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Hilfe bei der Beurteilung einiger Münzen gesucht

Verfasst: Fr 19.12.08 16:51
von george66
Guten Tag liebe Leute,
da ich selber als „Fachmann“ in einem anderen Forum mitmache (Thema Wein), kenne ich diese Mails von komplett Ahnungslosen, die um die Hilfe bei der Beurteilung des Wertes einer Sache bitten, nur zu gut.
Ist immer etwas peinlich, aber was solls :-)
Mein Fall ist wie folgt gelagert.
Ich habe von meiner Oma eine Sammlung Goldmünzen (20 Stk.) geerbt, deren Wert ich aber auch nicht im Geringsten einzuschätzen weiß.
Ich möchte sie eigentlich nicht behalten, zu Münzen habe ich keinen Bezug und sie einfach nur im Banksafe einzuschließen, obwohl andere Leute eventuell Freude dran haben, erscheint mir auch nicht sehr sinnvoll.
Ich habe die Münzen auf eine Briefwaage gelegt und ca. 96 Gramm gewogen.
Jetzt könnte man sie natürlich einfach als Gold verkaufen. Das erscheint mir etwas schade und irgendwann erfährt man noch, dass sie eventuell mehr Wert gewesen wären.
Jetzt aber zum Thema:
Die Münzen wurden in den 70ger und frühen 80ger Jahren in Österreich gekauft und sind absolut neuwertig.
Es sind nicht alle von der gleichen Sorte, aber auf einer Reihe von Münzen steht zum Beispiel:
1915 .- FRANC IOS IDS
Austriae Imperator - Hungar/Bohem/Gal. LOD ILL REX A.A

Ehe ich mir jetzt die Mühe mache, jede einzelne Münze abzuschreiben/ zu fotografieren:
Kann mir jemand sagen, ob sich dieser Aufwand lohnt, oder reichen dazu die Angaben nicht aus?
Oder sagt ihr: Alles Quatsch, geldmäßig betrachtet kann man das Zeug gleich zum Juwelier bringen?
Vielen Dank schon mal für die Hilfe

Verfasst: Fr 19.12.08 17:18
von Dietemann
Grundsätzlich sieht das nach Anlagegold aus, der richtig Ansprechpartner dafür ist die Bank und weniger der Juwelier.

Grobe Preise erhälst Du z.B. bei ebay.

Ohne Bilder (max. 85 k aber mit mindestens 600 dpi) kann der Erhaltungszustand nicht eingeschätzt werden, der aber für einen Sammler wichtig ist.

Bei Deinem Posten könnte sich auch ein Auktionshaus lohnen.

Oder Du wartest noch ein bißchen, es gibt einige sehr goldliebende Sammler hier im Forum :wink:

Gruß Dietemann

Verfasst: So 21.12.08 14:56
von george66
Dietemann hat geschrieben:Grundsätzlich sieht das nach Anlagegold aus, der richtig Ansprechpartner dafür ist die Bank und weniger der Juwelier.
Ich merk schon, ich bin total kompetent :-(
Was ist denn bitte in einem Satz Anlagegold? Weglegen und nicht verkaufen?


Dietemann hat geschrieben:Ohne Bilder (max. 85 k aber mit mindestens 600 dpi) kann der Erhaltungszustand nicht eingeschätzt werden, der aber für einen Sammler wichtig ist. .
Dazu kann ich immerhin was Konkretes sagen: Die Münzen haben bis dato vielleicht 5 Leute in der Hand gehabt. Absolut neuwertig, waren bis jetzt immer in einer Verpackung im Banktresor.

Gruß Georg

Verfasst: So 21.12.08 17:00
von klosterschueler
Hallo george66!

Anlagegold bedeutet, dass es ein Stückerl Gold ist, dass man zum Zweck der Geldanlage besitzt/ausgibt, also eine Bestimmte Menge Gold. Und damit's hübscher aussieht prägt man daraus eine Münze. Gut nachzulesen unter http://www.austrian-mint.at/historische_schatz?l=dee
Mehr als den Goldwert haben diese Stücke üblicherweise nicht.
Ob verkaufen oder nicht müsstest du allerdings selber entscheiden ;-)

Ich geh jetzt mal davon aus, dass es sich um die auf der Webseite aufgeführten Prägungen handelt. Wenn du etwas anderes vermutest, würden wir uns über ein Bildchen sehr freuen, dann es gibt hier für alle arten von Münzen Experten, die dir bestimmt etwas dazu sagen können.

lg
Klosterschüler

Verfasst: Mo 22.12.08 14:30
von george66
Dietemann hat geschrieben:
Ohne Bilder (max. 85 k aber mit mindestens 600 dpi) kann der Erhaltungszustand nicht eingeschätzt werden, der aber für einen Sammler wichtig ist.
Hallo,
ich habe mal beide Seiten der Münzen eingescannt und als Attachmentz an diesen Beitrag gehängt.
Wie das genau funktioniert, habe ich bis dato noch nicht verstanden, mal sehen, was dabei raus kommt.

