Der griechische Schaukasten
Moderator: Numis-Student
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Hallo Griechengemeinde,
das Stück von Lars ist ein echter "Hammer" ... tolle Münze, gratuliere!
Bei diesem Winzling konnte ich ebenfalls nicht widerstehen, obolus magnificus:
Massalia Gallien, AR Obol 4. Jhd. vuZ.
Jünglingskopf (Flussgottheit?) links im Punktkreis
vierspeichiges Rad M A
0,83g 11mm SNG Cop. 723
Diese kleinen Silberstücke aus Marseille sind in feiner Erhaltung selten anzutreffen, darum freue ich mich auch ganz besonders. Nachfolgend eine kleine Zusammenfassung des geschichtlichen Hintergrundes:
Griechische Seehändler aus Phokäa in Kleinasien besuchten schon im 7. Jahrhundert vuZ. die Südküste des heutigen Frankreichs nahe der Mündung der Rhône um mit den lokalen ligurischen Stämmen Handel zu treiben. Vor allem das Zinn war als ein Bestandteil der wertvollen Bronze bei den Griechen heiß begehrt, im Gegenzug fanden feine Töpferwaren und Goldschmuck den Weg in die Häuser der lokalen Fürsten. An der schroffen Küste waren geschützte Landeplätze rar und so steuerte man mit der Zeit immer wieder den natürlichen Hafen des heutigen Marseille an, wo die Galeeren vor Wind und Wellen geschützt waren.
Um 620 - 600 vuZ. gründeten sie dann dank einer Landschenkung des lokalen ligurischen Fürsten an diesem Hafen eine dauerhaft bewohnte Handelspräsenz und nannten sie Μασσαλία Massalia (vereinzelt auch Massilia genannt), das heutige Marseille. Der Legende nach hatte sich eine Tochter des Fürsten bei einem großen Fest in einen der Ehrengäste, den Anführer der griechischen Händler, Protis, verliebt. Die beiden wurden vermählt und Sie brachte als Mitgift das Land um den heutigen Alten Hafen mit in die Ehe ein.
Mit der Zeit wuchs diese Siedlung zu einer großen griechischen Kolonie empor. Durch seine günstige Lage als Endpunkt der rhoneabwärts führenden Handelsstraße wurde Massalia bald zur reichsten und größten Griechenstadt am westlichen Mittelmeer. Ihr Kultureinfluss erstreckte sich weit in das Hinterland hinein, und wenn sich die Helvetier zu Cäsars Zeiten der griechischen Buchstaben bedienten, so steht hinter dieser Schriftrezeption der Massailotische Einfluss.
das Stück von Lars ist ein echter "Hammer" ... tolle Münze, gratuliere!
Bei diesem Winzling konnte ich ebenfalls nicht widerstehen, obolus magnificus:
Massalia Gallien, AR Obol 4. Jhd. vuZ.
Jünglingskopf (Flussgottheit?) links im Punktkreis
vierspeichiges Rad M A
0,83g 11mm SNG Cop. 723
Diese kleinen Silberstücke aus Marseille sind in feiner Erhaltung selten anzutreffen, darum freue ich mich auch ganz besonders. Nachfolgend eine kleine Zusammenfassung des geschichtlichen Hintergrundes:
Griechische Seehändler aus Phokäa in Kleinasien besuchten schon im 7. Jahrhundert vuZ. die Südküste des heutigen Frankreichs nahe der Mündung der Rhône um mit den lokalen ligurischen Stämmen Handel zu treiben. Vor allem das Zinn war als ein Bestandteil der wertvollen Bronze bei den Griechen heiß begehrt, im Gegenzug fanden feine Töpferwaren und Goldschmuck den Weg in die Häuser der lokalen Fürsten. An der schroffen Küste waren geschützte Landeplätze rar und so steuerte man mit der Zeit immer wieder den natürlichen Hafen des heutigen Marseille an, wo die Galeeren vor Wind und Wellen geschützt waren.
Um 620 - 600 vuZ. gründeten sie dann dank einer Landschenkung des lokalen ligurischen Fürsten an diesem Hafen eine dauerhaft bewohnte Handelspräsenz und nannten sie Μασσαλία Massalia (vereinzelt auch Massilia genannt), das heutige Marseille. Der Legende nach hatte sich eine Tochter des Fürsten bei einem großen Fest in einen der Ehrengäste, den Anführer der griechischen Händler, Protis, verliebt. Die beiden wurden vermählt und Sie brachte als Mitgift das Land um den heutigen Alten Hafen mit in die Ehe ein.
Mit der Zeit wuchs diese Siedlung zu einer großen griechischen Kolonie empor. Durch seine günstige Lage als Endpunkt der rhoneabwärts führenden Handelsstraße wurde Massalia bald zur reichsten und größten Griechenstadt am westlichen Mittelmeer. Ihr Kultureinfluss erstreckte sich weit in das Hinterland hinein, und wenn sich die Helvetier zu Cäsars Zeiten der griechischen Buchstaben bedienten, so steht hinter dieser Schriftrezeption der Massailotische Einfluss.
