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Beamter und Monogram und so

Verfasst: Mi 01.07.09 22:33
von cepasaccus
Auf den Muenzen hier gibt es gemeinsam auf einer Muenze Monogramme und anscheinend Beamtennamen, z. B. von Karien. Was bedeuten die?

amabo vos

Verfasst: Fr 03.07.09 00:55
von Peter43
Zeig doch mal ne Münze, damit man nicht so im leeren Raum diskutieren muß!

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Fr 03.07.09 15:22
von cepasaccus
Z. B. die hier, auch wenn man das Monogram hier nicht gut sieht:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 84&Lot=218

Aber der lange Namen ist wenigstens als Beamter erklaert.

Oder auch:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 21&Lot=282

vale

Verfasst: So 05.07.09 10:10
von Dapsul
Cepasaccus, vielleicht verstehe ich nicht ganz, was Du wissen willst. Zielt die Frag darauf, warum Monogramme auf Münzen sind, warum Beamtennamen daraufstehen oder warum beides gemeinsam vorkommt?

Frank

Verfasst: So 05.07.09 10:40
von cepasaccus
Mich interessiert die Bedeutung dieser. Was fuer ein Beamter war das? Kennzeichnet das Monogram auch diesen oder einen anderen Beamten oder ist das der, der die Stempel hergestellt hat?

vale

Verfasst: So 05.07.09 13:02
von Peter43
Grundsätzlich waren für die städtischen Münzen die Magistrate der Polis zuständig. Nicht selten tauchen auf griechischen Stadtprägungen die Namen von lokalen Beamten auf. Was solche Namensnennungen im Einzelnen bedeuten, ist schwer zu entscheiden. Teilweise wurde auf diese Weise zweifellos derjenige, der für die Münzemission verantwortlich zeichnete oder sie sogar ... selbst finanziert hatte, namhaft gemacht. In anderen Fällen, vor allem dann, wenn die genannten Amtsträger auch sonst als eponyme Magistrate der Stadt bekannt waren, diente die Angabe der Beamten wohl lediglich zur Datierung. Der ganz genaue organisatorische Ablauf und die Verteilung der Zuständigkeiten im Detail lassen sich somit selten exakt rekonstruieren (Eckhard Stephan, Honoratioren, Griechen, Polisbürger)

Eine genaue Erklärung der Monogramme ist, soweit ich weiß, bisher nicht bekannt.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: So 05.07.09 14:00
von cepasaccus
Danke, Peter. Dass nix so genaues bekannt ist hatte ich schon befuerchtet.

vale

Verfasst: Mi 08.07.09 15:50
von Dapsul
Ein bißchen weiß man doch, zum Beispiel wurden die für die Münzprägung Verantwortlichen in einigen Poleis nach Ablauf ihrer Amtszeit grundsätzlich angeklagt und mußten ihre korrekte Amtsführung nachweisen; sie waren persönlich haftbar für den Umgang mit dem ihnen anvertrauten Metall. Sehr aufschlußreich ist folgende Inschrift:

Münzgesetz der Poleis Mytilene und Phokaia (um 394 v. Chr.)

"Was immer die beiden Poleis …auf die Stele schreiben oder auslöschen, das soll gültig sein. Der Legierer des Goldes soll beiden Poleis verantwortlich sein. Richter aber sollen sein für den Legierer in Mytilene alle Magistrate, wobei die von Mytilene die Mehrheit bilden, für den Legierer in Phokaia die Magistrate in Phokaia die Mehrheit bilden. Der Prozeß soll nach Ablauf des (Amts)Jahres binnen 6 Monaten stattfinden. Wenn er überführt wird, daß er das Gold absichtlich schlechter legiert hat, soll er mit dem Tode bestraft werden. Wenn er aber (der Todesstrafe) entgeht, weil er unabsichtlich gefehlt hat, so soll das Gericht die Buße feststellen, die er zu erleiden oder zu erlegen hat. Die Polis aber soll nicht strafbar sein. Die Mytilener erlosten die erste Münzung. Sie findet statt unter dem Prytanen, der nach Kolonos amtiert, in Phokaia unter dem, der nach Aristarchos amtiert."

(Übersetzung nach F. Bodenstedt, Die Elektronmünzen von Phokaia und Mytilene, Tübingen 1981, 29-31; zum griechischen Text siehe H. Bengtson, Die Staatsverträge des Altertums, München 1962, 174f.)

Gruß - Frank

Verfasst: Mi 08.07.09 16:51
von cepasaccus
Danke. Ich schau mal ob ich fuer diese Zeit Namen auf den dortigen Muenzen finde.

vale