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Hilfe bei der Bestimmung - Herakles im Löwenfell / Zeus

Verfasst: Mi 02.04.08 19:32
von hoemmelmeyer
Hallo liebe Griechenfreunde,
ich habe mich entschlossen nun auch einige antike Münzen zu sammeln. Ein Kleinfollis konnte hier schon bestimmt werden.
Vor ca. 25 Jahren habe ich in Jerusalem von einem Händler griechische Münzen (als Andenken) erstanden. Eine davon habe ich nun wiedergefunden und versucht zu bestimmen. Liege ich da richtig wenn dies eine Tetradrachme von Alexander der Große III 336-323 ist. Abgebildet ist Herkakles im Löwenfell mit Kopf nach rechts. Auf der Rückseite müßte Zeus thronend sitzen mit einem Zepter in der Hand. Irgendwie fehlt aber der Adler, den man häufig findet. Es scheint so als würde Zeus hier angeln. Außerdem sind auch noch einige Buchstaben zu sehen, die ich natürlich nicht entziffern kann. Für Hinweise wäre ich dankbar, da ich mir kleine Münzkärtchen dazu anlegen möchte.
Vielen Dank vorab.
Martin

Verfasst: Mi 02.04.08 20:27
von helcaraxe
Hallo und willkommen bei den Griechen! :-)

Kannst Du uns mal Gewicht und Durchmesser der Münze sagen. Leider muss ich Dir sagen, dass diese Münze nicht vertrauenswürdig aussieht. Ich meine Gussbläschen zu erkennen, das Bild scheint auch etwas flau zu sein. Unter Vorbehalt der etwas unscharfen Bilder muss man die Münze leider als höchst verdächtig für eine Fälschung ansehen.

Gewicht und Durchmesser

Verfasst: Do 03.04.08 20:30
von hoemmelmeyer
Das Gewicht beträgt 10,84g und der Durchmesser 23,5mm. Wenn die Münze keine Gußbläschen haben darf, ist das eine Fälschung. Auch die zweite Münze weist am Rand diese kleinen Bläschen auf. Ob das nun eine Fälschung ist oder nicht hat für mich keine so große Bedeutung. Bei diesen Münzen bleibt mir ein Erlebnis im Gedächtnis, welches man eigentlich nur im nichtjüdischen Teil Jerusalems auf einem Basar erleben kann. Auf englisch wurde mir die Echtheit hoch und heilig versichert und die Münzen wären immens wertvoll....und 50 - 80 DM pro Münze wären ein Spottpreis. Der gute Händler kam mir bis fast in den Bus nachgelaufen und gab nicht eher auf, bis ich ihm zwei Münzen für 20 DM abgekauft hatte. Wenn es denn eine Fälschung ist, sind das dann Phantasiemotive oder Abgüsse von orig. griechischen Münzen?
Gruß Martin

Verfasst: Do 03.04.08 21:25
von helcaraxe
Es soll eine Tetradrachme Alexanders des Großen imitieren. Aber auch der Stil ist so schlecht, dass eigentlich kein Zweifel aufkommen kann.

Vergleiche mal mit diesen wunderschönen Münzen hier:
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... +Alexander

Dein Erlebnis illustriert sehr schön, warum das eigentlich nur eine Fälschung sein kann. Aber wenigstens war der Schaden nicht allzu groß! :-)

Verfasst: Do 03.04.08 23:20
von Pscipio
Das Gewicht ist auch viel zu tief für eine Tetradrachme. Allerdings halte ich den Stil nicht für so schlecht, die Gussform ist wohl von einem Original abgenommen wurden.

Pscipio

Verfasst: Fr 04.04.08 19:23
von hoemmelmeyer
Erst einmal vielen Dank für die Antworten. Auf der Seite des Links sind in der Tat herrliche griechische Münzen abgebildet. Auf jeden Fall werde ich mir eine echte Tetradrachme zulegen. Das die Fälschungen von Originalen stammen macht sie doch ein bisschen interessanter für mich.
Vielleicht könntet ihr mir bei der Bestimmung der zweiten Gußfälschung ein wenig helfen. Mich interessiert dabei die Typbezeichnung und der Herrscher.
Der Durchmesser beträgt 18,5 mm und das Gewicht 4,55 g.

Verfasst: Fr 04.04.08 20:11
von Pscipio
Ich habe keine Ahnung, was das imitieren soll 8O :)

Verfasst: Fr 04.04.08 23:21
von Oktavenspringer
Sollte vielleicht ein Follis sein?
Die Rückseite könnte Victoria zeigen, nach links stehend und einen Kranz haltend.
In diesem Fall könnte man sich dazu z.B. Constantius auf der Vorderseite vorstellen. Mit der Legende kann ich aber rein gar nichts anfangen.

Freundlichst
OS :wink:

Verfasst: So 06.04.08 11:00
von helcaraxe
Auf jeden Fall ein Phantasieprodukt, tendenziell auch eher modern als antik!