Womit klebt man das?

Griechische Münzen des Altertums

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Homer J. Simpson
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Womit klebt man das?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 12.06.13 19:46

Sorry, wenn ich hier das Römerforum für eine griechische Münze zweckentfremde, aber ich hoffe hier auf das größere Echo!

Heute habe ich etwas Nettes bekommen, einen archaischen Hemiobol aus Knidos um 500 v.Chr., 0,27 g oxydieres Silber. Leider hat das Münzlein auf dem Transport einen kleinen "Dätscher", wie man bei uns sagt, abbekommen, und ein Stückchen des Randes ist abgeplatzt. Da die Münze sonst komplett ist, möchte ich sie gerne reparieren (okay, ich weiß, das wird ein Fieselkram...). Was schlagt Ihr als Kleber vor? Ich hätte jetzt Sekundenkleber genommen, weiß jemand etwas Besseres?

Viele Grüße,

Homer
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areich
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von areich » Mi 12.06.13 19:49

Was ist denn da passiert? Lag's an der Verpackung?

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Homer J. Simpson
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 12.06.13 20:00

Ich vermute, da hat die eine Münze von der anderen etwas abgesplittert. Die Pappe, in der sie drin waren, war sehr fest zusammengedrückt. Solche Winzlinge, wenn sie an einer oder mehreren Stellen dünn sind, sind einfach gefährdet, weil sie so durchoxydiert und kristallisiert sind. Ich habe in letzter Zeit ein paar kleine Griechen bekommen, die ähnlich, aber leider noch deutlich mehr, mitgenommen waren (schon bevor ich sie erworben habe).

Viele Grüße,

Homer
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emieg1
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von emieg1 » Mi 12.06.13 20:11

Wenn der schon porös ist, würde ich nicht unbedingt einen dünnflüssigen Sekundenkleber verwenden.

Im Modellbau nehme ich, wenn ich denn unbedingt Metall auf Metall kleben muss, normalerweise 'nen 2K-Kleber wie Uhu plust endfest 300; bei kleinen Flächen Pattex repair extrem.

Spussi
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Spussi » Mi 12.06.13 20:25

Geh mal zu einem zahntechnische labor, da gibt es Metallkleber... odrr komm zu mir :-)

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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von beachcomber » Mi 12.06.13 21:56

sekundenkleber tut's aber auch, und ist mit aceton immer wieder entfernbar!
grüsse
frank

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Homer J. Simpson
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 12.06.13 22:01

Die Reversibilität ist natürlich ein Argument!

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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Marc » Mi 12.06.13 23:46

beachcomber hat geschrieben:sekundenkleber tut's aber auch, und ist mit aceton immer wieder entfernbar!
grüsse
frank
Das mache ich auch immer, da ich meist dünnere Münzen reparieren muss. Metallkleber ist entgültig, mit Sekundenkleber kann man 4 mal probieren. Hab dabei erstaunlich gute und stabile Ergebnisse erzielt.

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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von klunch » Do 13.06.13 00:08

Sekundenkleber wäre auch mein Mittel der Wahl, allerdings hatte ich diesen Fall noch nicht. Reversibel sollte es schon wegen eines möglichen Fehlers bei der Verarbeitung sein, sonst wäre das Teil ja endgültig hinüber.

Findest Du eine geklebte Münze authentischer als eine zerbrochene?

Gruß klunch
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von beachcomber » Do 13.06.13 00:25

das vielleicht nicht - aber schöner! :)
grüsse
frank

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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von klunch » Do 13.06.13 00:43

Solange es ein Einzelfall ist, fällt das nicht so sehr ins Gewicht, finde ich. Gelochte Münzen, was in eine ähnliche Richtung geht, sind mir nur gelocht auch lieber als mit verfülltem Loch. Und es gab ja irgendwann einen Grund zur Lochung. Das ist eben Teil des Werdegangs. Wenn die Münze zerbricht, gehört das auch zum Dasein dieser Münze hinzu, daher würde ich eine zerbrochene Münze nicht kleben. Das kann man aber durchaus verschieden sehen, das ist mir bewußt ;-)

Grüße klunch
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Numis-Student » Do 13.06.13 08:57

ich denke, auf der einen Seite werden Münzen BEWUSST gelocht, gehenkelt, geteilt (zB halbierte Nemausus-Asse, MA-Pfennige), auf der anderen Seite sind es ZUFÄLLIGE Beschädigungen (hier zB durch Versprödung des Silbers).

In diesem Falle würde ich auch kleben. Allein, um die Gefahr zu bannen, dass der kleine Teil verloren geht oder weiter zerfällt.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Pflock » Do 13.06.13 09:24

Man sollte aber auf jeden Fall sicher stellen, daß die Info über das Kleben nicht verloren geht. Vielleicht sogar mit technischen Details (Kleber, Datum des Klebens). Vielleicht will man oder Nachbesitzer es ja rückgängig machen.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von diwidat » Fr 14.06.13 22:04

noch einen Erfahrungswert zur technischen Ausführung:
Wenn bei mir solche mikro Klebarbeiten anfallen, werden auf einem festen Unterrund erst die zu klebenden Teile fixiert (mit kleinen Zwingen
oder auf Holz oder einem Isolierstoff Untergrund mit Stecknadeln - oder sonst wie), dann von dem Kleber einen Tropfen auf ein sauberes Metallstück
und von dort mit einem kleinen Schraubendreher 0,8 mm (Graviernadel) eine winzige Menge von einer Ecke aus in die Bruchlinie ziehen lassen -
das geht unter dem Mikroskop berührungslos - wenn das erste Tröpfchen sitzt ist alles überstanden, dann kann danach der Rest in Ruhe geklebt werden.

Achte auf Deine Finger - Gruß diwidat

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Re: Womit klebt man das?

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 14.06.13 22:44

So ähnlich habe ich das gestern gemacht; ich habe unter der Lupenlampe die Münze in einen Batzen Plastilin gesteckt, mit einer Kanüle einen Tropfen Leim aufgenommen und auf der Bruchstelle so gut es ging verteilt, dann das abgesprungene Stück angesetzt, fast ohne meinen Finger festzukleben. Das Ergebnis ist nicht ganz 100%, aber das ist mit bloßem Auge praktisch nicht zu sehen. Der Bruch ist auf der Vs. bei 12, auf der Rs. bei 9 Uhr.

Eine gebrochene Münze würde ich, sofern es sich lohnt, immer kleben. Erstens ist es grob häßlich, zweitens wird man jedesmal schon auf den ersten Blick an das Unglück erinnert, und drittens geht sonst sicher irgendwann ein Stück verloren.

Viele Grüße,

Homer
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