Eule auf Schlange

Griechische Münzen des Altertums

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tilos
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Eule auf Schlange

Beitrag von tilos » Mi 09.01.08 17:52

Vermutlich habe ich mir nicht ausreichend Mühe gegeben, aber ich finde keine passende Beschreibung für mein Münzlein, das frisch restauriert einem Dreckklümpchen entsprungen ist. Durch die Schutzwachsung glänzt es im Moment etwas stark bei Beleuchtung - in natura siehts viel schöner aus.

AE 20mm / 6,05g
Av. ?Zeus n.r.
Rv. sich aufrichtene n. r. züngelnde Schlange, auf ihrem Rücken sitzt eine Eule
Leg. was ich so sehe: THI.Σ ΣKΛHΓO

Wer kann mir die Erleuchtung verschaffen?

Dank+Gruß

Tilos
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Mi 09.01.08 20:59

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Wer kann mir die Erleuchtung verschaffen? 
Ich :D

Hinter dem Dreckklümpchen verbarg sich eine Münze aus Pergamon

Das Beizeichen der Eule bedarf des Forschens in der gedruckten Literatur

Bei Schlangen sollte man immer ein Auge auf diese Stadt des Asklepiosheiligtums werfen

Beste Grüße
Zwerg
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Beitrag von Chippi » Mi 09.01.08 21:35

Ich muss sagen, dass du da ein sehr schönes Stück aus den Klumpen gezaubert hast. Ich sollte dir vielleicht mal meine Dreckklümpchen geben...

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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tilos
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Beitrag von tilos » Mi 09.01.08 22:52

Zwerg hat geschrieben:

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Wer kann mir die Erleuchtung verschaffen? 
Ich :D

Hinter dem Dreckklümpchen verbarg sich eine Münze aus Pergamon

Das Beizeichen der Eule bedarf des Forschens in der gedruckten Literatur

Bei Schlangen sollte man immer ein Auge auf diese Stadt des Asklepiosheiligtums werfen

Beste Grüße
Zwerg
Danke Dir für den Hinweis!

Zwischenzeitlich hatte ich - endlich - auch meine Hausaufgaben gemacht und bin zu folgendem Zwischenergebnis gelangt:

Av.: belorb. Kopf des Asklepios-Kultbildes des Phyromachos n. r.

Rv. Schlange um Omphalos gewunden n. r. blickend, auf ihrem Rücken eine Eule sitzend
(ΣΩ)THPOΣ (A)ΣKΛHΠIO(Y)

Trotz Durchsicht meiner (bescheidenen) Literatur und mehrerer Online-Datenbanken habe ich noch keine Rückseite mit einer a.d. Rücken der Schlange sitzenden Eule gefunden.

Gruß
Tilos

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Beitrag von tilos » Mi 09.01.08 23:01

Chippi hat geschrieben:Ich muss sagen, dass du da ein sehr schönes Stück aus den Klumpen gezaubert hast. Ich sollte dir vielleicht mal meine Dreckklümpchen geben...

Gruß Chippi
Danke Chippi,
das Kompliment gebe ich gerne an meine Kollegin (Metallrestauratorin) weiter. Sie hat mir schon so manches Kleinod ans Tageslicht geholt. Leider reicht Ihre Kapazität nicht einmal annähernd für meine Sorgenkinder aus, so dass Du Deine Dreckklümpchen wohl doch selber untersuchen musst. Sei nicht traurig!
Leider habe ich vergessen die Münze vorher zu fotografieren, wäre sonst ein gutes Beispiel für eine patinaerhaltene und auf jegliche Schnitzerei verzichtene Restaurierung gewesen.

