FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Griechische Münzen des Altertums

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kalleari
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von kalleari » Sa 24.08.13 14:08

Müssten dann die Vorderseiten nicht auch stempelgleich sein. Sehe da geringfügige Unterschiede. Der Stempeleinschläger wird ja nicht hinten mit dem gleichen und dann vorn wieder mit etwas anderem Stempel die Münzen prägen. Fälscher könnte um Spur zu verwischen Stempel vorn etwas abändern. Hinten dann aus Dummheit gleich gelassen ?

Chippi
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von Chippi » Sa 24.08.13 14:35

Nein, Ober- und Unterstempel unterlagen aufgrund der Prägetechnikunterschiedlichen Verschleiß. Man hat einfach nur die verschlissenen und kaputten Stempel gewechselt.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

kalleari
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von kalleari » Sa 24.08.13 19:27

Interessant ! Welcher Stempel nutzt sich dann schneller ab und wie wird die Münze geprägt ? Bild unten oder Bild oben bei Schrötling bei Prägung ?

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Zwerg
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von Zwerg » Sa 24.08.13 20:25

Oberseitenstempel nützen sich schneller ab als Unterseitenstempel.

Nur ist nicht immer Vorderseite = Oberseite und Rückseite = Unterseite

Grüße
Zwerg
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von antikpeter » Sa 24.08.13 21:32

Zwerg schrieb :Nur ist nicht immer Vorderseite = Oberseite und Rückseite = Unterseite
Hallo diese Kurzfassung verstehe ich nicht -was ist Münzseite -was ist Stempelseite ?

verstand das jemand ? mbSammlergruss p

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Peter43
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von Peter43 » Sa 24.08.13 22:16

Zwerg hat geschrieben:Oberseitenstempel nützen sich schneller ab als Unterseitenstempel.

Wo ist da das Problem? Geht das Theater denn schon wieder los?

Jochen
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Homer J. Simpson
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Re: FÄLSCHUNGEN - diskutieren und zeigen

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 24.08.13 22:37

Gute Güte. Also:
Der Stempel für das, was wir üblicherweise als Vorderseite bezeichnen, war im Amboß eingelassen. Er erhitzte sich also weniger, da er die Wärme des erhitzten Schrötlings und des Schlages an den Amboß ableiten konnte, und bekam den Schlag nur indirekt ab. Er verschliß also langsamer, weshalb üblicherweise der schwieriger zu schneidende Stempel als Vorderseite bzw. beim Prägen Unterseite genommen wurde.
Der Rückseitenstempel wurde mit Zange oder freihändig über den Schrötling gehalten, bekam den Schlag direkt ab, wurde heißer, und auch die Gefahr der Beschädigung durch Abrutschen oder Verkanten war höher. Daher wurde häufig ein Vorderseitenstempel mit zwei oder drei Rückseitenstempeln kombiniert. Je nach Organisation der Münzstätte (worüber es KEINE schriftlichen Quellen gibt, wir können hier nur aus den Münzen rückschließen!) kann eine Münzstätte auch an mehreren Arbeitsplätzen gearbeitet haben, wobei Stempel untereinander ausgetauscht wurden, so daß auch kompliziertere Stempelkombinationen vorkommen können.

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von cepasaccus » Sa 24.08.13 23:17

Wenn's hier grad um das kleine Muenzlein geht: Das ist so leicht, dass es praktisch kalt ist, bis man zuschlaegt. Unwahrscheinlich, dass es heiss gepraegt wurde. Ausserdem hat es einen Reverstyp, der mit zwei Schlaegen gepraegt worden sein muesste, d.h. erster Schlag mit bildlosem Stempel oder nur Hammer um den Kopf auszupraegen, zweiter Schlag mit dem Incusum. Vgl. meinen Artikel zu den Aeginetern in der GN vorletztes Jahr oder so. Hier muesste also der Revers-Stempel laenger halten als der Avers-Stempel. Ansonsten gilt, dass die Schlagenergie am direktesten auf den Oberstempel wirkt, weshalb der Schlagbart bekommt. Unten kommt es dann nur noch durch den Schroetling gepuffert an.

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Beitrag von kalleari » So 25.08.13 11:13

Das ist einleuchtend, weshalb sich der Rücksteitenstempel weniger abgenutzt hat. Wenn nur ein leichter 2.ter leichter Schlag damit ausgeführt wurde. Denn ein kräftiger Schlag ohne Gefühl, hätte die vorgeprägte Münze wieder beschädigen können.

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Beitrag von cepasaccus » So 25.08.13 11:15

Wenn man die Muenze auf dem Unterstempel liegen laesst, was bei so hohem Kopfprofil kein Problem ist, dann stoert das das Muenzbild garnicht.
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Beitrag von kalleari » Di 27.08.13 22:28

<Bei der vom mir eingestellten Münze war der 2.te Schlag etwas zu heftig, deshalb kleiner Einriss. Kommt bei Hekten schon einmal vor und findet somit auch seine Erklärung !

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Beitrag von antisto » Di 24.09.13 14:24

Neues Thema: Hat jemand Erfahrungen mit dem Händler Psi43? Auf mich wirken die angebotenen antiken Münzen doch arg "geschnitzt".
Vgl. http://www.ebay.de/itm/ca-380-v-Chr-Ist ... 338wt_1041
So besonders der "Krösus". Oder sind die Dinger einfach nur "abgelutscht"?
Gruß,
AS
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Di 24.09.13 16:42

Ein paar wirken schlichtweg falsch, ein paar nur schlecht fotografiert bzw. gescannt. Falsch sind z.B. www.ebay.de/itm/261292304283 und www.ebay.de/itm/261292313396, sowie ein paar frühgriechische Münzen, die ich gestern gesehen habe (z.B. der Krösus), die aber zwischenzeitlich verkauft sind.

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Beitrag von Altamura2 » Do 26.09.13 21:01

Eine Mischung aus sauberen, zweifelhaften und unzweifelhaften, da muss man beim Kaufen sehr aufpassen (oder gleich Abstand davon nehmen :? ).
Erfahrungen hab' ich mit dem aber keine.

Gruß

Altamura

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Beitrag von Stater » Mo 14.10.13 15:40

Bei folgende Münze habe ich kein gutes Gefühl, zumal auch das Gewicht deutlich daneben liegt.

http://www.ma-shops.de/galnum/item.php5 ... 946712f3bb

Gruß


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