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Frage zu Kreuzern aus Bayern

Verfasst: Mi 06.06.07 08:36
von silberfuchs
Ich habe zwei 1 Kreuzer aus Bayern entdeckt, einmal 1841 und einmal 1866.
Interessant sind sie nur für mich wenn sie zum Teil aus Silber sind, ich sammel keine Kupfermünzen.
Auf den Bilder sehen sie aus, als währen sie aus einer Silberlegierung.

Kann mir jemand von euch sagen ob Silber drin ist?

Im Vorraus vielen Dank!!!

Verfasst: Mi 06.06.07 08:48
von Privateer
Servus,

bei beiden handelt es sich um sog. Billonmünzen, also aus einer schlechten Silberlegierung. Sie sind also per definitionem sammelwürdig. :-)

Verfasst: Mi 06.06.07 17:39
von mfr
Hallo,
Billon ist sehr schmeichelhaft für eine Legierung die nur aus 187/1000er Silber besteht. ;)

Verfasst: Do 07.06.07 11:15
von Basil
Hallo Münzenfreund,

die Legierung Billon ist nicht genau definiert. Grundsätzlich verstand man unter Billon in früheren Zeiten eine Silberlegierung die neben Kupfer einen Silberanteil von weniger als 50% hatte. Man findet Münzen mit einem Silbergehalt von unterschiedlich 1-100% Silber. Nur zwischen 11 und 15% klafft eine Lücke. Die Manupulation mit dem Silbergehalt in Münzen ist eine endlose Betrugskette, die sich bis in die Antike zurückverfolgen läßt.Da die Kreuzer aus Bayern auch Silber enthalten (unterschiedlich wenig) bestehen sie also ehrlicherweise aus einer Kupferlegierung mit einem Hauch von Silber. Es klingt für das Volk natürlich besser von einer Silberlegierung zu sprechen.

Das gleiche Dilemma finden wir beim Gold. Es klingt für eine Frau auch besser ein Schmuckstück aus 333er Gold zu besitzen als ein solches aus 666er Silber. Letzteres wäre ehrlicher, aber schlecht zu verkaufen.

Gruß Basil

Verfasst: Do 07.06.07 12:22
von klosterschueler
Hallo Numismatikfreunde!

Hmmmm, heist 'Billonmünze' nicht 'Anlagemünze', d.h. man spekuliert irgendwie darauf, dass man Gold, Silber oder sonstwas in Münzform und nicht als Barren in der Hand hält?
Bei 187-Silber ist doch der Materialwert eher nebensächlich und man spekuliert eher, dass man das Ding als 'Münze' weiterverkauft?
Das im Mittelalter immer wieder Münzen eingezogen, eingeschmolzen und mit geringerem Silberanteil wieder ausgegeben wurden, ist doch eher eine andere Geschichte, oder?

Fragt sich euer
Klosterschüler

Verfasst: Do 07.06.07 12:41
von Chippi
Anlagemünzen sind Bullionmünzen, nicht Billonmünzen.

Gruß Chippi

Verfasst: Do 07.06.07 13:38
von Gast
Bullion ist nach meinem Kenntnisstand grundsätzlich ungemünztes Edelmetall in Barrenform. Bullionmünzen wären demnach ungemünzte Münzen.
Wir haben es nun Billon und Bullion zu tun, fehlt nur noch der Begriff Boullion.

Gruß Harald

Verfasst: Do 07.06.07 14:28
von Chippi
Boullionsuppe - aber wie ich das jetzt mit Münzen verknüpfen kann... :?

Gruß Chippi

Verfasst: Do 07.06.07 14:56
von helcaraxe
Und dann gabs noch Gottfried von Bouillon.... ;-)

Verfasst: Do 07.06.07 15:02
von Chippi
Ok, schlagen wir den Haken über Gottfried und die Kreuzfahrer. :wink:

Gruß Chippi

Verfasst: Do 07.06.07 16:36
von klosterschueler
Liebe Numismatikfreunde!

Aha, da hält man ein Nachmittagsschläfchen und schon lachen sie sich über mich bucklert... :)

Danke für den Unterschied. Über die Boullion haben wir schon in einem anderen Tread gut gelacht.

Schönen Nachmittag/Abend euch
Klosterschüler