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Ein herrlicher Zeus, da hat aber jemand die endgültig die Liebe zu den Griechen entdeckt!! Das freut mich ganz besonders, auch wenn es eine neue Konkurenz auf dem Sammelplatz ist!! Gratuliere.
Auch die Münze von Massilia ist von ganz besonderem Stil und Reiz. Die Münzue hat fast alles was es für eine griechische Münze braucht. Der Kopf des Jünglings ist fein unf stilvoll geschnitten und - diese Patina liebe ich ganz besonders. Ich freue mich immer wieder über so schöne Münzen auch wenn sie nicht in meiner Sammlung stecken, ich mag sie doch jedem Sammler von Herzen gönnen. Es ist ein zauberhaftes Gebiet was wir da pflegen. Ich warte immer ungeduldig auf Euere Schätze!!
Roland
Auch die Münze von Massilia ist von ganz besonderem Stil und Reiz. Die Münzue hat fast alles was es für eine griechische Münze braucht. Der Kopf des Jünglings ist fein unf stilvoll geschnitten und - diese Patina liebe ich ganz besonders. Ich freue mich immer wieder über so schöne Münzen auch wenn sie nicht in meiner Sammlung stecken, ich mag sie doch jedem Sammler von Herzen gönnen. Es ist ein zauberhaftes Gebiet was wir da pflegen. Ich warte immer ungeduldig auf Euere Schätze!!
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Eine schönere Bronze von Philipp II. als die von Lars gezeigte habe ich bisher nirgends entdecken können.
Aber ich habe letzte Woche 12 Bronze-Griechen bei Ebay ersteigert, für die ich einschl. Versand zusammen nur EUR 8,86 hinlegen musste. Und dabei waren unter anderem auch zwei Bronzen von Philipp II., von denen ich hier die schönere vorstellen möchte (Bilder in 2 verschiedenen Helligkeitsstufen):
Philipp II., 359 - 336 v. Chr.; Bronze Æ16 mit 5,80 g
Vs: Kopf eines Jünglings (?) mit Tänie nach rechts
Rs: Jüngling zu Pferd nach rechts reitend, darunter Bogen
Ref: SNG Cop.596 f.; Müller Taf. 26,255; SNGANS 901; Sear 6696v
Schwarze Patina; fast vorzüglich
Allein bei der Qualität dieses einen Stückes haben sich die Ausgaben mehr als gelohnt. Ein Schnäppchen!
Freundlichst
OS
Aber ich habe letzte Woche 12 Bronze-Griechen bei Ebay ersteigert, für die ich einschl. Versand zusammen nur EUR 8,86 hinlegen musste. Und dabei waren unter anderem auch zwei Bronzen von Philipp II., von denen ich hier die schönere vorstellen möchte (Bilder in 2 verschiedenen Helligkeitsstufen):
Philipp II., 359 - 336 v. Chr.; Bronze Æ16 mit 5,80 g
Vs: Kopf eines Jünglings (?) mit Tänie nach rechts
Rs: Jüngling zu Pferd nach rechts reitend, darunter Bogen
Ref: SNG Cop.596 f.; Müller Taf. 26,255; SNGANS 901; Sear 6696v
Schwarze Patina; fast vorzüglich
Allein bei der Qualität dieses einen Stückes haben sich die Ausgaben mehr als gelohnt. Ein Schnäppchen!
Freundlichst
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@Dapsul:
Die Vorderseite meines Philipp II. dürfte stempelgleich hierzu sein:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1247
Wessen Kopf hier aber dargestellt ist, ob von Philipp II., von Apollon oder von irgend einem Jüngling, kann ich nicht sagen.
@pixxer:
Von diesem Ebayer habe ich letzte Woche insgesamt 28 Griechen ersteigert. Für die anderen 16 Stück habe ich zusammen gerade mal € 15,39 "gespendet".
Natürlich sind nur wenige der Stücke davon in einem Zustand, dass man sie leicht bestimmen kann. Aber unter anderem waren unterschiedlich erhaltene Alexander III. mit Keule und Köcher/Bogen auf der Rs, ein Stück von Perseus aus Makedonien, einige Stücke aus Maroneia/Thrakien mit Pferd bzw. Weinreben im Linienquadrat dabei sowie ein Alexander III. aus Amphipolis mit Löwe auf der Rs, usw.
Das beste ist natürlich, dass ich sie demnächst hier vorstellen werde.
Freundlichst
OS
Die Vorderseite meines Philipp II. dürfte stempelgleich hierzu sein:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1247
Wessen Kopf hier aber dargestellt ist, ob von Philipp II., von Apollon oder von irgend einem Jüngling, kann ich nicht sagen.
@pixxer:
Von diesem Ebayer habe ich letzte Woche insgesamt 28 Griechen ersteigert. Für die anderen 16 Stück habe ich zusammen gerade mal € 15,39 "gespendet".
