Numismatikforum

Hallo,
gerade habe ich eine Münze in meinem Nähkästchen gefunden, wurde neugierig und habe auf der Suche "Euch" gefunden. Deshalb hier eine weitere Frage nach der Bestimmung der Münze (ca. 4 cm Durchmesser). Sieht nach Silber aus.
Soweit ich es lesen kann steht darauf:

BURG . CO . TIR - 1780 . X ARCHID . AVST . DUX (auf der Seite mit dem Wappen)

S.F. R . IMP . HU . BO . REG M.THERESIA . D . G (Kopfseite)



Ich kann mich erinnern, dass mir diese Münze meine Mutter vor ca. 38 Jahren auf der "Volksbank" gekauft hat. Sonst weiss ich Nichts davon. Ich habe sie die ganze Zeit in meinem Nähkästchen aufbewahrt. Die Münze sieht irgendwie toll aus und ich denke, dass sie zu schön ist, um weiterhin im Dunkeln zu verbringen.
Vielleicht hat jemand interesse daran. Vorher möchte ich natürlich wissen, was es mir ihr auf sich hat. Vielleicht hat sie eine tolle Geschichte.

Wer kann es mir erzählen???

Schöne Grüße aus Ravensburg[/url][/quote]

Hallo Ruben!

"Einfaches" Bankensilber!

Hallo Payler,

besten Dank für die schnelle und leider ernüchternde Antwort. Dann hat die Münze also weder einen Wert noch eine schöne Geschichte. Schade!

Schönen Gruß

Nun ja, die Vorlage für dieses Bankensilber hat schon eine interessante Geschichte: www.theresia.name

payler hat geschrieben:Hallo Ruben!

"Einfaches" Bankensilber!

Aber aber Herr payler. Auch diese Münze hat, wenn auch nachgeprägt und nur Silberwert, eine sehr interessante und amüsante Historie.

Gruss in das weitgehend schneefreie Österreich aus dem absolut schneefreien Sachsenland !

investans hat geschrieben:

payler hat geschrieben:Hallo Ruben!

"Einfaches" Bankensilber!

Aber aber Herr payler. Auch diese Münze hat, wenn auch nachgeprägt und nur Silberwert, eine sehr interessante und amüsante Historie.

Gruss in das weitgehend schneefreie Österreich aus dem absolut schneefreien Sachsenland !

Lieber Herr investans!

Es ist mir eine grosse Freude von Dir zu lesen!

Ich hoffe deine Abwesenheit hat keine schlimme Ursache!

payler hat geschrieben:
Lieber Herr investans!

Es ist mir eine grosse Freude von Dir zu lesen!

Ich hoffe deine Abwesenheit hat keine schlimme Ursache!

Lieber Herr payler,

auch ich bin sehr erfreut.
Nun, eine schlimme Ursache hatte meine Abwesenheit nicht, aber das Leben bringt halt diese und jene Unwägbarkeit mit sich.
Man hört (und vielleicht sogar sieht, was noch schöner wäre) sich nun sicher öfter.

Lieber Herr investans!

Das erfreut!

Hallo payler, hallo investans,
das ist ja schön, dass Sie beide sich aufgrund meines Themas offensichtlich so schön unterhalten (schreibenderweise) können.... aber wie ist es nun mit der angedeuteten Geschichte "meiner" Münze. Vielleicht lassen Sie beide mal einige Sätze hierüber los???

Schöne Grüße aus Ravensburg

Ausserdem: es schneit, es schneit !!!

Rubens, da oben hatte schon jemand einen link gepostet. - Die Epiphanie, anders kann man das gar nicht nennen, von Investans löst halt Freude aus, bitte um Verständnis. Grüße, KarlAntonMartini

Ruben hat geschrieben:Hallo payler, hallo investans,
das ist ja schön, dass Sie beide sich aufgrund meines Themas offensichtlich so schön unterhalten (schreibenderweise) können.... aber wie ist es nun mit der angedeuteten Geschichte "meiner" Münze. Vielleicht lassen Sie beide mal einige Sätze hierüber los???

Schöne Grüße aus Ravensburg

Ausserdem: es schneit, es schneit !!!

Nun, dem Manne kann (sehr gern !) geholfen werden. - Los geht's:

Der Maria Theresia Taler 1780 ist wahrscheinlich die berühmteste und bekannteste Münze der Welt.
Die ersten Taler mit dem Bildnis Maria Theresias wurden schon 1741 geprägt, hatten jedoch ursprünglich wechselndes Aussehen. Ab 1765, nach dem Tod Ihres Mannes, wurde der Taler mit Witwenschleier geprägt. Nach dem Tod von Maria Theresia wurde der Taler mit gleichbleibender Jahreszahl 1780 bis heute nachgeprägt.

In Österreich war der Taler bis zum 31. Oktober 1858 ein gesetzliches Zahlungsmittel. Bis etwa zum Ende des zweiten Weltkrieges galt der Taler als anerkanntes Zahlungsmittel in grossen Teilen Afrikas. Das Verbreitungsgebiet reichte vom westlichen Nordafrika über den Sudan, Äthiopien, Somalia, Kenia bis in die Küstengebiete Tansanias, vom gesamten asiatisch-islamischen Raum bis in Teile Indiens.

Vor allem bei älteren Prägungen bis ca. 1850 zeigt fast jedes Exemplar minimale Unterschiede. Beispielsweise ergab eine Untersuchung von mehr als 20 Exemplaren einer frühen Prägung von Venedig (1817-33), dass fast alle Exemplare von unterschiedlichen Stempeln stammen. Diese Unterschiede können von Experten zur Bestimmung des Prägeortes und des Prägezeitraums benutzt werden.

In der Literatur wird oft behauptet, dass der Maria Theresia Taler seit 1780 mit unverändertem Münzbild nachgeprägt wurde. Tatsächlich ist das jedoch erst seit ca. 1850 der Fall. Die Behauptung führt leider dazu, dass viele Sammler - und manchmal auch Händler - Stücke mit Nutzungsspuren für mögliche Originale halten. Manchmal werden solche Stücke auch tatsächlich als 'Originalprägung' verkauft. In Original und Nachprägung finden Sie zur Verdeutlichung der Unterschiede zwei Prägungen von 1780 (Wien), um 1781 (Günzburg), und eine moderne Nachprägung.
Insgesamt gibt es zwischen 100 und 150 deutlich identifizierbare Varianten, sowie unzählige Varianten mit kleinen Unterschieden.

Super lieber Herr investans!

Hier noch ergänzend ein sehr schöner Artikel im Numispedia vom MT-Papst Hafner Walter:

http://www.numispedia.de/Maria-Theresien-Taler

Ich habe mir mittlerweile auch den Links angeschaut und sogar meine Münze in der Übersicht gefunden.

Vielen Dank an Alle, die hierzu geschrieben haben.