Der Trojanische Krieg

[Iulia]

Die Diskussion dazu aus dem amerikanischen Forum findet sich übrigens hier: http://www.forumancientcoins.com/board/ ... ic=74348.0

... und hier bitte nicht vergessen :
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 66#p349366

[Altamura2]

... und hier bitte nicht vergessen : ...

Stimmt! Hatte ich gar nicht mehr auf der Pfanne .

Gruß

Altamura

[Peter43]

Eine weniger bekannte Rolle spielte Ino (Leukothea) für Odysseus. In der Odyssee (V, 333ff.) hatte Leukothea einen dramatischen Auftritt, als sie den schiffbrüchigen Odysseus auf seinem Floß sah. Sie forderte ihn auf, seine Kleider abzulegen, das Floß zu verlassen und schwimmend das Land der Phäaken zu erreichen. Dazu lieh sie ihm ihren Schleier, mit dem er sich umwickeln sollte, um damit vor der See geschützt zu sein.

Phrygien, Kibyra, pseudo-autonom, 1. Jh. n.Chr.
AE 17, 2.4g, 225°
geprägt unter dem Archiereus Klau. Biantos, Zeit des Domitian (81-96)
Av.: KIBYRA - TWN
Büste der Ino, drapiert und mit Schleier, n.r.
Rv.: EPI ARXI - E KLAV BI / ANTOC
Buckelrind n.r. stampfend
Ref.: BMC Phrygia p.134, 1, pl.21, 6; RPC II, 1267; Imhoof-Blumer, Kleinasiatische Münzen
p.253, 18; Imhoof-Blumer, Griechische Münzen p.207, 657a corr., pl.XII, 7 (Vs. fälschlicherweise als IAL gelesen und als Dionysos beschrieben)
fast SS, seltenes Portrait der Ino

Mit freundlichem Gruß

[Peter43]

Das Kapitel mit Münzen zu Odysseus endet mit dieser berühmten Münze der römischen Republik:

C. Mamilius Limetanus, gens Mamilia
AR - Denarius serratus, 20mm, 3.78g, 45°
Rom, 82 v.Chr.
Av.: Büste des Mercur mit Petasus (Flügelhut) und Caduceus über der re. Schulter n.r.
li. oben A
Rv.: li. von oben nach unten C.MAMIL, re. von unten nach oben LIMETAN (TA als Monogramm)
Ulixes (Odysseus), bärtig, mit Umhang und Pileus (Mütze), in der Bekleidung eines Bettlers und mit Stab in der erhobenen Linken, n.r. gehend, streckt
die Rechte zu seinem Hund Argos aus, der re. vor ihm mit erhobenem Schwanz n.l. steht und zu ihm aufblickt
Ref.: Crawford 362/1; Sydenham 741; RCV 282; Albert 1253; Mamilia 6
selten, SS

Odyssee XVII, 291-327. Die Münze soll wohl eine Anspielung sein auf die Rückkehr Sullas nach Rom. Die gens Mamilia behauptete von Mamilia abzustammen, der Tochter des Telegonos, des Sohns von Circe und Odysseus.

Ob es Münzen gibt, auf denen das darauffolgende Strafgericht an den Freiern dargestellt wird, weiß ich nicht.

Mit freundlichem Gruß

[Peter43]

Eine weitere wichtige Quelle für post-trojanische Mythologien ist die Aeneis, in der Vergil das Schicksal von Aeneas beschreibt, dem Ahnherrn von Rom. Aeneas war einer der wenigen Trojaner, denen es gelang, aus dem brennenden Troja zu entkommen (Aeneis II).

Troas, Ilion, pseudo-autonom, ca.79-96 (Zeit der Flavier)
AE - (Orichalcum-) Semis, 6.86g, 19mm
Av.: Büste der Athena, in Kriegskleidung und mit korinthischem Helm, nach li., Aegis auf der
Brustplatte, Speer über der re. Schulter, vor ihr eine Schlange sich emporschlängelnd
(von der Aegis?)
darunter ILI, alles in Punktkreis
Rv.: Aeneas, bärtig, barhäuptig, in kurzem Militärrock und mit Stiefeln, n.r. gehend, führt
seinen Sohn Askanios, in kurzem Chiton, zu ihm aufblickend, an der re. Hand, und trägt
seinen Vater Anchises, bärtig, den Kopf verschleiert, nach Vorne blickend, in seinem li.
Arm
alles in Punktkreis
Ref.: Bellinger T129; von Fritze 28; RPC II, 895; SNG Copenhagen 368; SNG von Aulock 154;
BMC 20
selten, SS, natürliche Orichalcum-Oberfläche, leichte Rauhheit
Pedigree:
ex Künker Auction 133, Lot 8140 (beschreibt die Schlange als um den Speer gewunden!)

