Der griechische Schaukasten

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

gorostiza
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Beitrag von gorostiza » Sa 06.10.07 14:07

Sehr schöne und interessante Münze! Ich liebe diese massiven, stilvollen Münzen von Syrakus. Die italienisch-sizilianischen Münzen gehören sowieso zu den schönsten Stücken.
Hier nochmals ein schönes Zeusportrait, wirklich eindrücklich die Kraft, die der Gott ausstrahlt. Ein Prachtstück für die Sammlung!

Sizilien, Kentoripe, nach 241 v. Chr.

AV: Belorbeerter Kopf des Zeus nach rechts, dahinter ein Adler, im Perlenkreis
RV: KENTO / RIPINWN, dazwischen geflügelter Blitz, im Linienkreis

Ich bin immer wieder erstaunt wie viel Mühe sich die Stempelschneider auch für diese Alltagsmünzen für den kleinen Mann gemacht haben. Auch die Prägung selber - bei grösseren Bronzen gar nicht so einfach zu bewerkstelligen - ist hervorragend gelungen.

Grüssles
Roland
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taurisker
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Beitrag von taurisker » Sa 06.10.07 21:56

Sehr eindrucksvolles Zeus-Portrait, bin begeistert Roland!
Diese fast wie eine Medaille anmutende Tetradrachme hab ich schon länger in der Sammlung:

Antiocheia Syria Antiochus VII Sidetes 138-129
Av. Büste rechts mit Diadem, im Wollbandkranz
Rv. Athena links, Nike auf vorgestreckter Rechten, Schild und Lanze in der Linken BASILEWS ANTIOXOY EYERGETOY Monogramme im Feld links, das Ganze im Lorbeerkranz
31,8mm 16,16g SNG Spaer 1873 BMC 72, 31ff

Der Letzte der bedeutenden Seleukidenherrscher. War eine spannende Zeit in der diese beeindruckende Großsilbermünze geschlagen wurde!

Salü
Herfried
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gorostiza
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Beitrag von gorostiza » So 07.10.07 14:09

Ein stilvolles Stück stellst Du uns hier vor. Ich finde die Portraits von den seleukidischen Königen meist hervorragend. So ein Stück ist auch immer mein Wunschtraum, aber dann verbrauche ich mein Sackgeld wieder für die griechischen Winzlinge!!

Sonntagsgruss
Roland

taurisker
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Beitrag von taurisker » So 07.10.07 21:52

Danke für die lobenden Worte Roland :-)
Apropos Winzlinge ... ich habe auch eine Schwäche für diese Minis und darum gleich dazu ein Neuerwerb von mir:

Kyzikos Mysia, Diobol ca. 480-450
Eberprotome, dahinter Thunfisch
Löwenkopf im quadratischen Incusum
10,2mm 1,36g v. Aul. 7330 Lockett 2697

Diese Obole in erträglicher Qualität sind schon sehr selten geworden, umso mehr freut mich dieses sehr fein erhaltene Stück.

Schönen Wochenbeginn wünscht
Herfried
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areich
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Beitrag von areich » So 07.10.07 22:09

Nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich meine zeige, auch wenn ich sie schon ca 1 1/2 Jahre habe:

[ externes Bild ]

Da bin ich besonders stolz drauf.

Andreas

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Beitrag von taurisker » So 07.10.07 22:18

Eine weitere kleine Schönheit :-) die Variante mit dem Stern vor dem Löwen hätte ich auch gerne!
Salü
Herfried

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Beitrag von areich » Fr 12.10.07 18:02

Hier eine kleine AE10 aus Pergamon mit Herakles / Athena:

[ externes Bild ]

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Beitrag von gorostiza » Fr 12.10.07 20:33

Schöne Stücke habt ihr da vorgestellt. Bei den Kleinsilbermünzen von Kyzikos gibt es einige Varianten - hier eine mit einer Blume über der Löwenschnauze.

AR-9 mm, 0.40 gr.

Sevus
Roland
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Beitrag von gorostiza » Fr 12.10.07 20:36

...und hier noch eine Variante mit dem verkehrten E hinter dem Eberprotome.

AR-10 mm, 0.78 gr.
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Beitrag von helcaraxe » Fr 12.10.07 20:37

Wunderschöne kleine Stücke! :-)
Viele Grüße
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Beitrag von taurisker » So 14.10.07 15:17

... um bei den zoomorphen Prägungen zu bleiben:

Nordöstl. Peloponnes, Argos Argolis, Triobol ca. Mitte 4. Jhd. v.
Av. Wolfsprotome links
Rv. großes A darüber A - P darunter Keule, in incusem Quadrat
16mm 2,64g BMC 57 Mycenae pl. 9, 22

Argos gilt als die älteste kontinuierlich besiedelte Stadt Europas, mit etwa 5000 Jahren nicht unterbrochener Besiedlungsgeschichte für diesen Ort.

