Numismatikforum

Ich habe neulich aus einer Wühlkiste wieder mal einen kleinen Delfin gefischt. Diese gelten als vormünzliche Zahlungsmittel und werden Olbia zugwiesen.
Was mich irritiert: Während diese kleinen Tierchen sonst gänzlich, soweit ich sie kenne, aus einem Guss zu sein scheinen, sieht dieses so aus, als wären zwei Hälften noch dazu leicht versetzt zusammengesetzt worden. An ein modernes Produkt (Galvano) glaube ich nicht, die „Münze“ macht auf mich einen antiken Eindruck, und angesichts des geringen Marktwertes wäre der Herstellungsaufwand wohl auch zu hoch.
Meine Frage geht eher in Richtung Herstellungstechnik. Könnte es sein, dass die meisten dieser Delfine gegossen wurden, andere wie dieses jedoch geprägt, und dass es sich hier schlichtweg um eine leichte Dezentrierung des Oberstempels handelt?
AS

sieht man eigentlich recht häufig

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... f4574905f5

evtl. zwei nicht ganz zueinander passende oder leicht versetzte Hälften der Gussform

Eigentlich normal, den zwei Hälften der Gussform geschuldet, die offensichtlich mal mehr, mal weniger passgenau zusammengesetzt waren. Und dann gibt es halt noch verputzte (entgratete) Exemplare und unverputzte mit sichtbaren Gießnähten und überschüssigen Materialresten.

Gruß
Tilos

Das verlinkte Beispiel ist nicht ganz so "verprägt" (oder sagt man "vergossen" ) wie meins, aber stimmt...
Offenbar sind alle anderen Delfinchen, die sich in meinem Koffer tummeln, "entgratete", denn von Gießnähten und überschüssigen Materialresten ist da nichts zu erkennen.
Danke euch.
AS

Bemerkenswert finde ich noch die Häufigkeit dieser Tierchen.
In älterer Literatur werden diese Delfine auch ohne Beizeichen noch als selten bezeichnet und entsprechend hoch bewertet.
Es dürfte da wohl einige Hortfunde gegeben haben.

antisto hat geschrieben:... Es dürfte da wohl einige Hortfunde gegeben haben. ...

Oder viele fleißige Ukrainer, da bin ich mir immer nicht so sicher .

Gruß

Altamura