Silberstier

[gorostiza]

Wieder zwei Tiere die ich in der Literatur noch nicht finden konnte.

AR- Obolon 10 mm, 0.68 gr.
AV: Kopf eines Gottes (Apollon?) mit langen Haaren nach rechts
Stierprotome nach rechts, Kopf en face, darunter meine ich AT oder LT zu erkennen, vor dem A/L noch weitere(s) Zeichen.

Die Münze ist leider vor allem auf der Rückseite nicht so gut erhalten, trotzdem kann man einige wichtige Merkmale erkennen. Ich bin der Meinung, dass ich so ein ähnliches Stück schon mal gesehen habe.

Herzlichen Dank für Hinweise und viele Grüsse
Roland

[Altamura]

Leider hab' ich diesen Münztyp nicht wirklich gefunden, aber eine Idee dazu:

Wenn die zwei Buchstaben auf dem Revers ein Alpha und ein Gamma sind, und das können sie aus meiner Sicht durchaus auch sein, dann käme Magnesia in Betracht (dann müsste ein My davor stehen, und dem würde der Buchstabenrest, den man links noch sieht, zumindest nicht krass widersprechen).

Dazu hab' ich im Netz aber auch nichts Eindeutiges gefunden, außer folgendem Eintrag in ISEGRIM:

ERD: AM
PRO: IONIA
PO : MAGNESIA
PZ : Zwischen -350 und -190 <-350/-300>
Vorderseite
VT : KOPF MANN R / APOLLO
VA : KRANZ LORBEER
Rückseite
RSG: MAG
RT : TIER PROTOME R / STIER
Technische Daten
M : AR
GEW: 0.54(1)
ST : 11(1)
Literatur
ZIT: SNG TUEBINGEN 2924(1)
Freitexte
FR : RS: MAG

Lorbeerkranz kann ich allerdings keinen erkennen, muss also nicht stimmen. Vielleicht hat jetzt aber jemand anderes eine weiterführende Idee.

Gruß

Altamura

[gorostiza]

Wieder Bingo!!!!

Toll, dass Du diese Münze bei ISEGRIM gefunden hast. Schade, dass ich das System nicht begreife. Es ist mir viel zu kompliziert mit den vielen Abkürzungen und Regeln. Mein miserables Kurzzeitgedächtnis lässt mich da im Stich.
Lieber Altamura, habe herzichen Dank für Deine Mühe.

Wenn ich jetzt das Original genau betrachte sieht man deutlich den oberne Teil des M und dann AG. Allerdings sieht das G wirklich ein wenig wie ein T aus, das kann aber auch von einem schwachen Stempel herrühren. Ich habe das Stück mit der Nr. 2924 SNG Tübingen verglichen, es stimmt alles überein. Natürlich sind die Münzen von unterschiedlichen Stempelpaaren. Bei Tüb gibt es noch ein Hinweis auf den BMC 14, hier aber stösst der Stier nach links. Auch die Angabe auf Imhoof-Blumer, Kleinasiatische Münzen 46.4 ist hilfreich und untermauert die Zuweisung zu Magnesia ad Mäandrum. Eine feine und auch sehr seltene Münze. Was man doch noch alles entdecken kann!!

Nochmals herzlichen Dank und viele Grüsse
Roland

[Altamura]

Heißt das, dass Du, Roland, im Besitz des SNG Tübingen bist und sich da eine Abbildung davon befindet? Das passt dann ja gut, denn mit Papier bin ich da eher mager ausgestattet.

Das war auch meine Hoffnung, dass jemand über weitere Quellen verfügt um meine Idee zu verifizieren. Fein, dass das so schön funktioniert hat .

Was ISEGRIM betrifft, habe ich eine sehr hohe Meinung davon. Die Nutzung ist schon ein bisschen formal, aber man findet alles, was drin ist, und was man nicht findet, ist auch nicht drin .
Die Erfassung der Münzen in dieser formalisierten Form stelle ich mir allerdings als ziemlich ätzende Plackerei vor. Da werden sie schon ein paar Generationen wissenschaftlicher Hilfskräfte verheizt haben.

Gruß

Altamura

[gorostiza]

Ich weiss, dass bei ISEGRIM eine Unmenge Münzen aufgelistet wurden. Es ist dann praktisch, nachher in der Literatur zu stöbern, dort gibt es meist noch zusätzliche Infos. Ich kann mir vorstellen, diese Sisyphus-Arbeit wird schon nerventötend sein. Aber der Informationswert ist einmalig.
Wenn Du mal einen scan einer Münze oder ein Zitat aus einem Buch brauchst lasse es mich wissen. Da kann ich Dir gerne helfen. Ich habe schon viele Male Infos nach USA geschickt.

[Altamura]

Besten Dank für das Angebot, da werde ich bestimmt mal darauf zurück kommen!

Gruß

Altamura