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Burg Friedberg - Halber Batzen 1575
Verfasst: Do 11.08.05 22:42
von Valentius
Hallo!
Heute habe ich nach langer Pause wieder einmal eine ältere Silbermünze gefunden.
Bestimmt habe ich sie mir grob schon anhand des Internets, aber einige Fragen bleiben:
1) Wofür steht das DEC in der Legende "MAX IMP AVG P F DEC" auf der VS? Außerdem bilde ich mir ein, auf meiner Münze "MAXZ IMP ..." zu lesen, was ja auch zu Maximilian II. passen würde.
2) Ist das eine seltenere Münze? Ich würde sie nie verkaufen wollen, aber welchen Erhaltungszustand würdet ihr ihr geben und was für einen Wert hätte sie theoretisch?
3) Handelt es sich um Silber von hohem Gehalt?
Danke vielmals,
Valentius
Verfasst: Fr 12.08.05 09:40
von Valentius
Wo ist das Bild geblieben?
Re: Burg Friedberg - Halber Batzen 1575
Verfasst: Fr 12.08.05 13:30
von wpmergel
Valentius hat geschrieben:Hallo!
1) Wofür steht das DEC in der Legende "MAX IMP AVG P F DEC" auf der VS? Außerdem bilde ich mir ein, auf meiner Münze "MAXZ IMP ..." zu lesen, was ja auch zu Maximilian II. passen würde.
Valentius
Meist wird P•F•DEC zu
Publicari
Fecit
Decreto erweitert. Es gibt lt Rentzmann zwar noch weitere mögliche Deutungen - allerdings führen Schlickeysen/Pallmann die Thaler der Grafen von Mansfeld von 1572-1574 ins Feld die PUB•FEC•DEC aufweisen. Deshalb scheint mir die o.a. Bedeutung logisch.
Verfasst: Fr 12.08.05 21:40
von friedberg
Hallo Valentius!
Also dann will ich mal.
Das gute Stück wurde geprägt unter: Burggraf Johann Oyger Brendel von Homburg 1570-1577, Zweikreuzer 1575, Lejeune 7, geprägt gleich bei mir um's Eck in der Reichsburg Friedberg.
zu 2: Wenn auch fast alle Friedberger Münzen eher selten sind so finden sich die Halbbatzen doch noch zahlreich an. Also leider nein.
Die Erhaltung würde ich persönlich als ss einstufen. Den Wert würde ich bei etwa 15 € bis 25 € sehen.
zu 3: Es sollte acht löthiges Silber sein. Oder auch 50% Silber.
Von diesem Lejeune 7 gibt es etwa 13 Varianten. Wobei ich leider wegen der schwächeren Rückseite Ihre Variante nicht genau zuordnen kann. Hierfür würde ich eine möglichst große unbearbeitete Aufnahme der Rückseite benötigen.
Anbei noch zwei Halbbatzen 1575 Lejeune 7e und 8a aus dem eigenen Bestand.
Bis dahin mit freundlichen Grüßen aus Friedberg/Hessen
Verfasst: Sa 20.08.05 14:27
von Valentius
Hallo friedberg!
Vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen.
Auch wenn ich mir durch den Verkauf der Münze kein neues Auto leisten kann, hat sie einen hohen inneren Wert für mich. Falls es dich interessiert, gefunden habe ich sie bei Ottensheim in Oberösterreich.
Eine bessere Aufnahme der Rückseite stelle ich ein, sobald ich wieder nach Hause komme.
Ist eigentlich der Jahrgang 1576 deutlich seltener oder zählt dieses Auktionshaus nur auf die Unerfahrenheit eventueller Käufer:
http://shop.doue.de/catalog/product_inf ... cts_id=267
Nochmals vielen Dank,
Valentius
Verfasst: Sa 20.08.05 18:52
von friedberg
Hallo Valentius!
Wenn man das Gebiet auf die Halbbatzen begrenzt dann sind die ersten beiden Jahrgänge 1573 und 1574 wohl noch als selten zu bezeichnen.
Bei den anderen Jahrgängen kommt es dann nur noch auf die Erhaltung an.
Die große Ausnahme wären hier noch die Klippenförmigen Halbbatzen da es davon nur wenige Exemplare gibt. Mir sind momentan 7 Stück bekannt.
Zu Ihrem link. Das Mecklenburgische Auktionshaus ist mir nicht bekannt. Wenn man dort der Meinung ist das gezeigte Stück in der Erhaltung für 125€ verkaufen zu können ... . Ich denke entweder es liegt dort einfach ein Fehler vor und die eins am Anfang der Summe ist nicht beabsichtigt oder man hat dort das Stück falsch eingeschätzt.
Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen aus Friedberg/Hessen