Welcher Gott/in in Silber

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

Antworten
gorostiza
Beiträge: 964
Registriert: Di 14.05.02 21:33
Wohnort: St.Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Welcher Gott/in in Silber

Beitrag von gorostiza » Di 08.07.08 13:31

Obwohl ich jetzt fast ein wenig Bedenken habe, mich so quasi als „Alleinunterhalter“ hier aufdrängen zu wollen, stelle ich wieder einen Kleinsilberwinzling ein, mit dem ich nicht weiter komme. Da kommt halt gleich die Frage, wer ist auf dem Avers dargestellt? Sind es wild gelockte Haare die das Gesicht einrahmen oder ist es gar ein Löwenfell, das den Kopf des Herakles ziert. Es gibt keinerlei sichtbaren Attribute, die auf irgend einen Gott oder eine Göttin hinweist. Ich tendiere eher für einen Gott, es fehlen irgendwelcher Ohr- oder Halsschmuck. Interessant ist auch die Körnung (Granulation) der vier kleine Quadrate.
Man beachte wiederum die Kleinheit und dem hohen Relief der Darstellung!

Wohl 500-400 v. Chr.
AR-Tetartemorion 6 mm, 0.19 gr.
AV: Kopf en face, etwas 1/3 nach rechts gewendet
RV: Viergeteiltes Quadratum incusum, dievertieften Felder fein granuliert

Gruss
Roland
Dateianhänge
w-a-2142.jpg

Benutzeravatar
Dapsul
Beiträge: 754
Registriert: Do 28.04.05 17:50
Wohnort: Vicus Scuttarensis
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Dapsul » Di 08.07.08 13:42

Die Münze aus Amphipolis hat natürlich nichts mit Deiner zu tun, aber sie zeigt, daß ein Apollon durchaus in Erwägung gezogen werden kann.

Gruß - Frank
Dateianhänge
Amphipol.jpg

Benutzeravatar
pixxer
Beiträge: 877
Registriert: So 30.12.07 14:39
Wohnort: pannonia superior
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von pixxer » Di 08.07.08 14:33

Hallo Goro!

Keine Angst, du drängst dich keinesfalls als Alleinunterhalter auf! Ich warte schon jedesmal gespannt, welche Kleinodien du diesmal wieder präsentierst und dadurch etwas Leben in den, momentan zumindest, recht spärlich geführten Griechen-Thread bringst.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder einmal danebenliege, so habe ich wieder mal ein Münzlein gefunden, welches deinem recht ähnlich sein könnte. Das Quadratum Incusum ist zwar etwas anders, aber entscheidet selbst:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 66&Lot=372

LG
Pixxer

gorostiza
Beiträge: 964
Registriert: Di 14.05.02 21:33
Wohnort: St.Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Beitrag von gorostiza » Di 08.07.08 15:24

Ich glaube das ist Bingo!! Sieh Dir nur das Gesicht des Apollon an, die strengen und doch irgendwie Vertrauen erweckenden Züge. Das Quadratum incusum ist etwas different, aber nicht sehr abwegig. Vielleicht kann auch Frank die Bestimmung bestätigen, sein gezeigter Apollo hat ja auch sehr viel Ähnlichkeit obwohl die Münze von einem ganz anderen Ort kommt. Scheinbar hatte man in der Antike gewisse Vorstellungen von den Göttern. So kennt man meist den Zeus, die Arhena oder den Herakles und viele andere Gottheiten an ihren Gesichtern.

Es muss eine sehr seltene Münze sein, taucht sie doch in der Literatur kaum auf, ich habe keine Referenz gefunden.

Ich finde es etwas vom Spannendsten, nach diesen unbestimmten Münzen zu suchen, damit kann man sich stundenlang beschäftigen. Immer wieder wälzt man Auktions- und andere Kataloge und hofft so ein gleiches oder ähnliches Münzchen zu finden. Und dann die Freude, dem Geheimnis auf die Schliche gekommen zu sein. Allen herzlichen Dank für die Hilfe

Roland

Benutzeravatar
pixxer
Beiträge: 877
Registriert: So 30.12.07 14:39
Wohnort: pannonia superior
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von pixxer » Di 08.07.08 15:42

Ja, vor allem an der Frisur (der Mittelscheitel) und der Nasen-Augenpartie erkennt man die große Ähnlichkeit der Stücke.

Auf Wildwinds habe ich noch 2 ähnliche Stücke gefunden, zwecks der Zitate.
Gleich die 2. Münze von oben (mit wieder anderem Quadr. Inc.) und dann etwas weiter unten SNGvA 1999.

http://www.wildwinds.com/coins/greece/i ... hon/t.html

Grüße
Pixxer

gorostiza
Beiträge: 964
Registriert: Di 14.05.02 21:33
Wohnort: St.Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Beitrag von gorostiza » Di 08.07.08 16:02

Interessant sind noch die Preisvergleiche der gleichen Münze an den Auktionen. So brachte die Münze bei der Hauck & Aufhäuser-Auktion Nr. 4 vom 7./8. Okt. 1987 bei einem Schätzpreis von 150 DM ein Ergebnis von 315 DM. Bei Busso/Peus dann am 29. Okt. 2003 bei Schätz. 125 Euro ein Ergebnis von 130 Euro, also um einiges weniger, obwohl die Teuerung stetig fortgeschritten war. Die Tatsache ist doch, dass die gleiche Münze bei H. & A. mehr einbringt als auf anderen Auktionen. Das gleiche Phänomen ist ja CNG, die bringen jeden Scherben um einiges teurer an den Mann als jedes andere Auktionshaus.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste