief, ein Unglück passierte, Menschen oder Tiere erkrankten war irgend ein Geist oder eine Hexe schuld daran.
Du siehst also, dass meine Kritik nicht böse gemeint war. Ich meinte halt, dass die -Geschichte so viel Aktion beinhaltet, dass der Regisseur doch etwas besser an die Erzählung von Homer hätte halten können.

Viele Grüsse von der Argo
Roland

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