Mit freundlichem Gruß

[Peter43]

Eine der berühmtesten Liebesgeschichten der antiken Mythologie ist die zwischen Aeneas und Dido, der Königin von Karthago. Diese Liebe war initiiert worden durch Venus, Mutter des Aeneas, die ihren Sohn retten, und durch Juno, die ihn von Italien fernhalten wollte. Aber Jupiter schickte Merkur zu ihm, um ihn an seine Pflichten zu erinnern, und so verließ Aeneas Dido. Daraufhin verfluchte Dido Aeneas und seine Nachfahren (die Römer) und tötete sich dann selbst. Dies wurde als Ursache für den späteren Konflikt zwischen Karthago und Rom gesehen (Aeneis IV).

Hier habe ich eine Münze, die zurückführt in die Zeit von Karthagos Gründermythologie:

Phönikien, Tyros, Julia Maesa, ca.165 - ca. 226 n.Chr.
AE 30, 9.05g, 315°
Av.: IVLIA MAE - SA AVGV
Drapierte und diademierte Büste n.r.
Rv.: TVRIORVM
Galeere, Steuerruder hinten li., mit 10 Ruderern n.r. fahrend, am Achterrsteven ein
Schild, Rammsporn in der Gestalt eines Delphins. Auf dem Deck Dido in langem Gewand
frontal stehend, Kopf n.l., hält im li. Arm Cornucopiae und Gewandbausch und hat die re.
Hand ausgestreckt. Li. neben ihr steht gebückt eine männliche Person, die einen
Sack mit Sand über die Bordwand ins Meer entleert (zur Täuschung ihrer Verfolger, s.
Iustin. lib. XVIII), re. neben ihr vornübergebeugt ein Seemann mit einem unbekannten
länglichen Gegenstand (durch die Reinigung beschädigt); unter dem Schiff li. Murex-
schnecke, re. Garnele n.l.
Ref.: Rouvier 2408
sehr selten, S+, blau-grüne Patina

Mit freundlichem Gruß

[Peter43]

Meine letzte Münze bezieht sich auf den Gründermythos von Lavinium. Lavinium wurde an der Stelle gegründet, an der Aeneas die weiße Sau mit ihren 30 Ferkeln entdeckte. Benannt wurde die Stadt nach Lavinia, der Frau des Aeneas. Sie war die Mutterstadt von Alba Longa und dadurch auch von Rom (Aeneis VIII, 80)

C. Sulpicius C. f. Galba, gens Sulpicia.
AR - Denarius serratus, 20mm, 3.67g
Rom, 106 v.Chr.
Av.: Die hintereinanderstehenden Köpfe der Di Penates, n.l.
davor D.P.P. (Abkürzung von Di Penates Publici)
Rv. : 2 männliche Personen stehe vis-a-vis, beide halten einen Speer, die rechte Person zeigt mit der re. Hand auf eine Sau, die zwischen ihnen n.l. liegt.
darüber N (Kontrollmarke)
im Abschnitt C.SVLPICI.C.F
Ref.: Crawford 312/1; Sydenham 572; Sulpicia 1
selten, SS, etwas exzentrisch

Damit ist die Geschichte von Troja zu Ende und es beginnt die Geschichte Roms.

Mit freundlichem Gruß

[Peter43]

Nach einer abschließenden Durchsicht meiner Münzen fiel mir auf, daß auch die nächste einen Bezug zum Trojanischen Krieg hat. Nach Ilias XI, 831 wurde Achilleus nämlich vom weisen Zentaur Cheiron erzogen und unterrichtet!

Königreich Bithynien, Prusias II., 183-149 v.Chr.
AE 20, 6.38g
Av.: Kopf des Dionysos mit Efeukranz n.r.
Rv.: Der Zentaur Cheiron n.r. stehend, hält Lyra mit beiden Händen, hinter ihm die wehende
Chlamys
im unteren re. Feld Monogramm
Ref.: SNG Copenhagen 639; BMC 9; SG 7266
fast SS

Mit freundlichem Gruß

[Pscipio]

Einen Homer aus Amastris kann ich noch beisteuern:

Pseudo-autonomous AE28, 2.-3. Jh., Amastris, Paphlagonia.
Av: OMHPOC, bärtiger Kopf des Homer mit Diadem nach rechts.
Rev: AMACTPIANΩN, der Kaiser steht mit Szepter nach links und opfert von Patera über Altar.
26-28 mm, 9.60 g
RPC online -, SNG Aulock -, SNG Leypold -, SNG Righetti -, SNG -, Lindgren I + III -, Imhoof-Blumer KM -, acsearch -, asiaminorcoins -

[Pscipio]

Und noch einer aus Temnos:

Pseudo-autonom, AE19, 3. Jh. Temnos, Aeolis.
Av. ZЄVC AKPAIOC, bärtiger Zeus Akraios nach rechts.
Rev. THMNЄITΩN, Homer nach rechts sitzend, eine Schriftrolle in der Linken haltend.
19 mm, 4.04 g.
SNG München 617; BMC 22.

[Peter43]

Toll!