Gruß

Tilos

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Beitrag von tilos » Mi 09.01.08 23:05

Habe gerade unter meinen Pergamon-Emissionen den gleichen - bekannten - Münztyp ohne Eule gefunden, aber mit einem Gegenstempel Rv. - ihr werdet es ahnen - eine Eule zeigend. Keine Ahnung, was das bedeutet.
Auf jeden Fall scheint es eine Zeit, oder einen Ort, gegeben zu haben, wo die Rückseitenabbildungen mit einer Eule ergänzt wurden - entweder durch einen entsprechend neu gestalteten Prägestempel oder durch Anbringung einer Kontermarke mit Eulenbildnis. Aber was steckt konkret dahinter??
Fragt sich und Euch
Tilos

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Beitrag von taurisker » Mi 09.01.08 23:19

Leider habe ich vergessen die Münze vorher zu fotografieren, wäre sonst ein gutes Beispiel für eine patinaerhaltene und auf jegliche Schnitzerei verzichtene Restaurierung gewesen.
Interessant!
Vielleicht wäre es im Interesse jener hier im Forum die Fundmünzen selbst restaurieren (da zähl ich auch dazu) sehr nett von Dir, wenn Du die Kollegin nach Ihren Rezepten fragst und diese dann hier an uns weitergibst?? Mit verschiedenen Methoden hat man ja schon Erfahrung, aber es ist immer wieder schön wenn man dazu lernen kann ... und schließlich ists ja für die Münzlein gut.
Salü
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Beitrag von Pscipio » Mi 09.01.08 23:21

Sehr schöne Münze! Vielleicht wurde dein Stück in einer der vielen Städte, die eine Eule als Emblem führten, gegengestempelt, um es auch dort kursfähig zu machen. Die genaue Bedeutung vieler griechischer Gegenstempel wird aber wohl für immer im Dunkeln bleiben.

Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von tilos » Mi 09.01.08 23:57

taurisker hat geschrieben:
Leider habe ich vergessen die Münze vorher zu fotografieren, wäre sonst ein gutes Beispiel für eine patinaerhaltene und auf jegliche Schnitzerei verzichtene Restaurierung gewesen.
Interessant!
Vielleicht wäre es im Interesse jener hier im Forum die Fundmünzen selbst restaurieren (da zähl ich auch dazu) sehr nett von Dir, wenn Du die Kollegin nach Ihren Rezepten fragst und diese dann hier an uns weitergibst?? Mit verschiedenen Methoden hat man ja schon Erfahrung, aber es ist immer wieder schön wenn man dazu lernen kann ... und schließlich ists ja für die Münzlein gut.
Salü
taurisker
Ich hab mich ja schon öfters mal zu speziellen Aspekten der Münz-Restaurierung geäußert. Viele chemische Stabilisierungs- und Konservierungmethoden sind aber leider den entsprechend laborativ ausgestatteten Metallrestauratoren vorbehalten. Hinzu kommt, dass ein Metallrestaurator nicht nur einen handwerklichen Grundberuf hat (z.B. Goldschmied) sondern i.d.R. auch noch mind. 4 Jahre Entsprechendes studiert hat. Und nicht zuletzt kommt ein hohes handwerkliches Geschick und jahrelange Erfahrung dazu. Obwohl ich, aber eben andere Stoffklassen betreffend, vergleichbar ausgebildet bin (Grundberuf+zwei spezifische Studienabschlüsse) und bald 30 Jahre "praktiziere", wage ich mich an die "harte" Metallrestaurierung incl. bei Münzen nicht heran. Das mal zur Desillusion. Aber gerne gebe ich auch weiterhin meinen Senf zum Thema hinzu, aber mit Patentrezepten ist aus genannten Gründen leider nicht zu rechnen. Ich empfehle aber regelmäßig ambitionierten Interessenten, sich an die einschlägigen Restaurierungswerkstätten Ihrer Landesämter bzw. Landesmuseen zu wenden, gelegentlich wird man da ganz nett ans Thema herangeführt usw.
Das in Kürze zu Deiner an sich sehr wichtigen Anregung
Gruß
Tilos

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Beitrag von tilos » Do 10.01.08 00:00

Pscipio hat geschrieben:Sehr schöne Münze! Vielleicht wurde dein Stück in einer der vielen Städte, die eine Eule als Emblem führten, gegengestempelt, um es auch dort kursfähig zu machen. Die genaue Bedeutung vieler griechischer Gegenstempel wird aber wohl für immer im Dunkeln bleiben.

Pscipio
Du meinst jetzt die nicht abgebildete zweite Münze. Da könntest Du recht haben. Ich glaube, ich habe auch noch weitere gr. Münztypen mit einer Eule im Gegenstempel.
Gruß
tilos

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