Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Griechische Münzen des Altertums

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Almdudler
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Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Almdudler » Do 03.05.12 12:05

Liebe Gemeinde,

könnte bitte jemand eine Einschätzung zu der Münze abgeben!? Durchmesser +/- 28mm , Material vermutlich Bronze, leider keine Waage!

Es handelt sich um einen Bodenfund, wie man unschwer erkennen kann.

Gab es diesen Typ in der größe in Bronze? Oder nur in Silber?

Danke und Grüße

Almdudler
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Altamura
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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Altamura » Do 03.05.12 18:55

Das soll wohl eine Tetradrachme der Punier auf Sizilien sein:
http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0

Meines Wissens gibt es die aber nur aus Silber :| .

Gruß

Altamura

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Almdudler » Fr 04.05.12 09:42

Hallo Altamura,

scheint mir auch so, müßte sich also um Historismus handeln!

Danke für die Antwort!

Almdudler

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areich
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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von areich » Fr 04.05.12 12:49

Ist ein schöneres Wort als 'Touristenfälschung'. :)

Altamura
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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Altamura » Fr 04.05.12 16:21

Ich hätte auch eher den anderen Begriff aus dem Thread-Ttel verwendet (aber ohne Fragezeichen) :wink: .

Interessant wäre noch, aus welchem Boden dieser Fund denn stammt.

Gruß

Altamura

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Almdudler » Sa 05.05.12 12:10

Hallo zusammen,

ja Altamura, da hast Du wohl Recht! Historismus find ich schöner :lol:

Es scheint mir aber eine sehr gute Nachahmung zu sein, und kein Guß!! Meiner Ansicht nach wurde ein Stempel verwendet.

Gibt es hierfür einen Markt, wo man näheres erfahren kann und evtl. Vergleiche hat??

Gefunden wurde dieses Stück in braunem Mutterboden / Wiese in ca. 15 cm Tiefe.

Weitere Infos wären prima!! Wo wurden solche Nachahmungen geprägt, waren diese Lizensiert?? Gibt es vergleichbare in dieser Kategorie??

Viele Grüße und danke!

Almdudler

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Zwerg » Sa 05.05.12 12:46

Die Kopie scheint geprägt zu sein - aber sicherlich nicht mit Hilfe eines Stempels, der von einer Originalmünze stammt.
Stilistisch ist die Kopie ziemlich "daneben".

Den "Markt" würde ich in der Krabbelkiste sehen.
Der Fundort sagt leider gar nichts aus.
Solche Kopien kann prinzipiell jeder prägen, so er sich heute an gesetzliche Bestimmungen hält.

Grüße
Zwerg
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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Numis-Student » Sa 05.05.12 12:47

Historismus würde aber bedeuten, dass das Stück schon etwa 120 Jahre auf dem Buckel hat, eine moderne Toouristenfälschung würde es auf etwa 50 Jahre maximal bringen (ich weiss, es gibt seltenere Ausnahmen...).

Nachahmungen wären gekennzeichnet. Das ist ähnlich wie mit einer Replik... Das, was du da hast ist eine Fälschung (produziert, um sie Unwissenden als echt zu verkaufen). Daher lässt sich in der Regel nicht sagen, woher die Stücke stammen... Hast du schon mal von Lizenzen für Verbrecher und Betrüger gehört ? ;)

Die Frage nach dem Boden hast du wohl etwas falsch verstanden ? Ackerfläche ? Oder eher städtischer Kontext, wo man vermuten könnte, dass ein betrogener Sammler seine Fälschung entsorgt hat...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Almdudler » Sa 05.05.12 17:49

Hallo zusammen,

An Zwerg und Numisstudent:

Diese "Münze" wurde in einem Gebiet gefunden, wo Alliierte Truppen mit gefangenen Deutschen und befreiten Juden durchzogen und auch Lagerten.

Dieses Stück dürfte weit älter als 50 Jahre sein, ich schätze mind. 90. Beifunde waren u.a. One Penny Eduardus VII ( Edward), 1907, Three Pence 1942/43, 1 Francs 1944 etc.

Meine Annahme war, dass plündernde Soldaten solche Münzen an sich genommen haben und dann als z.B. Spielgeld verwendeten.

Stempel muß nicht sein, aber Guß ist es zu 99% nicht.

Es gab Replika die unter Lizenz hergestellt wurden und zu gemeinnützigen Zweck verkauft oder verschenkt wurden. Es muß daher nicht unbedingt eine "illegale Fälschung" sein.

Für weitere Infos wäre ich dankbar.

Gruß und danke

Almdudler

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Altamura » Sa 05.05.12 18:28

Almdudler hat geschrieben:... Dieses Stück dürfte weit älter als 50 Jahre sein, ich schätze mind. 90. Beifunde waren u.a. One Penny Eduardus VII ( Edward), 1907, Three Pence 1942/43, 1 Francs 1944 etc. ...
Nur wegen der Beifunde muss das nicht sein. Ich besitze einen Halfpenny von Königin Victoria, der in den 1950ern oder 60ern aus dem Umlauf gezogen wurde. Die wurden ziemlich lange benutzt.
... Es gab Replika die unter Lizenz hergestellt wurden und zu gemeinnützigen Zweck verkauft oder verschenkt wurden. Es muß daher nicht unbedingt eine "illegale Fälschung" sein. ...
Das versteh' ich jetzt nicht :| . "Lizenz" würde bedeuten, dass irgend jemand eine Art Gebrauchsmusterschutz auf sikulo-punische Tetradrachmen besitzt. Das kann ich mir nicht vorstellen.

Es gibt Nachprägungen, die als solche deutlich gekennzeichnet sind (und sein müssen), vielleicht meinst Du das.

Gruß

Altamura

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Almdudler » So 06.05.12 10:40

Hallo Altamura,

exakt, so meinte ich das. Eine Nachprägung in diesem Sinne, Fälschung hat natürlich mit "legal" nichts zu tun.

Meine Frage dazu ist: Gibt es ähnliche Stücke? Kann man nachvollziehen, woher sie stammen?

Viele Grüße

Almdudler

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von areich » So 06.05.12 17:05

Ob man sowas Kopie, Imitation oder Fälschung nennt ist Ansichtssache. Es ist sicher keine Fälschung, die einen Sammler mit etwas Ahnung täuschen würde. Ob sie deswegen mit oder ohne Betrugsabsicht hergestellt wurde kann man schlecht sagen.

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Re: Tetradrachme - Fälschung? Historismus?

Beitrag von Peter43 » So 06.05.12 21:04

Manche sind auch einfach Touristensouvenire.

Jochen
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