Ein neuer unter den Griechen

Griechische Münzen des Altertums

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Berliner581
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Ein neuer unter den Griechen

Beitrag von Berliner581 » Mi 04.05.11 18:39

Hallo an alle,

nachdem ich ja nun schon eine Weile in diesem Forum angemeldet bin und mein erstes Jahr doch eher als passiver Leser verbracht habe, bin ich nun der Meinung, halbwegs die Grundlagen dieses Hobbies verinnerlicht zu haben (auch wenn man natürlich nie genug lernen kann!). Vielen Dank nochmal an alle User, die mir damals meine Fragen beantwortet haben und mich generell unterstützt haben (besonders areich!). Danke!

Ich hatte mich, wie viele Anfänger, mit spätrömischen Folles beschäftigt und stieß vor kurzem (da ich endlich etwas mehr Zeit für dieses Hobby habe) auf ein paar alte Griechen. Diesen werde ich mich nun widmen. Bei den griechischen Prägungen gibt es zwar viele Variationen und enorm viele Typen, aber die Darstellungen auf den Münzen empfinde ich um einiges schöner und interessanter als bei den Römern.

So langsam komme ich auch eher zu dem Punkt mir lieber eine etwas bessere Münze, statt fünf schlechten zu kaufen.

Ich hoffe, dass ich nun auch aktiv loslegen kann und werde demnächst meine ersten Errungenschaften präsentieren!

Ich habe zwar bereits gesehen, dass man enorm viel Literatur für jedes noch so kleine Thema wälzen kann, wollte euch aber einmal fragen, ob es eigentlich bestimmte Literaur gibt, die für einen Griechen-Sammler absolute Pflicht ist?

Zu guter letzt, habe ich noch eine kleine Frage zum Thema Bronzepest (auch wenn dieses bereits viel in diesem Forum diskutiert wurde). Ich hatte bei einer größeren Bronze einen mittelstarken Befall bemerkt und die befallenen Stellen leicht abgerieben und die Münze danach in einer Münzkapsel (quasi in Quarantäne) gelagert. Seitdem sind zwar noch minimal befallene Stellen zu sehen, aber die Pest hat sich zumindest nicht verbreitet. Kann man also mit der Lagerung einer Bronzemünze in einer Münzkapsel die Bronzepest zumindest stoppen?

Ansonsten wünsche ich allen noch eine schöne Woche!

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areich
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Re: Ein neuer unter den Griechen

Beitrag von areich » Mi 04.05.11 20:37

Soviel ich weiß spielt Sauerstoff keine Rolle. Im Anfangsstadium kann man die Bronzepest oft einfach abreiben (ich benutze Alkohol) und bei trockener Lagerung kommt sie dann auch nicht zurück. Ich hatte ein paar solche Münzen, wo der Befall wirklich ganz oberflächlich war und nach dem Abreiben über längere Zeit (1-2 Jahre) nichts wiederkam.

Ich freue mich schon auf Deine Vorstellungen, ausschließliche Römersammler gibt's schon genug! ;)

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Re: Ein neuer unter den Griechen

Beitrag von Arminius » So 08.05.11 09:35

Hallo und willkommen!

Bronzepest wird durch saure Chloride in Verbindung mit Feuchtigkeit verursacht.

In unserem Klima ist dies nicht so einfach zu stoppen, da die Feuchtigkeit allgegenwärtig ist und auch eine Kapsel nicht wirklich davor mehr schützt, da die Patina, Poren und Verkrustungen alter Bronzen wie ein Schwamm auf Luftfeuchtigkeit wirken und keine Kapsel hermetisch dicht ist.

Versuche, wie "areich" bereits empfahl, die oberflächlichen Teile der Bronzepest mechanisch zu entfernen. Tiefere Bronzepest-Stellen muss man notfalls sogar mit spitzen Hilfsmitteln (Zahnstocher, Nadel, Skalpell,... ) bearbeiten und das lockere grüne Material herauskratzen.
Der Alkohol entzieht dabei der Oberfläche ein Großteil der Feuchtigkeit und kann helfen, die sauren Verbindungen herauszuschwemmen.

Ich neutralisiere und konserviere meist nacher noch die Münzen durch Kochen in Soda-Lösungen (z.B. Backpulver in Wasser) und Einreiben mit alkalisch wirkendem Waffenöl.

Allerdings gibt es sehr hartnäckige, tiefsitzende Bronzepest, die ein mehrfaches wiederholen dieser Arbeitsgänge erfordern kann.
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Re: Ein neuer unter den Griechen

Beitrag von Berliner581 » So 08.05.11 14:54

Vielen Dank für die Antworten. Ich habe die besagte Münze vor 3 Tagen mit einem Zahnstocher von der sichtbaren Bronzepest gereinigt, was ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hat. Später habe ich sie noch in der Soda-Lösung gekocht, da ich davon bereits in diesem Forum gelesen hatte (da passt der Beitrag von Arminius sehr gut). Bis jetzt ist noch nichts grünes aufgetaucht, ich werde jedoch erstmal noch ein paar Wochen warten, bevor ich von einer "Heilung" sprechen werde.

Als ich mit dem Zahnstocher zu Gange war, ist mir ausserdem aufgefallen, dass bei vielen Bronzemünzen Beläge entfernt werden könnten (ich habe es bewusst nicht weiter versucht), sollte ich diese erhalten oder entfernen? Ich möchte nur lieber vorher sicher gehen, da ich keine meiner Münzen kaputt reinigen will. (Oft sind diese Beläge grünlich, jedoch nicht so sehr pulvrig wie Bronzepest, jedoch ähnlich.)

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Re: Ein neuer unter den Griechen

Beitrag von Arminius » So 08.05.11 16:03

Bronze-Beläge sind, mit Ausnahme der Bronzepest, eine Frage des Geschmacks - und darüber läßt sich endlos streiten.
Der eine Typ Sammler mag den sichtbaren Fundzustand mit Auflagen und Verkrustungen während der andere nur feste Patina oder hauchdünne Patinierung toleriert.

Versuche so viele Details wie möglich herauszuarbeiten, ohne intakte alte Oberflächen zu beschädigen oder den Gesamteindruck zu verfremden. Dies lohnt um so mehr, je besser die Prägung und der Erhaltungszustand der Münze ist.
Nur noch als "schön" einzustufende Bronzen mit korrodierter rauher Oberfläche sollte man also besser so belassen, wie sie sind.
Schimmert dagegen unter einer abhebbaren Dreckschicht hier und da die glatte Patina einer möglicherweise vorzüglich erhaltenen Münze hervor, lohnen sich eventuell mehrere Stunden vorsichtiger Reinigung.
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