Stempelstellungen untersuchen mit acsearch
Verfasst: Do 31.12.20 10:52
Im Athener-Eulen-Thread hatte ich versucht, mithilfe der Daten aus acsearch die Stempelstellung dieser Münzen etwas zu beleuchten:
viewtopic.php?f=49&t=62452&p=526961#p526866
Die dort angewandte Vorgehensweise hab' ich nun noch auf ein paar weitere Münzprägungen übertragen. Da es dann nicht mehr nur um Athener Eulen geht, hier nun ein neuer Thread .
Zuerst wollte ich mir Münzen vornehmen, die, so wie die Athener Eulen, einen quadratischen Reversstempel besitzen, der auf der Münze ein quadratisches Incusum hinterlässt.
Erstes Beispiel sind Statere aus Side mit einem Granatapfel auf dem Avers und einem Athenakopf in Incusum auf dem Revers: https://www.acsearch.info/search.html?id=7586218
Der Suchstring dafür war dieser: athena side pamphyl* stater -tris -apollo -nike
Wie ich dabei vorgegangen bin, hab' ich im Athener-Eulen-Thread ja schon grob beschrieben.
Bei acsearch hatte ich das übrigens immer so eingestellt, dass ich nur Münzen mit einem Bild berücksichtige. Dann kann ich relativ schnell überprüfen, ob meine Suchkriterien auch nur die erwünschten Münzen auswerfen. (Ich halte das auch generell so, wer keine Bilder abliefert, wird mit Nichtbeachtung bestraft .)
Eine kurze Stichprobe hat auch ergeben, dass die Auktionshäuser ohne Bilder (G&M, Künker, Hirsch, Lanz) gar keine Angaben zur Stempelstellung von Münzen machen. Da ist also nichts verloren gegangen .
Bei diesen Stateren aus Side gab es insgesamt 409 Münzen in acsearch, die den Suchkriterien entsprachen, 287 davon mit einer Angabe zur Stempelstellung. Nach Varianten mit z.B. unterschiedlichen Beizeichen hab' ich nicht unterschieden, da dies aufgrund der Angaben in acsearch nicht systematisch möglich wäre und außerdem die Anzahlen je Variante sehr klein geworden wären.
Die Stempelstellungen sind dann wie folgt verteilt:
. .
Man sieht sehr deutlich, wie sich die Stempelstellungen an den Kanten des Quadrats des Incusums orientieren, mit einer deutlichen Bevorzugung von 9 Uhr. Die Verteilung "geht aber ein wenig vor", um im Bild der Uhr zu bleiben, auf die den Hauptachsen folgenden Uhrzeiten (also 1, 4, 7 und 10) entfallen immer mehr Münzen als auf die vorangehenden.
Das Standardwerk zu den griechischen Münzen aus Side, Sabahat Atlan, "Sidenin milattan önce V. ve IV. yüzyil sikkeleri üzerinde arastirmalar = Untersuchungen über die Sidetischen Münzen des V. und IV. Jahrhunderts V. Chr.", Ankara 1967, enthält übrigens keine systematische Betrachtung der Stempelstellungen. Generell weiß ich auch nicht, ob und was François de Callataÿ in "Les monnaies grecques et l'orientation des axes" sagt, da ich das nicht vorliegen habe (vielleicht kann Amentia ja da mal reinschauen).
Eine Besonderheit hier besteht vielleicht noch darin, dass der überwiegende Teil der Münzen aus acsearch mit ein und demselben Stempelpaar geprägt wurde (Ö15/A14 bei Atlan). Ob das in unserem Kontext besondere Auswirkungen hat, vermag ich nicht zu sagen .
Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass a priori nicht klar ist, wo denn bei einem Granatapfel oben und unten ist . Schaut man sich die Bilder in acsearch an, dann sind aber fast alle (Ausnahmen gibt es aber) so ausgerichtet, dass die Blütenblätterreste nach oben schauen. Das sollte also das Ergebnis nicht nachhaltig verzerrt haben .
.
viewtopic.php?f=49&t=62452&p=526961#p526866
Die dort angewandte Vorgehensweise hab' ich nun noch auf ein paar weitere Münzprägungen übertragen. Da es dann nicht mehr nur um Athener Eulen geht, hier nun ein neuer Thread .
Zuerst wollte ich mir Münzen vornehmen, die, so wie die Athener Eulen, einen quadratischen Reversstempel besitzen, der auf der Münze ein quadratisches Incusum hinterlässt.
Erstes Beispiel sind Statere aus Side mit einem Granatapfel auf dem Avers und einem Athenakopf in Incusum auf dem Revers: https://www.acsearch.info/search.html?id=7586218
Der Suchstring dafür war dieser: athena side pamphyl* stater -tris -apollo -nike
Wie ich dabei vorgegangen bin, hab' ich im Athener-Eulen-Thread ja schon grob beschrieben.
Bei acsearch hatte ich das übrigens immer so eingestellt, dass ich nur Münzen mit einem Bild berücksichtige. Dann kann ich relativ schnell überprüfen, ob meine Suchkriterien auch nur die erwünschten Münzen auswerfen. (Ich halte das auch generell so, wer keine Bilder abliefert, wird mit Nichtbeachtung bestraft .)
Eine kurze Stichprobe hat auch ergeben, dass die Auktionshäuser ohne Bilder (G&M, Künker, Hirsch, Lanz) gar keine Angaben zur Stempelstellung von Münzen machen. Da ist also nichts verloren gegangen .
Bei diesen Stateren aus Side gab es insgesamt 409 Münzen in acsearch, die den Suchkriterien entsprachen, 287 davon mit einer Angabe zur Stempelstellung. Nach Varianten mit z.B. unterschiedlichen Beizeichen hab' ich nicht unterschieden, da dies aufgrund der Angaben in acsearch nicht systematisch möglich wäre und außerdem die Anzahlen je Variante sehr klein geworden wären.
Die Stempelstellungen sind dann wie folgt verteilt:
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Man sieht sehr deutlich, wie sich die Stempelstellungen an den Kanten des Quadrats des Incusums orientieren, mit einer deutlichen Bevorzugung von 9 Uhr. Die Verteilung "geht aber ein wenig vor", um im Bild der Uhr zu bleiben, auf die den Hauptachsen folgenden Uhrzeiten (also 1, 4, 7 und 10) entfallen immer mehr Münzen als auf die vorangehenden.
Das Standardwerk zu den griechischen Münzen aus Side, Sabahat Atlan, "Sidenin milattan önce V. ve IV. yüzyil sikkeleri üzerinde arastirmalar = Untersuchungen über die Sidetischen Münzen des V. und IV. Jahrhunderts V. Chr.", Ankara 1967, enthält übrigens keine systematische Betrachtung der Stempelstellungen. Generell weiß ich auch nicht, ob und was François de Callataÿ in "Les monnaies grecques et l'orientation des axes" sagt, da ich das nicht vorliegen habe (vielleicht kann Amentia ja da mal reinschauen).
Eine Besonderheit hier besteht vielleicht noch darin, dass der überwiegende Teil der Münzen aus acsearch mit ein und demselben Stempelpaar geprägt wurde (Ö15/A14 bei Atlan). Ob das in unserem Kontext besondere Auswirkungen hat, vermag ich nicht zu sagen .
Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass a priori nicht klar ist, wo denn bei einem Granatapfel oben und unten ist . Schaut man sich die Bilder in acsearch an, dann sind aber fast alle (Ausnahmen gibt es aber) so ausgerichtet, dass die Blütenblätterreste nach oben schauen. Das sollte also das Ergebnis nicht nachhaltig verzerrt haben .
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