Schönen Sonntag wünscht
Herfried
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Zuletzt geändert von taurisker am So 14.10.07 22:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von taurisker » So 14.10.07 22:20

Diesen herrlichen Stater möchte ich der Gemeinde nicht vorenthalten:

Anaktorion Akarnania, Stater 350-300 vuZ.
Av. Pegasus links, darunter AN
Rv. Athenabüste links, dahinter AN und Tripot
21,1mm 8,45g BMC 28 Pegasi 19

Bin sehr stolz dieses Exemplar in meiner Sammlung zu haben, Pedigree: Divus Numismatik, beste Grüße nach Vindobona :-)

Salü
Herfried
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Beitrag von taurisker » Fr 19.10.07 20:55

Bin derzeit sehr zeigefreudig, eine hübsche kleine Athena:

Pergamon Mysia, Diobol ca. 310-284 vuZ.
Av. Büste des Herakles im Löwenfell rechts
Rv. Palladium (Statue der Athena) ΠEPΓA
10,9mm 1,34g BMC 111 Cop. 317

Servus
taurisker
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Beitrag von helcaraxe » Mi 24.10.07 01:14

Auch ich will wieder mal ein Scherflein (oder besser ein Diobol) zu diesem Thread beitragen. Auf dieses Stück bin ich sehr stolz:

Leukas, Akarnanien. Diobol. Ca. 400-375. 0,81 g; dm = 13 mm.
Av.: Kopf der Aphrodite (?) n. li., Haar in Ampyx und Sphendone.
Rv.: Pegasusprotome mit geschwungenen Flügeln n. li. fliegend. Darunter Λ.
Sehr selten. Ex Sammlung BCD.
BMC Corinth 135, 119 (stempel-gleich!)
Sear 2272 (als Triobol!)

Sehr schön. Leicht rauhe Oberfläche.

Sphendone: Haarband, das in einer U-förmige Schleife um den Hinterkopf geführt wird.

Ampyx: Kopfband, oft aus Metall.

Leukas:
Die große Insel vor der Küste Akarnaniens war eine korinthische Gründung des Kypselos im 7. Jahrhundert vor Christus. Der Name („Weiß“) leitet sich von den hellen Kalksteinbrüchen ab, die ein Wahrzeichen der Insel sind. Leukas stand in allen Auseinandersetzungen des 5./4. vorchristl. Jahrhunderts treu auf der Seite der Mutterstadt. Im Jahr 426 v. Chr. belagerte ein attisches Heer unter dem Kommando des Demosthenes die Insel, ohne sie jedoch erobern zu können.
Nach 375 v. Chr. fand eine langsame Annäherung an den akarnanischen Bund statt, dem Leukas aber erst gegen 280 v. Chr. beitrat. Bereits wenige Jahrzehnte später wurde die im Norden der Insel gelegene Stadt Leukas neue Bundeshauptstadt Akarnaniens. Das Bundesgeld wurde fortan in der Münzstätte von Leukas geprägt, die seit ca. 500 v. Chr. Silbermünzen des korinthischen Typs geschlagen hatte und damit für die älteste Münzprägung Akarnaniens verantwortlich war.
Der Status als Bundeshauptstadt ging 168 v. Chr. verloren, als Leukas nach der Schlacht von Pydna durch die Römer von Akarnanien abgetrennt wurde. Leukas war nun wieder eigenständig, wie nicht zuletzt die umfangreiche Silberprägung beweist, die belegt, das Leukas auch in der 2. Hälfte des 2. Jhdts. v. Chr. noch wirtschaftlich bedeutend gewesen sein muss.
(n. H. Voegli)

Eine Frage hätte ich noch:

Die Münze scheint sehr selten zu sein, ich habe nur einen Literaturverweis, eben den BMC. Die dortige Münze soll stempelgleich sein. Sear zitiert dieselbe Münze, gibt jedoch als Nominal ein Triobol an, wofür meine Münze jedoch zu leicht ist. Der Witz ist: Die Münze aus dem Sear scheint stempelgleich mit meiner zu sein.

Kann vielleicht jemand weitere Literaturhinweise finden? Insbesondere wäre ich dankbar, wenn jemand im Copenhagen nachschauen könnte, falls verfügbar! Herzlichen Dank!
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von Pscipio » Mi 24.10.07 18:58

Ex-BCD, das lässt sich immer sehen. Hübsche Münze! Ich habe mir bei der Auktion auch eine Münze gekauft, allerdings nicht aus der BCD-Sammlung:

Mamertinoi, Pentonkion, 220-200 v. Chr.
Av: bärtiger Kopf des Zeus mit Lorbeerkranz nach rechts, dahinter Lanzenspitze.
Rev: MAMERTINΩN, Nackter Heros im Helm in Ausfallstellung nach rechts stehend, Lanze in der Rechten, Rundschild in der Linken haltend; im Felde rechts Wertzeichen Π.
24-26 mm, 10.14 g
SNG ANS 441

Gruss, Pscipio
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la_grieche_10,14g_24-26mm_1.JPG
Nata vimpi curmi da.

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