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Gelochte Münzen

Verfasst: Mo 19.06.06 13:56
von vMadai
Hallo miteinander!

Gelegentlich stößt man ja auf altdeutsche (und andere) Münzen, die jemand sauber gelocht und sich wohl um den Hals gehängt hat.
Wie beurteilt Ihr diese Beschädigung bei selteneren Stücken preismäßig.
Einen Erhaltungsgrad runter (so mache ich es meistens)? Oder noch tiefer fallen lassen?

Und wie denkt Ihr darüber bei türkischen Münzen?
Von alten Türken beispielsweise scheint es mir sehr schwierig, überhaupt ungelochte Exemplare zu finden, weil man die - wie mir neulich ein Türke erzählte - üblicherweise als Geschenk zur Geburt gelocht und mit einer Stecknadel an die Kleidung des Säuglings geheftet hat!

In Jerusalem begenete ich einem Jwelier, der haufenweise gelochte osmanische Münzen hatte und zu Schmuck verarbeitete, mir aber zu seinem Bedauern keine einzige ungelochte anbieten konnte. Hätte ich auch die gelochten nehmen sollen?

Gespannt auf Eure Meinung(en) grüßt Euch
Corbulo

Re: Gelochte Münzen

Verfasst: Mo 19.06.06 14:23
von wpmergel
Corbulo hat geschrieben:...
Oder noch tiefer fallen lassen?
...
noch tiefer

Verfasst: Mo 19.06.06 17:33
von Dietemann
Das Notgeld 5 Pf von Eschwege 1923 ist nur gelocht bekannt, entsprechend spielt das bei dem Preis keine Rolle (ist teurer als das 10 Pf Stück, da seltener).

Bei manchen Mittelaltermünzen wäre ich froh, ich hätte wenigstens ein gelochtes Exemplar.

Und wenn es keine ungelochten türkischen gibt, kannst Du dann nicht einfach mit gelochten anfangen und sie nach und nach austauschen, wenn Du gelochte findest? Oder waren die dafür zu teuer?

Gruß Dietemann

Verfasst: Fr 23.06.06 14:23
von Fridericus
Viele Händler machen es so: sie bestimme den Erhaltungsgrad so, als wäre die Münze ungelocht, und schreiben "gelocht" dazu. Je nachdem, wie schwerwiegend das Loch ist (zentriert, am Rand, großer Durchmesser, kleiner Durchmesser etc.) und wie selten die Münze ist (gelochte Massenware hat oftmals nur noch Materialwert!), muß man trotzdem Abschläge von bis zu 50 % rechnen.