Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Griechische Münzen des Altertums

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Homer J. Simpson
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Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 23.03.24 01:22

Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung? Vor der Frage stehe ich hier etwas wie der Ochs vorm Berg.

https://www.biddr.com/auctions/demos/br ... &l=5241661

Die Münze sieht in Stil und von den Oberflächen nicht aus wie irgendwelche mir bekannte Fälschungen; die teils konturbetonte Zeichnung des Kopfes ist ungewöhnlich, aber zu den Zeiten, da Männer auf Münzen noch spitze Bärte haben, gibt's das schon mal. Wie ja in dieser frühen Zeit die örtlichen Stile weit auseinandergehen. Was meint Ihr Griechenfreunde, -sammler und -experten?

Homer
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Zwerg
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Re: Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Beitrag von Zwerg » Sa 23.03.24 02:56

Link funzt nicht!
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Re: Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Beitrag von Antikensammler » Sa 23.03.24 03:16

Zwerg hat geschrieben:
Sa 23.03.24 02:56
Link funzt nicht!
Bei mir funktioniert der Link....
Aber zur Münze konnte ich noch nichts Vergleichbares finden.
Wenn dann würde ich die Münze vom Design des Kopfes /Bartes am ehesten in die Ecke Philistia / Palestina verorten...
Aber vom Gewicht her passt das ganze auch nicht so wirklich...

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Re: Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Beitrag von Numis-Student » Sa 23.03.24 07:16

Gefühlsmäßig würde ich von einer alten Münze ausgehen, auch wenn ich zur Bestimmung nichts beitragen kann.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Beitrag von Atalaya » Sa 23.03.24 07:32

Rein stilistisch kommt sie mir unverdächtig vor. Das ist ein spätarchaischer, etwas provinzieller Kopf. Auf Zypern gibt es zB in der Plastik gern so Bärte, aber sie könnte natürlich ganz woanders herkommen. Und natürlich kann auch jemand den Stempel nachgemacht haben.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
Ferdinand Gregorovius, 1853

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Re: Unbekannte Drachme oder moderne Phantasieprägung?

Beitrag von Altamura2 » Sa 23.03.24 08:36

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Sa 23.03.24 01:22
... Was meint Ihr Griechenfreunde, -sammler und -experten? ...
Mir gefällt das Teil eher nicht :? .
  • Die Münze stammt aus dem Teil der Auktion ("Kawas Collection"), aus dem schon mehrere Stücke zurückgezogen wurden.
  • Das Gewicht ist, wie schon erwähnt, mit 4,44 g seltsam und irgendwie zu schwer.
  • Auf dem Avers ist zwischen etwa acht und zwei Uhr die Kante zwischen dem Rand und der Münzfläche ziemlisch scharf, im Gegensatz zum Rest der Münze, die sonst etwas zerknittert aussieht.
  • Den Stil halte ich auch für seltsam. Nase und Ohr sind eher als Linien gestaltet, der Rest flächig, was eine seltsame Kombination ergibt.
  • Der windmühlenflügelförmige Revers scheint mir zeitlich nicht ganz zum Avers zu passen (hab' ich jetzt aber im Detail nicht geprüft :? ).
Jeder Punkt für sich alleine wäre jetzt nicht entscheidend, aber alle zusammen wecken mein Misstrauen :| . Das reicht dann aus, dass ich dem auch nicht weiter nachgehe. (Da kann man sich dann auch schon mal täuschen, aber vermutlich nicht oft 8) .)

Gruß

Altamura

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