Ein alter Makedone

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

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vMadai
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Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » Mo 14.03.11 09:24

Chairete, mitanand!

Diese Münze verunsichert mich:
http://s1.directupload.net/file/u/32134 ... do_jpg.htm
http://s7.directupload.net/file/u/32134 ... e9_jpg.htm

Ist es Sear 6781? Makedonischer Schild mit Gorgoneion // Makedon. Helm, zwischen B und A, darunter: T A.
Das Bild ist zwar nicht ganz scharf, aber man erkennt doch deutlich, dass links unten, an der Stelle, wo - wenn es Sear 6781 wäre - ein Caduceus stehen müsste, ein T steht. Das Monogramm(?) rechts unten kann ich nicht sicher deuten: A?, D(emetrios?), L(ysimachos?).

Ich weiß nicht, was soll das bedeuten.

Aber vielleicht weiß es jemand von euch?

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Dapsul
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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Dapsul » Mo 14.03.11 10:33

Mit Sear würde ich da gar nicht arbeiten. Die beste Abhandlung zu diesen Münzen ist Katerini Liampi, Zur Chronologie der sogenannten ‚anonymen’ makedonischen Münzen des späten 4. Jhs. v. Chr., Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 6 (1986) 41-65. Habe ich leider gerade nicht zur Hand, aber da kommt man ja leicht ran.

Gruß - Frank

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » Mo 14.03.11 16:01

Danke für den Tipp, aber da komme ich gerade auch nicht ran.
Ich sammle ja ALLE Münzen. Das bringt mit sich, dass ich auf keinem Gebiet Spezialist bin oder werde.
Für alle Gebiete hochwertige Fachliteratur zu beschaffen, übersteigt daher meine Möglichkeiten. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass es die verschiedenen "Sears" gibt. Sonst hätte ich über diese Münzgebiete überhaupt nichts.

Also nochmals: kennt keiner den T-A ?

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Pscipio » Mo 14.03.11 16:18

Nachdem ich mich durch all die Pop-Ups geklickt habe, erwartet mich nur ein verschwommenes Bild, auf welchem ich kein T - A erkennen kann (das A sieht mehr wie ein Monogramm mit N aus). Sehr hilfreich ist das nicht. Man müsste also zuerst mal das T-A sehen und bestätigen können, dass du es nicht falsch gelesen hast (was bei griechischen Bronzen rasch passiert und keine Unterstellung sein soll), und dann bei Liampi oder Price schauen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » Mo 14.03.11 16:40

Ja, die Popups sind sch...ade,
aber vielleicht schaust du trotzdem noch mal? *ganzliebguck*
http://s1.directupload.net/file/u/32134 ... qd_jpg.htm

Ich hoffe, dass ich nun ein besseres Bild hingekriegt habe.
Es ist wohl links wirklich kein T, sondern etwas wie ein Sigma, dessen oberer Strich nach links verlängert wurde.
Ein Monogramm? Ein in sich bedeutungsloses Zeichen? Ein stilisiertes Bild?
Das rechte Zeichen kann m.E. alles sein, A, D, L oder N.

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Pscipio » Mo 14.03.11 17:11

Tut mir leid, ich kann es nicht mit Bestimmtheit erkennen. PS: Es gibt ja nicht NUR ein Kerykeion als Beizeichen.
Nata vimpi curmi da.

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » Mo 14.03.11 17:40

OK, anders herum gefragt:
seht ihr es auch so, dass es sich hier um eine Variante von Sear 6781 handelt, also um eine Makedonische Münze aus der Zeit des Interregnums 288/277? Das würde mir für meine Ansprüche schon fast reichen.
Oder kann es sein, dass man noch ganz woanders suchen muss?

Danke für deine/eure Mühe!

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Dapsul » Mo 14.03.11 18:16

Das mit dem Interregnum ist eine unhaltbare Uralt-Theorie, die man nicht mehr rausbekommt. Eher sind die anonymen Stücke von Alexander bis Demetrios in Makedonien und Kleinasien geprägt worden. Das steht alles in dem Liampi-Artikel.

Gruß - Frank

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » Mo 14.03.11 18:40

OK...
Ich merk schon, worauf ihr hinauswollt: ich soll halt gefälligst den Liampi-Artikel selber lesen. :mrgreen:

Na mal schaun, wie ich das hinkrieg.

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Dapsul » Mo 14.03.11 21:31

Ich würde ja nachschlagen, habe den Artikel aber dieser Tage nicht zur Hand ... Habe mich übrigens vertippt - es ist Band 36, nicht Band 6.

Altamura
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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Altamura » So 03.04.11 20:38

Hallo zusammen,

ich hab' jetzt mal nachgeschlagen:

Es ist am ehesten Price 2069 und Liampi 223-229. Das Monagramm auf dem Revers im Feld links sieht aus wie ein Delta, bei dem oben an der Spitze und unten auf der Grundlinie jeweils ein waagrechter Strich angefügt ist, der aber länger als die Grundlinie ist, also links und rechts um grob die Hälfte der Länge der Grundseite darüber hinausragt. Im Feld rechts auf dem Revers steht ein M.

Bei Liampi läuft das als "halbes Stück", gehört zur 6. Gruppe, wird mit Fragezeichen Milet zugeordnet und mit "nach 323 v. Chr." datiert.

Gruß

Altamura

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » So 03.04.11 21:23

Super, danke, Altamura!

Weißt du zufällig auch, um was es sich bei der selben Münze (allerdings AE 18) handelt, wenn links unten ein Zeichen wie ein stilisierter Schmetterling (ein senkrechter Strich, auf dessen Mitte nach rechts und links die Spitze eines Dreiecks steht - sollte das Zeichen nach unten noch weitergehen, so liegt das außerhalb des Schrötlings) und rechts unten ein K steht? Beide Zeichen sind innerhalb der Bögen der Helmzier!

Altamura
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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von Altamura » So 03.04.11 21:49

Dann ist es das hier: http://www.acsearch.info/record.html?id=233814, der friedliche Schmetterling mutiert damit zu einer martialischen Doppelaxt :) .

Also Price 2064 und Liampi 193-217. Zuordnung und Datierung ist bei Liampi wie bei der Münze oben.

Gruß

Altamura

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Re: Ein alter Makedone

Beitrag von vMadai » Mo 04.04.11 09:23

Dankeschön!!!

(Komisch - warum denke ich zuerst an einen Schmetterling und auf die viel näher liegende Idee einer Doppelaxt komme ich gar nicht? Muss mal meinen Psychologen fragen...)

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