Verfasst: Mo 22.12.08 15:24
von Rambo
Es handelt sich hier um Anlagemünzen bzw. um offizielle Nachprägungen aus Österreich, im einzelnen sind es:

14 x 1 Dukat 3,49 g 986er Gold
2 x 20 Kronen 6,775 g 900er Gold
3 x 10 Kronen 3,387 g 900er Gold
1 x 4 Dukaten 13,964 g 986er Gold

Die Münzen werden zum Goldpreis gehandelt z.Z. etwa 19 Euro pro Gramm Feingold.

mfg

Verfasst: Di 23.12.08 03:14
von soggi
Zur Zeit liegt der Spot bei 19,44 EUR (g) bzw. 604,58 (Unze, = 31,1 g). Falls man sowas verkaufen will, am besten über ebay oder das Forum von Goldseiten.de, da bekommt man eigentlich immer den Spot-Preis (nicht Spottpreis :D). Bei der Bank oder beim Juwelier würdest du einiges einbüßen.

Verfasst: Di 23.12.08 08:46
von george66
Erst mal vielen dank für die prompten und hilfreichen Antworten zu diesem Thema!
Jetzt hätte ich noch einmal eine allgemeine Frage:
Wenn ich jetzt diese Münzen an jemanden verkaufe, so gibt es ja wahrscheinlich unter den Numismatikern so bestimmte Gepflogenheiten, wie so etwas gehandhabt wird.
Wie sieht es aus mit Zahlungsmodalitäten und wie versendet man so etwas Wertvolles am besten?
Da möchte ich ja auch nicht gerade das Rad neu erfinden.

Verfasst: Di 23.12.08 09:46
von Donk
Ich habe Interesse an einigen deiner Münzen, wenn du mir einen guten Preis machst ;)
Ich schick dir ne PN.
Zahlung üblicherweise per Vorkasse, da man sich aber nicht kennt ist ein vorangehendes Telefongespräch ganz hilfreich :D
Wenn wir im Goldseitenforum was verschicken, dann meist per DHL Paket.
Ein Riesenpaket für einige wenige Münzen sieht immer gut aus, am besten noch ein altes Buch mit rein oder sowas, dann denkt niemand, dass man Münzen verschickt.
Wirklich versichert ist man per DWL, oder wie das heisst, da zahlt man aber 17 oder 19 Euro, bei kleineren Beträgen, bis 400 oder 500 Euro ist das aber genau das Geld was man versucht eben einzusparen.Das Allerbeste ist natürlich Selbstabholung bei einer netten Tasse Kaffee :D :D

Und noch zuletzt:
Numismatiker interessieren sich für diese Münzen so gut wie garnicht, da es reine Anlagemünzen sind.
Die 10 und 20 Corona wurden entweder 1915 Nachgeprägt, als Anlagemünzen eben, oder sie sind original, dann aber fast alle Jahrgänge in so hohen Stückzahlen geprägt, dass sie halt wieder nur der Anlage dienen.
Sowohl die einer Dukaten, als auch die 4er Dukaten sind reine Nachprägungen von 1915, offizielle Nachprägungen zwar, aber ausschließlich als Anlage gedacht.

Verfasst: Di 23.12.08 20:55
von supershine
Hallo,

der Hinweis von Soggi aufs http://www.goldseitenforum.de/index.php ... boardID=37
ist gut, habe selbst einige Male dort ge-, verkauft und getauscht.

Nicht selten wird der Preis anhand des Mittelkurses von Ankaufs- und Verkaufspreisen bekannter Anbieter (zb ProAurum) angesetzt.
Verhandeln muß dann jeder selbst. Viele Händlerangebote natürlich.
Aber auch viele Private, die fair zahlen, weil bei I-Pay auch gerne mal teurer.

zB 10 Corona kriegt man dort zZ für 60-62€ los

Mein Flohmarkt-Tip: teurer anfangen, billiger kann man immer werden
Mein Flohmarkt-Tip2: große Flohmärkte sind besser als kleine :wink:

Gruß