geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Griechische Münzen des Altertums

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quinctilius
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » So 07.02.16 19:55

für diesen Obol ( 8 mm, 0,95 g, ex Savoca coins) musste ich mit EUR 35,50 mehr zahlen als ursprünglich beabsichtigt, dafür ist er deutlich seltener als der Typ mit frontalem Stierkopf.

Beschreibung eines Vergleichstückes bei CNG:

https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=189571

PHOKIS, Federal Coinage. Circa 485-480 BC. AR Obol (9mm, 0.80 g, 5h). Bull’s head right / Forepart of boar right within incuse square. Williams - (O-/R42); BCD Lokris-Phokis -. Near VF, porous.

Interessant ist das Beizeichen. (Y ?)

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Mo 08.02.16 09:51

....bei dem Beizeichen "Y" ist es natürlich verlockend, die Stadt Hyampolis (Ὑάμπολις) in Phokis als Prägestätte anzunehmen.

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » So 15.10.17 20:15

Mit 8 mm / 0,62 gr. ein Winzling und eben bei Ebay.de ex Savoca für EUR 27,- ergattert.

Vgl. bei CNG:

https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=341103

IONIA, Phygela. Circa 350-300 BC. Æ (9mm, 0.57 g, 6h). Head of Artemis facing slightly left / Bull butting right; kteis in exergue. SNG Kayhan 543–53. VF, dark green patina.


Dieser Typ ist interessant, weil er zu den möglichen "war tokens" bei Konuk gehört:

http://www.achemenet.com/pdf/in-press/K ... -09-09.pdf

Wenn Konuk Recht hat, wurde die Münze um 399 v. Chr. in Ionien unter dem spartanischen General Thibron geprägt.
Wie es sich für einen spartanischen General gehört, fiel er 391 v. Chr. im Kampf gegen die Perser.

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Sa 21.10.17 08:38

Nettes Exemplar :D .
quinctilius hat geschrieben:... kteis in exergue ...
Aber was soll denn ein "kteis" sein 8O ?
Mir sieht das Beizeichen eher nach einer Muschel aus, so wie hier: https://www.acsearch.info/search.html?id=625376

Gruß

Altamura

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Homer J. Simpson
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 27.11.17 19:02

Ich habe gerade kein Altgriechisch-Wörterbuch da, aber könnte κτεῖς "Kamm" heißen, im Sinne von Kammmuschel? Kτενίζω heißt jedenfalls "ich kämme".

Homer
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Mo 27.11.17 19:14

Homer J. Simpson hat geschrieben:... könnte κτεῖς "Kamm" heißen, im Sinne von Kammmuschel? ...
So isses wohl :D : https://books.google.de/books?id=G3FeAA ... hel&f=true

Gruß

Altamura

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Homer J. Simpson
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 27.11.17 19:19

Ah :idea: Danke! Ich wußte noch aus dem Studium, daß die kammartigen Fortsätze am Hinterkopf von Flöhen, mit deren Hilfe sie sich im Haar des Wirts verhaken, Ctenidien heißen. Der Abstand der Ctenidien bedingt die Dicke der Haare, in denen sich der Floh festhalten kann, und damit die Wirtsspezifität der Flohart.
Den unnützesten Käse merkt man sich immer am besten...

Homer
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Sa 23.12.17 21:33

2 Winzlinge aus Athen (Hemiobole)
Das besondere: Es sind sehr frühe Stücke. Sie datieren nach Svoronos Taf. 7/50, Seltman G auf ca. 500 - 480 v. Chr.
Die erste habe ich 1989 auf einer Auktion von H.G. Oldenburg in Kiel erworben. Die zweite habe ich neulich auf Ebay.de bei Savoca
für EUR 89,- ergattert.
Im Prinzip sind es Miniaturausgaben der frühen attischen Tetradrachmen:
Große mandelförmige Augen, abgewinkelte Nase, Helm noch nicht mit Olivenblättern verziert und auf dem Rv. noch der diagonale Olivenzweig mit 2 Blättern.
Vgl. :

https://www.acsearch.info/search.html?id=1830094

https://www.acsearch.info/search.html?id=2977303

https://www.acsearch.info/search.html?id=925448

Problematisch sind Stücke, die auch spätere Imitationen sein können, z.B. dieses Exemplar:

https://www.acsearch.info/search.html?id=3206037

Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Sammeljahr 2018

VG
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von TorWil » So 18.02.18 14:52

Hallo,

Da ich heute mal die Griechen in den Händen hatte hier ein Hemiobol aus Moesia/Istros

Zwei Männerköpfe/Adler mit Delphin
6.7mm , 0.32 Gramm
Hemiobol_Seaby_705.f.jpg
Hemiobol_Seaby_705.r.jpg
Und ein Widerkopf-Tritartemorion? aus ??Troas/Kebren?? (vielleicht kann mir da jemand mitteilen was da eigentlich auf der RS abgebildet ist)

6.6mm, 0.45 Gramm
Tritartemorion_3222_AG.f.jpg
Tritartemorion_3222_AG.r.jpg
Grüße

TorWil
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » So 18.02.18 16:08

Die Rückseite mußt Du 90° gegen den Uhrzeigersinn drehen, dann hast Du einen nach rechts sitzenden Greifen.

Viele Grüße,

Homer
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von TorWil » So 18.02.18 17:35

Hallo Homer,

Danke für die Info, ich habe das Bild gedreht.

Gruß

TorWil

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » So 18.02.18 18:56

Die erste Münze ist ein (etwas leicht geratener) Hemiobol aus Istros in Moesien: https://www.acsearch.info/search.html?t ... 1&company=

Gruß

Altamura

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » So 18.02.18 18:59

Altamura2 hat geschrieben:... Die erste Münze ist ...
Jetzt hab' ich's auch gesehen: darum ging es gar nicht, man sollte halt genau hinschauen, sorry :? .

Gruß

Altamura

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von B555andi » Sa 10.03.18 20:55

Dieses hier ist meine (bisher) kleinste griechische Münze:

Ionien / Kolophon
Hemiobol
archaischer Kopf des Apollo

Durchmesser (korrigert): 5 mm
Gewicht: 0,34 Gramm
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Viele Grüße
Andreas

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 10.03.18 21:54

3 Millimeter? 8O
Nachgemessen?
Dann muß die Münze ganz schön dick sein, um noch 0,34 Gramm auf die Waage zu bringen. Üblicherweise haben Hemiobole doch noch 7 oder 8 mm Durchmesser.

Wie auch immer, meinen Glückwunsch zu dem netten Münzlein!

Homer
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