Angst vor Bindungsverlust?

Griechische Münzen des Altertums

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Altamura2
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Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Altamura2 » Mi 05.07.23 19:40

Nachdem ich nun schon wiederholt darüber gestolpert bin, will ich es nun doch mal hier mal zeigen :D .

Seit 2018 versucht BAC eine kappadokische Überprägung auf gezähntem seleukidischen Schrötling zu verkaufen, mit dem völlig absurden Schätzpreis von 450 €, Startpreis bei 320 € 8O :
https://www.sixbid-coin-archive.com/#/d ... nyId=c1234

Dieser Typ ist schon interessant und auch nicht so furchtbar häufig, aber wenn man sich die erzielten Hammerpreise für diesen Typ bei anderen Anbietern anschaut, dann gehen die maximal bis kurz vor 200 €:
https://www.sixbid-coin-archive.com/#/d ... =date_desc
Hier sieht man auch, dass diese Münze 2017 bei Rauch für 180 € über den Tisch gegangen ist und danach mal gereinigt wurde:
https://www.sixbid-coin-archive.com#/de ... /l27097116

Da frag' ich mich dann schon: Will sich BAC von dieser Münze gar nicht trennen? Beobachten die den Markt nicht? Wunderglaube :? ?

Gruß

Altamura

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Homer J. Simpson
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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 12.07.23 10:08

Evtl. hat der Einlieferer gesagt: "Das was Opas ganzer Stolz, da ist Kleopatra drauf, die muß ein Vermögen wert sein..."?

Homer
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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Altamura2 » Mi 12.07.23 12:01

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Mi 12.07.23 10:08
... Evtl. hat der Einlieferer gesagt ...
Das mag ja sein, aber nach fünf Jahren könnte man denen mal sagen, dass das so nichts mehr wird :? . Ein vernünftiges Auktionshaus tut so etwas :D .

Gruß

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Stefan_01
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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Stefan_01 » Mi 12.07.23 13:16

wenn sie es noch 5 Jahre versuchen klappts vielleicht, wenn die Preise weiter ansteigen.
Och drücke dem Einlieferer ganz fest die Daumen.
MFG

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Amentia
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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Amentia » Mi 12.07.23 14:12

Wenn jemand die Münze für 180 Euro ersteigert hat, dann hat er die nicht für 180 Euro erworben sondern für 180 Euro + Aufgeld+ Steuern+ Versand!
Falls der/die Erwerber/in dann doch Zeit oder Geld in die Reinigung gesteckt hat, dann will das auch bezahlt werden.
Der Einlieferer, die Einlieferin muss dann noch Auktionsgebühren bezahlen und dürfte dann einen minimalen Gewinn erzielen.
Falls die Münze dem Auktionshaus gehört, dann fallen zumindest keine Autkoinsgebühren an sondern nur Unkosten wie Fotos machen etc, dann dürfte da ein lächerlich kleiner Gewinn übrig sein und wenn man die Rendite anschaut, dann ist das eine Katastrophe.

Ich verstehe das Problem nicht, da hat jemand eine Münze schon sehr teuer eingekauft, was es stark erschwert die noch teurer zu verkaufen!
Dumm gelaufen, kann passieren.

Denn Gewinn oder Verlust macht man im Einkauf!

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Altamura2 » Mi 12.07.23 15:41

Amentia hat geschrieben:
Mi 12.07.23 14:12
... Wenn jemand die Münze für 180 Euro ersteigert hat, dann hat er die nicht für 180 Euro erworben sondern für 180 Euro + Aufgeld+ Steuern+ Versand! ...
Wenn das immer so laufen würde, wie von Dir geschildert, dann müsste sich der Preis einer Münze bei jedem Durchlauf durch eine Auktion um mindestens 30 bis 50% erhöhen. Nach meiner Beobachtung tut es das aber oft nicht.
Amentia hat geschrieben:
Mi 12.07.23 14:12
... Falls der/die Erwerber/in dann doch Zeit oder Geld in die Reinigung gesteckt hat, dann will das auch bezahlt werden. ...
Du hast das Einsargen vergessen :D :D .

Mein Verdacht ist, dass das Geld, das da vernichtet wird, meist von den Verkäufern bezahlt wird (z.B. von Erben, die eine Sammlung verflüssigen wollen, die sie nicht selbst zusammengetragen haben) :? .

