Weidauer

Griechische Münzen des Altertums

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antisto
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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » Sa 19.10.13 13:18

Deine Argumente kann ich nachvollziehen.
Nun, vielleicht bin ich (trotz der miserablen Bildqualität im Weidauer 8O ) wirklich schlauer, wenn ich das nette Teil in Händen halte.
Gruß,
AS
Zuletzt geändert von antisto am Mi 13.11.13 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » Sa 19.10.13 21:13

[quote="Altamura2"]
"Den Ausgrabungsbericht findet man online, besagte Münze ist die Nummer 37 hier: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit ... 65375ae9df
Stempelähnlicher wird's aber auch nicht :|"

Je länger ich mir die Nr. 37 von Ephesos betrachte, desto mehr verfestigt sich bei mir die Überzeugung, dass doch und hier, nicht aber bei Weidauer 105 Stempelgleichheit zu meinem Stück besteht.
AS
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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » So 27.10.13 11:44

Noch eine Ergänzung zur Kundenfreundlichkeit von G&M:
Mit Blick auf Beratung, Anfragen an Mitarbeiter, usw. habe ich G&M stets als vorbildlich erlebt, allerdings sind da einige "Kleinigkeiten", bei denen erlebe ich andere Autktionshäuser als deutlich kundenfreundlicher:
G&M berechnet grundsätzlich für jeden Auktionskatalog 15 €, selbst bei Kunden und im Falle der Ersteigerung aus der Auktion des Katalogs.
Münzen werden generell erst nach Bezahlung der Rechnung versendet.
Die Versandgebühren sind mit 7 € + Versandversicherung + Mwst. die vergleichsweise höchsten.
Hier habe ich etwa bei Künker, Teutoburger, Münzzentrum Rheinland andere - bessere - Erfahrungen gemacht.
AS
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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » Mo 11.11.13 21:52

Die leidige Datierungsfrage:
Ich möchte noch einmal zurück zum Ausgrabungsbericht vom Artemistempel in Ephesus. Ich hatte nicht die Muße, ihn selber zu lesen, habe aber in Sekundärliteratur erfahren, dass die dort gefundenen meist ionischen Münzen sich auf die Zeit zwischen 650 und 600 v. C. datieren ließen, was dafür spräche, dass die ersten Münzen aus Ionien stammten und nicht aus Lydien. Nun ja, lydische Münzen sind ja auch darunter. Gorny & Mosch datiert Münzen wie meine auf 650 bis 610; die meisten anderen Auktionen orientieren sich an der herkömmlichen Zuschreibung zu Alyattes ab 610 v.C.
Lässt sich Genaueres zu den verschiedenen Argumenten sagen?
AS
P.S. Habe gerade noch mal im Ausgrabungsbericht gestöbert. Dort werden die Münzen ab Nr. 32 (also auch diese) dem Alyattes zugeordnet. Dennoch: Meine Frage nach den unterschiedlichen Theorien bleibt. :wink:
Zuletzt geändert von antisto am Di 12.11.13 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » Di 12.11.13 12:39

Hier noch "selbst geschossene" Bilder von meiner Münze. Die ohnehin fragmentarische Legende ist leider auf dem Bild kaum erkennbar.
AS
Dateianhänge
Hekte WALWEL 010.JPG
Hekte WALWEL 006.JPG
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Re: Weidauer

Beitrag von Altamura2 » Di 12.11.13 19:44

Das Aktuellste zum Thema Datierung früher Elektronmünzen, das ich kenne, ist dieser Artikel von François de Callataÿ: http://www.academia.edu/3740426/White_G ... ek_Coinage
Er ist in gewisser Weise eine Zusammenfassung einer Konferenz, die anlässlich einer Ausstellung in Jerusalem stattfand. Auf die Ausstellung und ihren Katalog hatte ich hier mal aufmerksam gemacht: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 5&p=398585 (die Internetpräsenz ist immer noch zu sehen und immer noch sehenswert :D ).

In diesem Artikel wird auch auf eine ganze Menge an weiterer Literatur verwiesen, allerdings auch auf ein paar Aufsätze, die ihre Veröffentlichung im Rahmen des Konferenzberichts erst noch vor sich haben :| .

Gruß

Altamura

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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » Mi 13.11.13 12:29

Danke für den lesenswerten Artikel. Nachdem ich mich da durchgekämpft habe, wie man ihn runterladen kann, war er wirklich ein Gewinn. Demnach neigt die Forschung verstärkt wieder zur Frühdatierung und datiert die Entstehung der geprägten Münzen auf die Zeit um 620/630.
Ebenfalls lesenswert und sehr informativ auch mit Blick auf die Datierung der Ausgrabungen in Ephesus ist folgender Artikel:
http://www.academia.edu/1188322/Die_Ent ... Jh._v._Chr
Hier wird auch der pauschalen Gleichsetzung von WALWEL und Alyattes gründlich widersprochen.
(Ich hatte die Hoffnung, dass ich hier Konkreteres über "meine" Weidauer 105 erfahre, bin aber bislang bei grober Suche nicht fündig geworden, nicht zuletzt wegen Verwendung anderer Zitierwerke [Karwiese u.a.].)
AS
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Re: Weidauer

Beitrag von Altamura2 » Sa 30.11.13 17:31

Auf meiner Halde hab' ich noch zwei Artikel gefunden, die zumindest als Teilaspekt auch das Thema Datierung von Elektronmünzen behandeln:

Reinhard Wolters, "Zwischen Asien und Europa : lydisches Elektron und die Anfänge der griechischen Silbermünzen", 2003: http://www.fondazionecanussio.org/atti2002/wolters.pdf

Timo Stingl, "Barren oder Münzen? Überlegungen zum Beginn der Elektronprägung in Westkleinasien", BOREAS 23/24, 2000/2001: https://www.academia.edu/373769/Barren_ ... kleinasien

Vielleicht ist das noch interessant für Dich.

Gruß

Altamura

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Re: Weidauer

Beitrag von antisto » Sa 26.04.14 18:53

Interessant: Bei Pecunem wird derzeit eine (recht unansehnliche und abgegriffene) Münze angeboten, die von der Art her meiner sehr ähnlich kommt.
Bestimmt ist sie als Weidauer 101-2.
Siehe hier: https://www.pecunem.com/auction-16/lot-398
AS
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