Slavey-Production

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

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AlexDu
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Re: Slavey-Production

Beitrag von AlexDu » Mo 30.05.11 00:31

Ich bin sichern nicht "der" Experte bei den Griechen, aber ich finde an der Münze nicht zu meckern.
Warum denkst Du das sie Anlass zu Zweifeln gibt?

Gruß Alex

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areich
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Re: Slavey-Production

Beitrag von areich » Mo 30.05.11 09:34


Peripatos
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Re: Slavey-Production

Beitrag von Peripatos » Do 02.06.11 11:00

Lieber Areich,

ich habe meine Drachme mit den Fälschungen nochmals genau verglichen (insbesondere die sitzene Athena). Die Darstellungen auf der einen Fälschung sind nahezu identisch, weichen in Details jedoch trotzdem voneinander ab. So sieht man unter der Lupe, dass der "Helmbüschel" meiner Drachme anders ausgeführt ist und auch das Lamdha beim Anfangsbuchstaben von Lysimachos scheint auf der einen Fälschung wohl ehr nur ein Strich als ein vollständiger Buchstabe zu sein.

Was mich aber noch ehr ermutigt, dass ich vielleicht keine Fälschung habe, ist die Aversdarstellung. Auf allen Fälschungen, die ich finden konnte, ist insbesondere die Friseur des Alexanders stylistisch schlechter dargestellt.

Gruß

Peter

Altamura
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Re: Slavey-Production

Beitrag von Altamura » Do 02.06.11 13:46

Ich stimme da eher areich zu, die Rückseiten der von ihm zitierten Fälschungen sind stempelgleich zur hier vorgestellten Münze :( .

Detailunterschiede in der Beschaffenheit (wie stark hat der Präger auf den Stempel gehauen, wie gut zentriert sitzt das Bild auf dem Schrötling) und auch im Abnutzungsgrad findet man bei stempelgleichen antiken Münzen fast immer. Die bezeugen also nicht, dass zwei Münzen nicht stempelgleich sind.

Und eine Münze, die stempelgleich zu einer Fälschung ist (und da reicht eine Seite :wink: ), ist dann eben auch eine Fälschung :( .

Gruß

Altamura

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Altamura » Do 02.06.11 14:29

Jetz hab' ich noch was vergessen :? :

Es kann natürlich eine echte Münze geben, die stempelgleich zu Fälschungen ist, nämlich wenn sie als Vorbild für den Fälschungsstempel gedient hat. (Maximal kann es zwei geben, wenn Avers und Revers einer Fälschung von verschiedenen Originalen stammen.)

Gerade die zu erwischen ist aber recht unwahrscheinlich :wink: .

Gruß

Altamura

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Peripatos » Mo 26.09.11 20:09

Liebe Sammlerkollegen,

das Stück von Lanz (also nicht mein Stück) wurde nun in der Auktion Gerhard Hirsch für € 400,-- versteigert (Auktion 275, Los 3403).

Gruß

Peter

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areich
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Re: Slavey-Production

Beitrag von areich » Mo 26.09.11 20:27

Tja, was soll man dazu sagen? :roll:

Peripatos
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Re: Slavey-Production

Beitrag von Peripatos » Fr 29.06.12 21:38

Hallo,

mein "falscher" Lysimachos beschäftigt mich weiterhin. In der eLive Auktion Nr. 8 bei Künker (Los-Nr. 3) wird wieder so eine Drachme versteigert (wohl stempelgleich mit meinem Stück). Was mich nun etwas stutzig macht, ist der Erhaltungszustand, nämlich sehr schön.

Bei diesen Slavey-Fälschungen handelt es sich ja um moderne Fälschungen. Wie kann es dann sein, dasss die bei Künker angebotene Drachme, welche ja wohl auch eine Fälschung sein dürfte, eindeutig Abnutzungsspuren zeigt? Ich bin schon gespannt auf eure Meinungen.

Gruß

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Chippi » Sa 30.06.12 00:18

Hallo,

da hat jemand nachgeholfen, das Stück auf ss getrimmt, um es besser als echt durchgehen zu lassen.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Altamura2 » Sa 30.06.12 08:32

Peripatos hat geschrieben:... Wie kann es dann sein, dasss die bei Künker angebotene Drachme, welche ja wohl auch eine Fälschung sein dürfte, eindeutig Abnutzungsspuren zeigt? ...
Ich würde mal sagen, weil der Fälscher sie genau so gefälscht hat :wink: .
Fälschungen sehen ja meist nicht wie frisch aus dem Stempel aus, das würde Verdacht erregen. Da werden auch Patina und Abnutzung mitgefälscht, um eine möglichst antike Anmutung zu erzeugen.

Gruß

Altamura

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Peripatos » So 01.07.12 10:57

Hallo,

ich kann mir trotzdem nicht erklären, dass durch gefälschte Stempel Münzen verschiedener Qualitäten geprägt werden können. Ein Vergleich zwischen meinem Stück und dem Stück, welches in der Auktion angeboten wird, zeigt deutliche Qualitätsunterschiede. Mein Stück würde ich mit ss-vz einstufen, dass Stück bei Künker lediglich mit ss.

Kann es sein, dass ein Fälscher mit gefälschten Stempeln erst Münzen in hervorragender Qualität produziert und die Stempel dann so manipuliert, dasss anschließend Stücke in mindererer Qualität produziert werden (also Münzen, welche den Eindruck von Gebrauchsspuren vermitteln)? Gibt es für diese These Vergleichsbeispiele?

Gruß

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Altamura2 » So 01.07.12 11:19

Ich würde eher vermuten, dass nach dem Prägen die Münze weiter bearbeitet wird, um Abnutzung und auch Patina vorzutäuschen.
Da müsste man mal einen Fälscher fragen, ich kenn' aber leider keinen :wink: .

Gruß

Altamura

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Peripatos » So 01.07.12 11:54

Bei meinem vorletzten Besuch in Athen (dürfte 1998 gewesen sein), habe ich einen bei einem Spaziergang durch die Plaka kennengelernt. Er stellte so aus Spaß an der Freude attische Tetradrachmen des neueren Stils her. Aber angeblich nicht, um Sammler damit zu täuschen. Nebenbei hat er mir aber auch "echte" Stücke zum Verkauf angeboten. Habe mich aber zurückgehalten mit dem Kauf, so dass ich nicht sagen kann, ob die wirklich echt waren.

Gruß

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areich
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Re: Slavey-Production

Beitrag von areich » So 01.07.12 19:33

Slaveys, wenn sie geschickt gealtert wurden, können ganz überzeugend sein. Sonst eher nicht.

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Re: Slavey-Production

Beitrag von Iulia » Mo 02.07.12 10:54

areich hat geschrieben:Slaveys, wenn sie geschickt gealtert wurden, können ganz überzeugend sein.
Stimmt! Ich weiß zwar nicht, ob das hier ein "echter Slavey" ist, aber die Prägetechnik und die Alterung dieser Fälschung aus Istros ist so gut, dass man auch in der Hand keine Anzeichen einer Fälschung erkennen kann, s. die abgeriebenen Haare der Köpfe, Federn des Adlers und die schwarzen Sinterungen im linken Auge und im Prägeriss am Rand. Dennoch ist sie falsch, denn es handelt sich um eine ganze Serie, die untereinander verlinkt ist. Publiziert vom Bulletin on Counterfeits, Vol 14, No 2, 1989 und im forgerynetwork. Misstrauisch wird man nur aufgrund des seltsamen Stils.
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