Das ist aber ein interessantes Thema. Außer dem Kunst- und Antiquitätnmarkt (und vielleicht dem Mark für unbebaute Immobilien) fällt mir jetzt kein Bereich ein, in dem auch Dinge verkauft werden, deren materieller Zustand sich in der Regel über die Zeit nicht ändert (wenn man von Restauration, Einsargung, unbeabsichtigter Beschädigung usw. mal absieht).
Wenn man hier bei einem Verkauf Gewinn machen will, dann geht das doch eigentlich nur, wenn die Preise aufgrund gestiegener Nachfrage derart in die Höhe gehen, dass sie auch noch die Transaktionskosten (Aufgeld, Porto, Zoll usw.) abdecken. Und das tun sie aber nicht immer :? .

Gruß

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von didius » Mi 12.07.23 17:24

Amentia hat geschrieben:
Mi 12.07.23 14:12
Denn Gewinn oder Verlust macht man im Einkauf!
Genau so ist es. Der Sammler macht schlussendlich eher Verlust, da er häufig zu teuer einkauft - rein wirtschaftlich betrachtet.

Händler haben untereinander in den Auktionen sicherlich auch Sonderkonditionen, aber die müssen halt aufpassen nicht zu teuer einzukaufen, sonst bleibt am Ende nix hängen. Vielleicht bleiben so überteuerte Stücke aber auch absichtlich liegen, weil sie in den Büchern entsprechend hoch bewertet sind und gewissermaßen die Kedite bei der Bank absichern.

Nur so eine Überlegung.

didius

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von prieure.de.sion » Mi 12.07.23 17:50

Vorweg - ja als Händler kann man je nach Auktionshaus bestimmte Konditionen verhandeln (oder auch nicht) um nicht den "normalen" Aufpreis bezahlen zu müssen. Das ist aber meist individuell.

Zum Thema selbst, kann nur für mich sprechen - nicht welche Beweggründe andere Händler / Auktionshäuser haben.

#1 Der Einlieferer hat es nicht eilig mit dem Geld, noch muss er verkaufen. Solche Einlieferer habe ich auch. Der Besitzer hat einen bestimmten Preis im Kopf - natürlich kann man ihm sagen "das wird schwer um den Preis die Münze zu verkaufen" - aber am Ende, wenn er auf den Preis besteht, dann ist das eben so. Manche Einlieferer ist es egal, wenn die Münze nach Monaten oder Jahren nicht verkauft wird. Sie sind bereit eine Münze her zu geben, aber nur zu einem Preis X - ansonsten eben nicht.

#2 Auch manch Händler muss nicht alles unbedingt raus hauen was geht, manche haben einen sehr langen Geduldsfaden und lassen eine Münze eben auch 5 Jahre "im Laden" liegen. Ich hatte auch schon versucht bei Händlern mit Preisvorschlägen durch zu kommen, wo man gesehen hat, dass die Münze schon seit Jahren im Store gelistet ist - dennoch wurde meine Preisanfrage abgelehnt. Der Händler wird sich denken - irgendwann kommt der passende Sammler, dem die Münze zu dem Preis gefällt und der wird sie nehmen.

#3 Und ja - das gibt es tatsächlich "Bindungsverlust". Ich selbst habe bei mir Münzen, die ich ungerne verkaufen möchte und daher haben die tatsächlich einen recht hohen Preis. Verkaufe ich diese nicht - ist es mir auch egal - kauft jemand doch, dann ist das für mich das Schmerzensgeld. Dann tut mir das wirklich "weh", dass die Münze nicht mehr bei mir ist - lasse mir das dann aber wenigstens bezahlen. Verkauft sich die Münze nicht - ist mir das nicht unrecht. Preisverhandlungen wären bei den Exemplaren bei mir auch völlig nutzlos.

Wem das "komisch" vorkommt - sowas trifft man eben sehr oft bei "Liebhaber Stücken" - nicht nur bei Münzen. Gibt - als Beispiel - ja auch Personen die einen PKW herrichten und veredelnd und am Ende in den eigentlichen Wert zum Zubehör, der Arbeit etc auch das Herzblut finanziell rein rechnen und so der Wagen mehr kostet, als er aktuell wirklich wert wäre - und verkauft wird nur, wenn der Käufer bereit ist den "Herzblut-Aufpreis" mit zu bezahlen.

