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Römer oder Grieche ?

Verfasst: Sa 14.08.04 14:27
von pavlidios
Hallo ,
wer kann hier bitte etwas erkennen ?
Handelt es sich hier um eine römische oder hellenische Münze ?

Durchmesser 1,6 cm
Metall: Silber

Danke
pavlidios

Verfasst: Sa 14.08.04 20:02
von Karsten
Ein Denar der Römischen Republik, leider läßt sich die Schrift unter der Biga nur schwer entziffern. Solltest Du beim Original mehr erkennen können, dann her damit und ich werde mal sehen was sich noch machen lässt.

PS: Auch Vermutungen können weiterhelfen.

Gruß,
Karsten

Verfasst: Sa 14.08.04 20:37
von Karsten
Cn. Cornelius Lentulus Clodianus

Denar, 88 v.Chr., Rom

AV: Marsbüste mit korintischem Helm, Schwertgurt und Lanze in Rückenansicht

RV: Victoria mit Kranz in Biga, im Abschnitt CN LENTVL

Albert: 1205, Cr. 345/1, Sear 245

Verfasst: Sa 14.08.04 21:58
von pavlidios
Danke ist das mindeste was ich sagen kann
:-)
pavlidios

Verfasst: So 15.08.04 00:19
von Karsten
Laut Albert war der Münzmeister einer der Konsuln aus dem Jahre 72 (v.Chr) wo er in Verbindung mit den Sklavenaufständen gebracht wird - Spartakus -.

Quelle: http://www.web-der-weltgeschichte.de/Caesar_4.html

Im Jahre 72 kam es offenbar zum Streit im Sklavenlager, was uns zu der Frage bringt, aus welchen Völkern sich das Heer des Spartakus wohl zusammensetzte. Inzwischen war es gewaltig angewachsen, manche antike Quellen sprechen von bis zu 200.000 Mann, was aber wahrscheinlich übertrieben ist (allein die Versorgung wäre sicher unmöglich gewesen). Anerkannt ist die Zahl von ca. 70.000 Sklaven, wobei dies allerdings auch nicht stimmen muss. Die großen Sklavenschübe nach Italien hatten nach dem siegreichen Ende des 2. Punischen Krieges begonnen (das lag schon fast anderthalb Jahrhunderte zurück). In den letzten Jahrzehnten waren es vor allem Griechen und Kleinasiaten (nach dem Ende der ersten beiden Mithridatischen Kriege) gewesen, die man als Sklaven nach Rom gebracht hatte. Auch Kelten aus Gallien und andere nordische Barbaren kamen in gewaltigen Kontingenten nach Italien (so zum Beispiel die von Marius geschlagenen Kimbern, Teutonen und Allobroger). Aus eben diesen Völkern dürfte sich auch das Heer des Spartakus zusammengesetzt haben, und zwischen denen kam es nun zu Spannungen.

Gerade die Kelten drängten darauf, die unter Druck geratenen Römer weiter anzugreifen und im eigenen Lande zu bekämpfen. Sie waren fanatische Krieger, nur auf Kampf und Rache aus, und deshalb hatten sich etwa zehntausend von ihnen unter dem Krixos von der Hauptarmee getrennt. Dieser Kelte war offenbar schon vorher ein Freund und Unterführer des Spartakus gewesen, aber ebenso wie viele seiner Landsleute mit dem Plan unzufrieden, einfach aus Italien zu fliehen (der zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch bestanden haben dürfte).

Rom nahm den Aufstand endlich ernst und fuhr schwerere Geschütze auf. Die Konsuln Cornelius Lentulus Clodianus und L. Gellius Poplicola wurden mit je zwei Legionen gegen die Sklaven ins Feld geschickt. Gellius' Unterführer Proprätor Q. Arrius verlor am Mons Garganos ein Scharmützel gegen die Kelten des Krixos. Diese allerdings nutzten ihren Sieg nicht, sondern betranken sich sinnlos im eroberten römischen Lager. Arrius kehrte zurück und rieb die betrunkenen Kelten fast völlig auf.

Verfasst: Di 17.08.04 09:39
von pavlidios
Danke sehr,
für die tolle Hinweise.
Da ich die Münze angeboten bekommen habe,
wollte ich bitte wissen was man dafür höchstens
zahlen sollte.
Gibt es irgendwelche konkrete Preivorstellungn hierfür ??

Danke nochmals
pavlidios
:angel:

Verfasst: Di 17.08.04 10:35
von Karsten
nun ja, bei wildwinds gibt es ein besseres Exemplar, das anscheinend fuer 24 $ den Besitzer gewechselt hat. Das Avers ist akzeptabel, das Revers - ohne Worte -. Diese Muenze wuerde ihren Weg in meine Sammlung nur dann finden wenn ich sie selber gefunden haette.

Zum Vergleich: http://www.wildwinds.com/coins/sear5/s0254.html, so sollte die Muenze im Idealfall aussehen. Hier kommen wir in den Bereich von 100 Euro und mehr.

Davon ausgehend das durch die Aufnahme des Bildes / Scans eine leichte Verfaelschung der Qualitaet dieser Muenze entstanden ist, maximal 5 - 10 Euro (inkl. Porto) oder besser gar nichts.