Natürlich sind nur wenige der Stücke davon in einem Zustand, dass man sie leicht bestimmen kann. Aber unter anderem waren unterschiedlich erhaltene Alexander III. mit Keule und Köcher/Bogen auf der Rs, ein Stück von Perseus aus Makedonien, einige Stücke aus Maroneia/Thrakien mit Pferd bzw. Weinreben im Linienquadrat dabei sowie ein Alexander III. aus Amphipolis mit Löwe auf der Rs, usw.
Das beste ist natürlich, dass ich sie demnächst hier vorstellen werde.
Freundlichst
OS
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Servus Griechenfreunde,
weil gerade so schöne Philipp II Typen dran sind, hier eine Neue in meiner Sammlung:
Philippos II 359-336 vuZ. 1/5th Tetradrachm AR 2.63g 14mm
Amphipolis Makedonia, posthum ca. 323-315
Av. Kopf des Apollon mit Taenia rechts im Punktkranz
Rv. Reiter rechts, darunter Monogramm ΦIΛIΠΠOY
Le Rider pl. 45, 9 (same rv. die as illustration), SNG ANS 653-657
Leider ein wenig unscharf die Bilder, war aber Heute wg. Hitzekollaps nicht mehr in der Lage bessere Aufnahmen zu machen ... hier is derzeit subtropisch, ääächz.
Salü
taurisker
weil gerade so schöne Philipp II Typen dran sind, hier eine Neue in meiner Sammlung:
Philippos II 359-336 vuZ. 1/5th Tetradrachm AR 2.63g 14mm
Amphipolis Makedonia, posthum ca. 323-315
Av. Kopf des Apollon mit Taenia rechts im Punktkranz
Rv. Reiter rechts, darunter Monogramm ΦIΛIΠΠOY
Le Rider pl. 45, 9 (same rv. die as illustration), SNG ANS 653-657
Leider ein wenig unscharf die Bilder, war aber Heute wg. Hitzekollaps nicht mehr in der Lage bessere Aufnahmen zu machen ... hier is derzeit subtropisch, ääächz.
Salü
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Der ist aber schön, Herfried! Und alles gut zu erkennen. Aber so unscharf ist das Bild nun auch wieder nicht! Gratulation zu dem Stück!
Lanz beschreibt dieses Stück mal als Fünftel eines Staters,
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 26&Lot=165
ein andermal ein ähnliches Stück als Fünftel einer Tetradrachme
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 95&Lot=125
wie auch Jean Elsen & ses Fils S.A. http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 19&Lot=101
oder Baldwin
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 172&Lot=43
Was ist jetzt richtig? Oder stimmt etwa beides?
Fragt freundlichst
OS
Lanz beschreibt dieses Stück mal als Fünftel eines Staters,
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 26&Lot=165
ein andermal ein ähnliches Stück als Fünftel einer Tetradrachme
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 95&Lot=125
wie auch Jean Elsen & ses Fils S.A. http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 19&Lot=101
oder Baldwin
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 172&Lot=43
Was ist jetzt richtig? Oder stimmt etwa beides?
Fragt freundlichst
OS
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Danke danke OS für das Kompliment!
Der kleine Makedonier ist sicher das 5tel Stück einer TDR, wenn ich mir die Gewichtsverhältnisse so ansehe anhand anderer Stücke, so liegen diese Münzen mit durchschnittlich 2,70-2,90g im Gewicht. Für das Teilstück eines Staters wäre das mE. zu hoch.
Salü
taurisker
Der kleine Makedonier ist sicher das 5tel Stück einer TDR, wenn ich mir die Gewichtsverhältnisse so ansehe anhand anderer Stücke, so liegen diese Münzen mit durchschnittlich 2,70-2,90g im Gewicht. Für das Teilstück eines Staters wäre das mE. zu hoch.
Salü
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Die exxxtrem fein geschnittenen Stücke aus Massalia schätze ich ganz besonders, ein bildhübsches antikes Portrait, das Vorbild dazu (umgelegt auf eine Zeitgenossin) könnte Laetitia Caster sein:
Massalia Gallien, Ar Drachme Mitte 2. Jhdt. vuZ.
Av. drapierte Büste der Artemis mit Köcher und Bogen rechts, davor ligiertes HB
Rv. Löwe rechts, darüber MAΣΣA, rechts X, im Abschnitt ΠAΔ
2,68 g 19mm LT -, SNG Cop. -, SNG München 388 (corr.)
mhm, knusprig, das hat Sex
Massalia Gallien, Ar Drachme Mitte 2. Jhdt. vuZ.
Av. drapierte Büste der Artemis mit Köcher und Bogen rechts, davor ligiertes HB
Rv. Löwe rechts, darüber MAΣΣA, rechts X, im Abschnitt ΠAΔ
2,68 g 19mm LT -, SNG Cop. -, SNG München 388 (corr.)
mhm, knusprig, das hat Sex
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