Aber wir leben in einem freien Land. Jeder kann sich über aktuelle Marktpreise informieren. Auch bei unserem Hobby handelt es sich um Sammlermünzen - die Münzen werden ja bereits über dem eigentlichen Materialwert verkauft - sprich selbst bei "moderaten normalen" Preisen steckt ja bereits bis zu 95% rein "Luftwert" in einem Münzen-Verkaufswert (Seltenheit, Pedigree, Emotionen... etc). Wenn also ein Einlieferer oder Händler eine Münze etwas teurer macht mit der Überlegung "ja aber die Münze ist mir teuer und lieb, die gebe ich nur her, wenn jemand X bezahlt" - ist das nicht verwerflich. Der "Aufschlag" ist nicht schlechter oder besser als ein Aufschlag für ein bestimmtes Pedigree etc.

Aber nochmals - freies Land - jeder kann sich informieren über die aktuellen Marktpreise - gefällt einem der Preis nicht - links liegen lassen. Niemand wird gezwungen ein Angebot anzunehmen. Und niemand ist darauf angewiesen bestimmte Angebote anzunehmen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor prieure.de.sion für den Beitrag:
kc (Fr 14.07.23 23:02)
Veritas? Quid est veritas?

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Altamura2 » Mi 12.07.23 18:34

didius hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:24
... Der Sammler macht schlussendlich eher Verlust, da er häufig zu teuer einkauft ...
Und was bitte ist "zu teuer"? Woran bemisst sich das, was wäre denn ein "richtiger" Preis, der nicht zu teuer ist?
didius hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:24
... bleiben so überteuerte Stücke aber auch absichtlich liegen, weil sie in den Büchern entsprechend hoch bewertet sind und gewissermaßen die Kedite bei der Bank absichern. ...
Das wäre natürlich ein Argument, daran hatte ich nicht gedacht.
Dafür müsste ich eine Münze aber nicht anbieten und könnte mir den Aufwand dafür sparen :D .

Gruß

Altamura

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Altamura2 » Mi 12.07.23 18:50

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:50
... Zum Thema selbst, ...
Das ist ja alles richtig, aber meist kein wirtschaftliches Handeln. Wenn man mit dem Erlös aus dem Münzenhandel die Miete bezahlen und die Mäuler seiner Lieben stopfen muss, dann wird das damit schwer :? .
prieure.de.sion hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:50
... aber am Ende, wenn er auf den Preis besteht, dann ist das eben so. ...
Bei BAC, meinem Beispiel von oben, steht unter "Hinweise für Einlieferer " der Satz "Zu hoch angesetzte Limite werden nicht akzeptiert." :D :
https://bacnumismatics.com/info
prieure.de.sion hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:50
... selbst bei "moderaten normalen" Preisen steckt ja bereits bis zu 95% rein "Luftwert" in einem Münzen-Verkaufswert (Seltenheit, Pedigree, Emotionen... etc) ...
Was meinst Du denn jetzt damit 8O ? Preise richten sich in einer Marktwirtschaft nach Angebot und Nachfrage, das ist bei einem Hammer genauso wie bei einem Picasso :D . Ob die Nachfrage aufgrund von Nützlichkeitsüberlegungen (Hammer) oder weniger konkreten Motiven (Picasso) entsteht, ist dabei doch sekundär.

Gruß

Altamura

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Numis-Student » Mi 12.07.23 19:47

Altamura2 hat geschrieben:
Mi 12.07.23 12:01
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Mi 12.07.23 10:08
... Evtl. hat der Einlieferer gesagt ...
Das mag ja sein, aber nach fünf Jahren könnte man denen mal sagen, dass das so nichts mehr wird :? . Ein vernünftiges Auktionshaus tut so etwas :D .

Gruß

Altamura
Also wir sagen den Kunden schon bei der Einlieferung, was in etwa zu erreichen ist. Und wenn der Kunde ganz andere Vorstellungen hat, redet man darüber: Entweder nimmt er das Stück wieder mit, oder man probiert es einmal mit seinem Startpreis: Wenn es sich verkauft, gut. Ansonsten: stark reduziert nochmal anbieten, oder zurück. Aber sicher nicht jahrelang immer und immer wieder mit dem gleichen Preis unverkäuflich weiter anbieten.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von didius » Mi 12.07.23 19:59

Altamura2 hat geschrieben:
Mi 12.07.23 18:34

Und was bitte ist "zu teuer"? Woran bemisst sich das, was wäre denn ein "richtiger" Preis, der nicht zu teuer ist?
Gruß

Altamura
Hi Altamura, das fühlt sich jetzt aber ein bisschen wie absichtlich falsch verstanden an.

Ich hab doch - rein wirtschaftlich- dazu geschrieben.
Wenn ich als Sammler mehr biete als alle anderen, weil ich ein Stück unbedingt haben will, dann kalkulieren ich ein, das ich bei einem Wiederverkauf zumindest die Nebenkosten nicht mehr wieder rein bekomme.

Ist mir aber egal, weil ich will ja behalten und nicht verkaufen :D

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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Numis-Student » Mi 12.07.23 20:06

Altamura2 hat geschrieben:
Mi 12.07.23 15:41
Wenn das immer so laufen würde, wie von Dir geschildert, dann müsste sich der Preis einer Münze bei jedem Durchlauf durch eine Auktion um mindestens 30 bis 50% erhöhen. Nach meiner Beobachtung tut es das aber oft nicht.


Mein Verdacht ist, dass das Geld, das da vernichtet wird, meist von den Verkäufern bezahlt wird (z.B. von Erben, die eine Sammlung verflüssigen wollen, die sie nicht selbst zusammengetragen haben) :? .

Das ist aber ein interessantes Thema. Außer dem Kunst- und Antiquitätnmarkt (und vielleicht dem Mark für unbebaute Immobilien) fällt mir jetzt kein Bereich ein, in dem auch Dinge verkauft werden, deren materieller Zustand sich in der Regel über die Zeit nicht ändert (wenn man von Restauration, Einsargung, unbeabsichtigter Beschädigung usw. mal absieht).
Wenn man hier bei einem Verkauf Gewinn machen will, dann geht das doch eigentlich nur, wenn die Preise aufgrund gestiegener Nachfrage derart in die Höhe gehen, dass sie auch noch die Transaktionskosten (Aufgeld, Porto, Zoll usw.) abdecken. Und das tun sie aber nicht immer :? .

Gruß

Altamura
Wenn ein Sammler in den 70ern, 80ern und 90ern gesammelt hat, ausserdem mit entsprechendem (wachsenden) Wissen gekauft hat, ist die Wertentwicklung oft genug bei 30-50%, manchmal auch darüber (und natürlich auch manchmal deutlich darunter, wenn Funde aufgetaucht sind, sich die "Mode" bei Sammlern verändert hat...).

Die Erben haben erstens kein Geld ausgegeben, und bekommen in der Regel über eine Auktion deutlich mehr, als wenn sie dieselben Münzen ohne Fachwissen bei ebay einstellen, auf dem Flohmarkt verscherbeln oder zum Edelmetallankäufer oder zur Schmelze tragen (keine konstruierten Beispiele, haben wir immer wieder, dass Kunden von der Schmelze weggeschickt / zu uns geschickt werden mit alten Talern, oder anrufen, ob das bei uns überhaupt Sinn macht oder sie zur Schmelze gehen sollen).

Ausser Kunst, Antiquitäten und Baugrundstücken passt das zB auch auf den ganzen Rohstoffbereich, vom Goldbarren bis zur Tonne Kupferschrott oder Bausand. ;-)

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Numis-Student » Mi 12.07.23 20:12

didius hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:24

Genau so ist es. Der Sammler macht schlussendlich eher Verlust, da er häufig zu teuer einkauft - rein wirtschaftlich betrachtet.
Dem möchte ich deutlich widersprechen, über längere Zeiträume, mit wachsendem Wissen und mit den sich bietenden Schnäppchen kauft man eigentlich immer "gut" (also so, dass man mindestens seinen Einkaufspreis wieder bekommt, oft auch mehr).
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Angst vor Bindungsverlust?

Beitrag von Numis-Student » Mi 12.07.23 20:24

Altamura2 hat geschrieben:
Mi 12.07.23 18:50
prieure.de.sion hat geschrieben:
Mi 12.07.23 17:50
... Zum Thema selbst, ...
Das ist ja alles richtig, aber meist kein wirtschaftliches Handeln. Wenn man mit dem Erlös aus dem Münzenhandel die Miete bezahlen und die Mäuler seiner Lieben stopfen muss, dann wird das damit schwer :? .
Das gibt es bei Händlern mit Sammelleidenschaft aber immer wieder, dass es "Lieblingsstücke" gibt, die dann nur mit Schutzpreis angeboten werden.
Als Auktionshaus hat man ja nur andere Voraussetzungen, da ist nur eine verkaufte Münze ein "Erfolg", liegen gebliebene Stücke sind im Idealfall nur im niedrigen Prozentsatz vorhanden.

MR
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